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Naturschutz-Behörde verweist auf stark rückläufige Bestände. Störung der Tiere sollte vermieden werden. Nest-Prämie für Landwirte.

(ty) Zu einem besonderen Schutz von Wiesenbrütern ruft das Landratsamt von Pfaffenhofen auf. Seit einigen Wochen seien zum Beispiel der Große Brachvogel oder der Kiebitz aus ihren Winter-Quartieren zurückgekehrt, um ihre Nester auf Wiesen und Äckern anzulegen. "In unserem Landkreis gibt es zwar noch Brut-Vorkommen, aber nicht nur die Bestände dieser beiden Leitarten, sondern aller Wiesenbrüter sind stark rückläufig – einer der Hauptgründe, weshalb der Kiebitz zum Vogel des Jahres 2024 gewählt wurde", erläutert Gudrun Bosch von der Unteren Naturschutz-Behörde am Landratsamt.

Auf den heimischen Wiesen und Äckern brüten die scheuen und sehr standorttreuen Vögel den Angaben der Expertin zufolge zwischen März und Mai innerhalb von zirka vier Wochen meist vier Eier aus. "Da sich die Nester am Boden befinden, sind die Tiere starken Störungen sowie Gefährdungen durch Fress-Feinde und die Bewirtschaftung ausgesetzt", weiß Bosch. Außerdem könnten die geschlüpften Jungvögel ungefähr vier Wochen lang noch nicht fliegen und seien in dieser Zeit auf die Aufsicht durch die Eltern-Tiere angewiesen.

Kiebitz. 

Bei häufigen Störungen durch Freizeit-Betrieb würden die erwachsenen Tiere sehr viel Energie verbrauchen, da sie jedes Mal auffliegen müssten, um ihre Nester und Jungen zu verteidigen, erläutert die Expertin. "Werden die Störungen zu stark, geben die Tiere ihre Gelege oder Nachkommen sogar ganz auf. Daher sind die Wiesenbrüter auf unseren Schutz und unsere Rücksichtnahme angewiesen", erklärt Gudrun Bosch. Zum Schutz der Vögel habe man, wie jedes Jahr Schilder, aufgestellt, um beispielsweise Spaziergänger oder Radfahrer so zu lenken, dass die Tiere ohne Störung ihrem Brutgeschäft nachgehen könnten.

"In allen Wiesenbrüter-Gebieten dürfen die Wege nicht verlassen werden, Hunde müssen unbedingt kurz angeleint bleiben und Wege-Sperrungen sind zu beachten", heißt es aus dem Landratsamt. In Kooperation mit den Landwirten werden zudem Nester ausgesteckt und gezäunt, um den Schutz der Gelege neben der Bewirtschaftung sicherzustellen. Für jedes ausgesparte Nest bekomme der Landwirt eine Nest-Prämie. Landwirte, die Wiesenbrüter auf ihren Wiesen und Feldern entdecken, können sich bei der Unteren Naturschutz-Behörde melden und an dem Programm teilnehmen.

Großer Brachvogel.

"Bitte unterstützen Sie uns bei diesen Maßnahmen, damit auch unsere nachfolgenden Generationen noch die einzigartigen Vögel bei uns im Landkreis und nicht nur im Internet beobachten können", appelliert Gudrun Bosch von der Unteren Naturschutz-Behörde am Pfaffenhofener Landratsamt.


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