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Am Hauptbahnhof in München behauptete sie einfach, dass sich in einem fremden Koffer ein Sprengsatz befindet. Die 6000 Euro, um den Aufenhalt im Knast abzuwenden, hatte sie zwar bei sich, wollte aber nicht bezahlen.

(ty) Eine 83-Jährige hat am gestrigen Nachmittag am Münchner Hauptbahnhof für Aufregung und einen Polizei-Einsatz gesorgt. Gesetzeshüter sperrten den Bereich um den DB-Info-Point, nachdem die Rentnerin behauptet hatte, dass sich in einem abgestellten Koffer ein Sprengsatz befindet. Der Verdacht konnte nach Angaben der Bundespolizei dann schnell ausgeräumt werden. Die Rentnerin wurde trotzdem festgenommen. Wegen eines gegen sie in anderer Sache vorliegenden Haftbefehls wurde sie in ein Gefängnis gebracht. Neuerlicher Ärger blüht ihr angesichts der gestrigen Aktion – und zwar wegen des Vortäuschens einer Straftat.

Laut Bundespolizei befand sich die 83-jährige Deutsche gegen 13.45 Uhr in dem DB-Info-Point und erkundigte sich über Zugverbindungen. Beim Verlassen habe sie geäußert, dass sich in einem abgestellten Koffer ein Sprengsatz befinden würde. Alarmierte Einsatzkräfte der Bundespolizei sperrten den Bereich daraufhin ab und ein Sprengstoff-Suchhund musste ran. "Nachdem dieser nicht anschlug, wurde der Koffer geöffnet", heißt es weiter: "In dem Gepäck-Stück befanden sich lediglich Reise-Utensilien." Im Zuge einer Video-Auswertung habe festgestellt werden können, dass der Koffer nicht der 83-Jährigen gehört.

Im Rahmen der Überprüfung der Seniorin sei dann festgestellt worden, dass gegen sie ein Strafvollstreckungs-Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Erfurt wegen Beleidigung in Höhe von 6000 Euro – ersatzweise 30 Tage Freiheitsstrafe – vorlag. Obwohl die 83-Jährige, die keinen festen Wohnsitz habe, die geforderte Summe an Bargeld bei sich getragen habe, habe sie sich geweigert, die Strafe zu bezahlen. Deshalb sei sie in eine Justizvollzugsanstalt gebracht worden. Außerdem sei gegen sie ein Verfahren wegen Vortäuschens eine Straftat eingeleitet worden. Der Eigentümer des besagten Koffers sei bislang unbekannt, so die Bundespolizei. 


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