Das kam gestern Abend bei der Hauptversammlung der hiesigen Jäger-Vereinigung zum Ausdruck. Hintergrund ist die Afrikanische Schweinepest.

(ty) Unter der Leitung des Ersten Vorsitzenden Martin Braun hat am gestrigen Abend im "V-Heim" in Schweitenkirchen die Jahresversammlung der Pfaffenhofener Jäger-Vereinigung stattgefunden. Sie versteht sich als Vertretung der Jäger im hiesigen Landkreis und zählt nach eigenem Bekunden derzeit rund 800 Mitglieder. In seiner Rede ging Braun – neben dem Hinweis auf das grundsätzliche Verbot von so genannten Kofferfallen – unter anderem auf die seit geraumer Zeit erlaubte Verwendung von Nachtsicht-Geräten zur Jagd-Ausübung ein. Deren Einsatz leiste eine effektive Hilfe zur Bewältigung der Wildschwein-Bejagung.

Ernst Weidenbusch, der Präsident des bayerischen Jagd-Verbands, wies darauf hin, dass das Ansehen der Jagd von den örtlichen Kreis-Gruppen – wie der Pfaffenhofener Jäger-Vereinigung – und den dortigen Jägern abhänge. Zudem bezog er Stellung zu den anhaltenden Querelen im Landes-Verband und klärte die Anwesenden über den aktuellen Stand auf. Mit den entsprechenden Protagonisten aus den eigenen Reihen wolle man sich künftig nicht mehr auseinandersetzen, so die Botschaft.

Im Rahmen der Veranstaltung wurde außerdem über unterschiedliche Aktivitäten referiert. Thema war auch die Kitz-Rettung mit Unterstützung von Drohnen. Der Kassen-Bericht von Dominik Schöfbeck dokumentierte eine solide finanzielle Basis, die es der hiesigen Jäger-Vereinigung ermöglicht, weiterhin vielfältige Aktivitäten zu unterstützen und auszubauen.

Gabi Kaindl (USB), die als Vize-Bürgermeisterin von Schweitenkirchen gekommen war, stellte in ihrem Grußwort die Jagd als nachhaltige Nutzung der Natur heraus: Jäger kümmerten sich um Hege und Pflege. "Jagd ist kein Selbstzweck", betonte die Kommunalpolitikerin, die für die "Bürgerliste" im Pfaffenhofener Kreistag sitzt.

Auf die stetig wachsende Zahl von Jägern im Kreis Pfaffenhofen wies Landrat Albert Gürtner (Freie Wähler) hin: Gegenwärtig seien es 1100. Jagen sei ein schönes Hobby, aber auch mit großen Aufgaben verbunden, sagte er. Für wichtig hält Gürtner die Bejagung von Wildschweinen: "Die Schwarzwild-Strecken gehen zurück seit zwei Jahren, wegen der Afrikanischen Schweinepest brauchen wir aber wieder mehr Abschüsse."

Eine Virus-Erkrankung der Wild- und Hausschweine war zentrales Thema von Julia Poettinger-Kaul, die in ihrem Vortrag ausführlich auf die anzeigepflichtige Tierseuche einging. Die an der Veterinär-Behörde in Pfaffenhofen tätige Amtstierärztin betonte die Früherkennung als eine wesentliche Möglichkeit um, die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest zu verhindern.

Die Unterstützung der Jäger bei der Seuchen-Bekämpfung sei dabei von großer Bedeutung, so Poettinger-Kaul. Sie appellierte, auffällige Tiere zu melden sowie die Wildschwein-Population verstärkt zu bejagen. Ein weiteres Referat hielt Tobias Furtmayr von der Unteren Jagd-Behörde am Landratsamt. Seine Ausführungen bezogen sich auf das aktuelle Waffen-Recht sowie die Regelungen zur Aufbewahrung von Waffen und Munition.

Im Bericht des Jagd-Beraters Rudi Engelhard kam insbesondere die Sorge um die Verbiss-Problematik zum Ausdruck. "In weiten Teilen des Landkreises ist der Wild-Bestand zu hoch", erklärte der frühere Landrat von Pfaffenhofen. Außerdem wies er auf durchschnittliche Jagdpacht-Preise von sieben bis acht Euro pro Hektar und Jahr im Kreis Pfaffenhofen hin.

Musikalisch umrahmt wurde die Mitglieder-Versammlung auch heuer von Jagdhorn-Bläsern aus der Gruppe der hiesigen Jäger-Vereinigung. Als Ehrengäste waren unter anderem gekommen: Karl Straub (CSU), hiesiger Landtags-Abgeordneter und Integrations-Beauftragter der bayerischen Staatsregierung, sowie Philipp Maldoner vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Ingolstadt-Pfaffenhofen.