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Christian Schuster will Ultra-Lauf am 27. April angehen. Der 38-jährige Erzieher lädt Ausdauer-Fans dazu ein, ihn eine beliebige Strecke zu begleiten.

(ty) Sein Vorhaben ist genauso ungewöhnlich wie ambitioniert: Unter dem Motto "Der etwas andere Stadt-Lauf" will Christian Schuster Pfaffenhofen quasi im Zickzack durchqueren und dabei kaum eine der Straßen, die sich durch das Stadtgebiet ziehen, auslassen. Unterm Strich wird das seinen Berechnungen zufolge eine Strecke von gut 60 Kilometern sein. Mit der Aktion möchte der 38-Jährige möglichst viele Leute ansprechen: Denn er lädt alle dazu ein, selbst die Jogging-Schuhe zu schnüren und ihn, je nach Kondition kürzer oder länger, bei seinem Ultra-Lauf zu begleiten. Stattfinden soll das Sport-Event am Samstag, 27. April.

Was ihn zu dieser Aktion bewegt? "Ich möchte die Menschen mit meiner Freude an der Bewegung anstecken", sagt der 38-Jährige im Gespräch mit unserer Zeitung. Draußen zu laufen, das bringe Spaß, mache den Kopf frei und sei gut für die Gesundheit. Natürlich seien solche Mammut-Strecken, so sie denn komplett absolviert werden sollen, nur besonders Trainierten zu empfehlen. Doch mit dem besonderen Run durch die Straßen von Pfaffenhofen könne man auch viele bislang unbekannte Dinge entdecken, an denen man normalerweise achtlos vorbeigehe, verspricht Schuster zudem Aha-Effekte. Er selbst finde immer neue, interessante Ecken.

Schusters Ambitionen kommen nicht von ungefähr. Vor etwa zehn Jahren hat er mit dem Laufen begonnen, als eine Art Therapie nach einer Trennung, wie er im Gespräch mit unserer Redaktion erzählt. Die Strecken hat der heute 38-Jährige, der als Erzieher im Kindergarten "Arche Noah" in der Kreisstadt arbeitet, langsam gesteigert: erst fünf Kilometer, dann zehn – und von da an hat er sich an immer größere Distanzen herangewagt, bis zum Ultra-Lauf mit 100 und mehr Kilometern. Die in der Szene legendären "100 Kilometer von Biel" im schweizerischen Kanton Bern haben ihn bislang nicht gereizt. Die seien ihm zu flach, sagt er lachend.

Der Erzieher mag es lieber bergig. Im Juli vergangenen Jahres hat er in rund 20 Stunden die 121 Kilometer lange Strecke von München bis zur Zugspitze absolviert. Eine ganz besondere, für ihn aber unvergessliche Herausforderung. Er sprüht nur so vor Begeisterung, wenn er von diesen Ultra-Läufen erzählt. Die streckenmäßig längste Kraft-Anstrengung, die Christian Schuster sich und seinem Körper bislang zugemutet hat, war ein 24-Stunden-Lauf rund um das Olympia-Stadion von München, wo für ihn am Ende sage und schreibe 164 Kilometer zu Buche standen.

Auf die Zeit kommt es ihm bei den extremen Herausforderungen nicht an. "Die ist für mich sekundär", sagt er. "Ich bin eher der Genuss-Läufer." Doch hin und wieder gehe er gerne mal an seine körperlichen und mentalen Grenzen. "Wenn man sich da durchbeißt, wird man mit einem puren Glücks-Gefühl belohnt", erzählt er von solchen Erlebnissen. "Wenn du so etwas mal geschafft hast, vergisst du jede Qual und jeden Schmerz." Erfahrungen dieser Art selbst zu machen, könne er jedem nur empfehlen. Aber natürlich nur mit entsprechendem Training und bei guter allgemeiner Fitness.

Gebürtig im rumänischen Siebenbürgen, kam Schuster 1990 nach Deutschland. Im Jahr darauf verschlug es ihn nach Pfaffenhofen, wo er sich nach eigenem Bekunden so wohl fühlt, dass er nicht mehr weg möchte. Auch der schönen Natur wegen, die der Kilometer-Fresser nach unzähligen Läufen kennt wie seine eigene Westen-Tasche. Zwischen 60 und 70 Kilometer spult er jede Woche ab. Meistens am Wochenende steht ein so genannter Long-Run mit einer Distanz von 20 und mehr Kilometern auf dem Programm. Für sein Event am 27. April peilt er eine Zeit von sieben bis acht Stunden an. "Alle fünf Kilometer werde ich eine kurze Pause machen", so sein Plan.

Ausbaldowert hat der 38-Jährige die Strecke für den "etwas anderen Stadt-Lauf" mit Hilfe der App "Bergfex". Dort habe er sich auf dem Stadtplan von Pfaffenhofen verschiedene Eckpunkte herausgesucht und diese dann miteinander verbunden, berichtet Schuster von der Routen-Planung. Um keine Zone des Stadt-Bereichs auszulassen, laufe er viele kleine Quadrate ab. In der Summe seien das dann an gut 60 Kilometer. Seine Fitness-Uhr fungiere dabei als Navi, so Schuster. "Mitlaufen kann bei dem Event wirklich jeder", betont er. "Selbstverständlich auch Kinder."

Mit dabei sein werde auch ein Freund, der extra aus Heidelberg anreist und wie er die gesamte Strecke quer durch die Stadt absolvieren möchte. Gestartet wird am Samstag, 27. April, um 9.30 Uhr auf dem Pfaffenhofener Volksfestplatz in der Nähe des dortigen Kreisverkehrs. Für alle, die Schuster auf einer Teilstrecke begleiten und vielleicht an der einen oder anderen Stelle dazustoßen wollen, hat er die groben Eckdaten mit den jeweils geplanten Ankunfts-Zeiten zusammengetragen. Hier der Überblick:

  • Kilometer 5: Bauzentrum, Raiffeisenstraße, gegen 10 Uhr
  • Kilometer 11: Kindergarten "Hopfastadl", Fliederstraße, gegen 10.40 Uhr
  • Kilometer 16,5: Kindergarten "St. Michael", Moosburger Straße, gegen 11.20 Uhr
  • Kilometer 22: Gerolsbad, gegen 12 Uhr
  • Kilometer 30: Getränkehaus Sulzberger, gegen 12.55 Uhr
  • Kilometer 35: Getränkehaus Sulzberger, gegen 13.30 Uhr
  • Kilometer 43: Parkplatz Realschule, gegen 14.30 Uhr
  • Kilometer 48: Apotheke am Volksfestplatz, gegen 15.05 Uhr
  • Kilometer 54: Edeka-Markt, gegen 15.50 Uhr
  • Kilometer 60: Katholische Kirche, gegen 16.40 Uhr

"Danach geht es entspannte drei Kilometer zurück zum Volksfestplatz", so der Plan des 38-Jährigen. Dort möchte er gegen 17 Uhr ankommen. Wer sich vorab einen Überblick über den geplanten Strecken-Verlauf durch Pfaffenhofen verschaffen möchte, kann dies tun unter diesem Link.


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