Logo
Anzeige
Anzeige

Reaktion vor allem auf gestiegene Personal-Kosten. Hier die Details und Hintergründe, die künftigen Tarife für Krippe und Kindergarten sowie eine Beispiel-Rechnung.

(ty) Die Gemeinde Manching wird zum 1. September die Gebühren für die Betreuung von Buben und Mädchen in den kommunalen Kindergärten und Krippen merklich erhöhen. Das hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am gestrigen Abend einstimmig beschlossen. Mit dieser Maßnahme "soll dem jährlichen Fehlbetrag im Haushalt entgegengewirkt werden", fasst man im Rathaus zusammen. Das für heuer kalkulierte Defizit in Höhe von zwei Millionen Euro sei größtenteils durch die in den vergangenen Jahren gestiegenen Personal-Kosten entstanden. Seit der Gebühren-Kalkulation aus dem Jahre 2020 seien die Gesamt-Kosten für die Gemeinde um mehr als 64 Prozent geklettert. Nachfolgend die Details, die künftigen Gebühren sowie eine Beispiel-Rechnung.

Die Personal-Kosten für die Kita-Beschäftigten setzen sich den Angaben zufolge zusammen aus den neuen Vorgaben durch den Tarif-Vertrag sowie der zehnprozentigen "Arbeitsmarkt-Zulage Markt Manching". Bei dieser Zulage handelt es sich um eine Anpassung aufgrund der in der Stadt Ingolstadt eingeführten Arbeitsmarkt-Zulage. "Ein weiterer Grund sind die steigenden Verbraucher-Preise", heißt es aus dem Rathaus: Durch die Folgen des Ukraine-Krieges habe sich die Situation "noch einmal deutlich verschärft", da die Verbraucher-Preise – zum Beispiel für Strom oder Lebensunterhalt –  "exorbitant gestiegen sind".

Die Schere zwischen Einnahmen und Ausgaben klaffe jedes Jahr weiter auseinander, wenn die Gebühren nicht angepasst werden, hatte der Hauptverwaltungs- und Finanz-Ausschuss in seiner Sitzung am 13. Juni festgestellt. "Die Gemeinde ist dazu verpflichtet, kostendeckende Kindertagesstätten-Gebühren zu erheben", so die Verwaltung. Aktuell liege die Kosten-Deckung bei zirka 45 Prozent. Zur Kita-Finanzierung tragen der Freistaat, die Gemeinden und die Eltern bei. Durch die Anpassung der Gebühren werde in Manching zwar keine vollständige Kosten-Deckung herbeigeführt; doch solle das Ziel von einer Kosten-Deckung um 65 Prozent wieder erreicht werden. Somit würde die Allgemeinheit ein Drittel der Kosten tragen, so die Meinung im Ausschuss.

Bei den Gebühren für die Kinder-Tages-Einrichtungen ist laut Gemeinde-Verwaltung außerdem zu beachten, dass die jeweilige Gebühr durch die Bezuschussung des Staates – je Kind 100 Euro pro Monat – insbesondere im Kindergarten-Bereich – bei der Krippe sind es 100 Euro Staats-Zuschuss bei einem gemeinsamen Jahres-Einkommen von bis zu 60 000 Euro – die Kosten für die Eltern deutlich minimiert. Außerdem könnten sich zum Beispiel Eltern mit geringem Einkommen ans Landratsamt wenden, um prüfen zu lassen, ob eine Übernahme der Kosten möglich sei. Diese Möglichkeit nähmen in Manching einige Eltern in Anspruch. Somit würden auch die sozial Schwächeren unterstützt. Zudem seien im Rahmen des Lohnsteuer-Jahresausgleiches zwei Drittel der Kosten für den Kita-Besuch unter Sonderausgaben bis maximal 4000 Euro absetzbar.

"Nach der Sitzung des Hauptverwaltungs- und Finanz-Ausschusses wurden die Elternbeirats-Vorsitzenden zu einer gesetzlich vorgeschriebenen Anhörung geladen", erklärt die Gemeinde-Verwaltung. Dabei sei bezüglich der Beitrag-Sätze für Krippen-Kinder ein Kompromiss-Vorschlag erarbeitet worden. Demnach sollen hier die Beiträge zum 1. September dieses Jahres um zehn Prozent weniger angehoben werden – diese Erhöhung erfolge dann zum 1. September nächsten Jahres. Die Satzung sowie die Gebühren-Tabelle werden auf der Internet-Seite der Gemeinde Manching unter dieser Rubrik veröffentlicht; hier der direkte Link.


Anzeige
RSS feed