Das Pfaffenhofener Landratsamt hat bereits ein Bürger-Telefon eingerichtet. Möglicherweise wird der Katastrophenfall für den Kreis ausgerufen. Eine Zusammenfassung sowie Infos aus benachbarten Landkreisen.
Update: Wegen Hochwasser-Situation: Kreis Pfaffenhofen ruft Katastrophenfall aus
Update: Hochwasser und Katastrophenfall: Landratsamt PAF sucht Lkw-Fahrer
(ty) Der ergiebige und anhaltende Dauer-Regen hat, wie erwartet, die Pegel der Flüsse in der gesamten Region ansteigen lassen. In Neuburg hat der Donau-Pegel die Meldestufe 3 erreicht, in Vohburg hat der Fluss mittlerweile einen Wasserstand von mehr als fünf Metern erreicht, in Ingolstadt wird von einem Erreichen der Meldestufe 3 ausgegangen, im Kreis Kelheim wird ein Anstieg bis in Meldestufe 4 nicht ausgeschlossen. In Schrobenhausen-Mühlried hat der Paar-Pegel den Wert für Meldestufe 3 überschritten, in Geisenfeld nähert sich der Ilm-Pegel der Meldestufe 2, in Mainburg schnellte der Abens-Pegel zuletzt in die Höhe. In Hohenkammer gilt ein weiterer Anstieg des Glonn-Pegels bis Meldestufe 4 als möglich. Nachfolgend weitere Informationen aus der Region, auch zu den Pegel-Ständen, sowie offizielle Hinweise aus den Behörden.
Auch im Kreis Pfaffenhofen "steigen die Pegel der Flüsse weiter an", erklärte das Landratsamt am heutigen Vormittag gegen 11.15 Uhr zur Hochwasser-Situation. Der Pegel der Paar habe bei Schrobenhausen-Mühlried bereits die Meldestufe 3 erreicht – Tendenz steigend. "Bei der Donau in Ingolstadt und der Ilm in Geisenfeld wurde die Meldestufe 1 erreicht – jeweils mit steigender Tendenz", so die Behörde weiter. Um 8 Uhr habe die Katastrophenschutz-Behörde des Landkreises am heutigen Samstag ein so genanntes koordinierungsbedürftiges Ereignis nach Artikel 15 des bayerisches Katastrophenschutz-Gesetzes festgestellt. "Dabei handelt es sich um ein Schadens-Ereignis noch unterhalb der Katastrophen-Schwelle", wird dazu erklärt.
Die Einsatz-Leitung vor Ort sei von Kreisbrandrat Christian Nitschke übernommen worden. Außerdem sei die "Führungsgruppe Katastrophenschutz" am Pfaffenhofener Landratsamt einberufen worden. Diese koordiniere unter der Leitung des zuständigen Abteilungs-Leiters Steffen Kill den Einsatz und unterstütze bei etwaigen Anforderungen. "Ob ein Katastrophenfall für den Landkreis Pfaffenhofen ausgerufen wird, steht derzeit noch nicht fest", wurde gegen 11.15 Uhr erklärt. Am Landratsamt sei bereits ein Bürger-Telefon eingerichtet, das unter der Rufnummer (0 84 41) 27 - 2 60 erreichbar sei. Über aktuelle Pegelstände, Meldestufen und voraussichtliche Entwicklungen könnten sich die Bürger über den "Hochwasser-Nachrichten-Dienst Bayern" auf www.hnd.bayern.de informieren.
Ein Teil der "Führungsgruppe Katastrophenschutz" am Pfaffenhofener Landratsamt.
Für den Kreis Freising spricht das dortige Landratsamt von einer "angespannten Hochwasser-Situation". Die Behörde fasste gegen 11.10 Uhr zusammen: "Die Niederschläge der vergangenen Nacht haben zu einem weiteren Anstieg der Pegel im Landkreis geführt. Die ergiebigen Niederschläge sollen bis in die Nacht zum Sonntag verbreitet anhalten und
können gebietsweise noch einmal bis zu 40 Millimeter in 24 Stunden liefern." Insbesondere an kleinen Gewässern sei mit einem weiteren starken Anstieg der Pegel zu rechnen, wie das Wasserwirtschaftsamt aus München am heutigen Vormittag mitgeteilt habe. Derzeit – am Samstagvormittag – seien das Technische Hilfswerk (THW) mit rund 40 Kräften sowie die Landkreis-Feuerwehren mit zirka 400 Leuten im Einsatz.
Zur Glonn erklärt das Freisinger Landratsamt: "Der Pegel Hohenkammer wird weiterhin stark ansteigen. In Hohenkammer wird am späten Samstagnachmittag Meldestufe 2 überschritten. In der Nacht zum Sonntag wird voraussichtlich auch Meldestufe 3 überschritten. Ein weiterer Anstieg bis Meldestufe 4 in den nächsten Tagen ist möglich." Zur Amper heißt es aus der Kreis-Behörde: "In Inkofen wird gegen Samstagmittag Meldestufe 1 erreicht. In der Nacht zum Sonntag wird auch Meldestufe 2 überschritten. Ein Erreichen der Meldestufe 3 im Laufe des Sonntags scheint wahrscheinlich." Zur Isar-Situation im Kreis Freising wird erklärt: "In Freising wird die Isar am späten Samstagabend Meldestufe 1 überschreiten. Der Scheitel wird voraussichtlich am Sonntagmorgen erreicht."
"Lang anhaltender und ergiebiger Dauer-Regen sorgt in Bayern für weiter anschwellende Flusspegel", fasst die Stadtverwaltung von Ingolstadt zusammen. Vom hiesigen Wasserwirtschaftsamt sowie vom Hochwasser-Nachrichten-Dienst (HND) sei für Ingolstadt am heutigen Morgen die Meldestufe 1 ausgerufen worden. Der Donau-Pegel an der Luitpoldstraße lag um 13.15 Uhr bei über 4,76 Meter. Derzeit werde davon ausgegangen, dass der Pegel der Donau in Ingolstadt am morgigen Sonntag die Meldestufe 3 (5,50 Meter, Überflutungen einzelner bebauter Grundstücke oder Keller) erreiche.
Bereits ab heute werden daher laut Stadtverwaltung die Sicherungs-Maßnahmen für das Naherholungs-Gebiet "Roter Gries" eingeleitet sowie Vorbereitungen für die Sperrung der Zufahrten getroffen. Ab Meldestufe 3 könne es zu Überflutungen im Bereich Baggersee, "Roter Gries", "Schwarzer Damm" und im Gerolfinger Eichenwald kommen. "In diesen Bereichen werden alle Anrainer aufgefordert, vorsorglich Sachwerte in Sicherheit zu bringen", heißt es aus dem Rathaus. "Ferner werden alle Bürger aufgefordert, ab heute Abend diese Bereiche zu meiden und sich von Fließgewässern fern zu halten."
Ab einem Pegelstand von 5,20 Metern führe die Feuerwehr verstärkt Kontroll-Fahrten im Bereich "Schwarzer Damm" durch. Der Scheitelpunkt werde nach aktuellem Stand für Mitte kommender Woche erwartet. Beim städtischen Amt für Brand- und Katastrophenschutz sei ein Lagezentrum eingerichtet worden. "Hier werden die aktuellen Entwicklungen genau beobachtet und entsprechende Maßnahmen eingeleitet und koordiniert", versichert die Stadtverwaltung. Man informiere über aktuelle Entwicklungen auf den Social-Media-Seiten der Stadt Ingolstadt und der Berufsfeuerwehr, die städtische Homepage sowie die lokalen Medien.
"Im Verlauf des Wochenendes steigen die Wasserstände weiter und im Landkreis Kelheim sind an der Donau starke Anstiege bis in die höchste Meldestufe nicht auszuschließen", wurde am heutigen Vormittag aus der Kelheimer Kreis-Behörde erklärt. Auch an der Abens seien Anstiege bis in Meldestufe 3 und darüber hinaus nicht mehr auszuschließen. Auch das Kelheimer Landratsamt verweist auf die aktuellen Daten zu den Pegelständen, die unter www.hnd.bayern.de abrufbar sind. "Die genaue Entwicklung der Wasserstände in den Gewässern hängt von der Intensität und räumlichen Verteilung der Niederschläge ab", ergänzt die Behörde.
Am Donau-Pegel Kelheim sei die Meldestufe 1 am Samstagmorgen überschritten worden. Nach aktueller Prognose sei im Laufe des Samstags vom Überschreiten der Meldestufe 2 und 3 auszugehen. Um 13.15 Uhr lag der Pegel bei 4,96 Metern und damit in Meldestufe 2. "Im weiteren Verlauf ist ein Anstieg bis in Meldestufe 4, und weiter steigend, nicht auszuschließen", so das Landratsamt. Am Donau-Pegel Oberndorf sei im Laufe des Samstags mit dem Überschreiten der Meldestufe 1 und 2 zu rechnen. "Im weiteren Verlauf ist ein Anstieg bis in Meldestufe 4, und weiter steigend, ebenfalls nicht auszuschließen", heißt es aus der Landkreis-Behörde weiter. Auch am Donau-Pegel Neustadt steige der Wasserstand entsprechend an. Um 13.15 Uhr standen 5,76 Meter zu Buche.
Der Abens-Pegel in Mainburg schnellte regelrecht in die Höhe (Grafik: HND Bayern).
In der Nacht zum heutigen Samstag sei an den Abens-Pegeln in Mainburg und Aunkofen jeweils die Meldestufe 1 überschritten worden. Am Abens-Pegel Mainburg sei im Laufe des Samstags ein weiteres Ansteigen des Wasserstands mit Überschreiten der Meldestufe 3 nicht auszuschließen, so das Landratsamt – das ist mittlerweile geschehen: Der Pegel lag um 13.15 Uhr bei 1,99 Metern; Meldestufe 3 gilt ab 1,60 Metern. Am Abens-Pegel Aunkofen sei im Laufe des Samstags mit dem Überschreiten der Meldestufe 2 zu rechnen. Im weiteren Verlauf sei ein Anstieg bis in Meldestufe 3 – und weiter steigend – ebenfalls nicht mehr auszuschließen.
Weitere Informationen zur Hochwasser-Situation gibt es beim "Hochwasser-Nachrichten-Dienst Bayern" auf www.hnd.bayern.de sowie auf dem länder-übergreifenden Hochwasser-Portal www.hochwasserzentralen.de. Jeweils aktuelle Informationen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) sowie außerdem eine Übersichts-Karte, aus der die für einzelne Gebiete jeweils geltenden Warnungen und Warnstufen hervorgehen, finden Sie auf der Internet-Seite des DWD; hier der direkte Link.
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