Der aus Berlin angereiste Mann fiel prügelnd und tretend über eine Frau in deren Haus her: Er hielt sie für eine Ex-Partnerin, die ihren Körper gewechselt hat. Zuvor bremste er den Verkehr aus, schlug einen Fahrer und demolierte Autos.
(ty) Ein 32-Jähriger, der sich laut Polizei in einer "psychischen Ausnahme-Situation" befand, hat am gestrigen Nachmittag in Schweitenkirchen für jede Menge Aufregung und brutale Szenen gesorgt sowie sich etliche Strafanzeigen eingehandelt. Er war aus Berlin angereist, um eine frühere Partnerin zu treffen. Der mutmaßlich unter Drogen stehende Mann warf sein Fahrrad auf die Straße und bremste den Verkehr aus, schlug einem Pkw-Fahrer mit der Faust ins Gesicht, beleidigte Verkehrsteilnehmer und trat gegen Autos. Dann klingelte er bei einer 32-Jährigen, die er für seine Ex hielt, die "ihren Körper gewechselt" hat: Er drang gewaltsam in das Haus ein, fiel über die Frau her, traktierte sie mit Schlägen und Tritten. Hier die ganze Geschichte.
Wie die örtlich zuständige Polizeiinspektion aus Pfaffenhofen heute berichtet, war der aus Berlin stammende 32-Jährige bereits von mehreren Tagen angereist. Am gestrigen Nachmittag sei er mit seinem Fahrrad im Ortskern von Schweitenkirchen unterwegs gewesen. Mittlerweile konnte den Angaben zufolge ermittelt werden, dass der Mann wohl auf der Suche nach einer Frau war, mit der er vor 13 Jahren eine Beziehung hatte und die damals im Ortsgebiet von Schweitenkirchen lebte. Aus "nicht näher bekannten Gründen" habe der Mann offensichtlich geglaubt, die Frau beim "Edeka"-Supermarkt in Schweitenkirchen sowie später im Bereich der Raffoltstraße im Ortsteil Raffenstetten gesehen zu haben.
Gegen 14.35 Uhr habe der 32-Jährige auf der Hauptstraße seinen Drahtesel auf die Fahrbahn und vor die Fahrzeuge geworfen. Daraufhin habe ein 28-jähriger Einheimischer seinen Peugeot scharf und bis zum Stillstand abbremsen müssen. Als der Schweitenkirchener daraufhin seine Fahrzeugtür geöffnet habe, "kam der psychisch angeschlagene Mann auf ihn zu und schlug ihm mit der Faust unvermittelt ins Gesicht", so die Polizei. Anschließend habe der 32-Jährige den Peugeot noch durch Fußtritte beschädigt. Dann habe er seinen Weg mit dem Bike über die Hauptstraße fortgesetzt. Dabei habe er gegen weitere Fahrzeuge getreten, "die aufgrund der beschriebenen Szenerie stehengeblieben waren". Zudem habe er Verkehrsteilnehmer beleidigt.
Kurz darauf habe der 32-Jährige an einer Haustür an der Raffoltstraße geklingelt, woraufhin eine 32 Jahre alte Frau geöffnet habe. Der Mann verschaffte sich laut Polizei nun gewaltsam den Zutritt zu dem Gebäude. Weiter heißt es, dass er "sofort in seinem psychotischen Wahn über die Dame herfiel und diese mit Schlägen und Tritten traktierte". Nach Erkenntnissen der Polizei hielt der 32-Jährige diese angegangene Frau für seine ehemalige Lebensgefährtin, die "ihren Körper gewechselt" hatte. Angesichts der Hilfe-Schreie der Frau seien mehrere Nachbarn gekommen und beherzt in das Haus des Opfers geeilt. Die Helfer zogen den Mann von der Frau weg und aus dem Gebäude, so die Polizei. Bis zum Eintreffen der Streifenbeamten sei der 32-Jährige festgehalten worden.
Die Einsatzkräfte nahmen ihn schließlich fest. Die attackierte Frau habe wegen der erlittenen Verletzungen in die Ilmtalklinik gebracht werden müssen. Laut Polizei wird gegen den Berliner jetzt strafrechtlich wegen mehrerer Körperverletzungs-Delikte, Beleidigungen und Sachbeschädigungen sowie wegen Hausfriedensbruchs, gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr und Bedrohung ermittelt. Nach derzeitigem Ermittlungsstand habe er unter Drogen-Einwirkung gestanden. Aktuell sei der 32-Jährige vorläufig festgenommen, so ein Polizei-Sprecher am heutigen Nachmittag gegenüber unserer Zeitung. Über das weitere Vorgehen werde wohl ein Richter zu entscheiden haben.