Logo
Anzeige
Anzeige

Das erste Pfaffenhofener Morgentanzl lockte heute schon in aller Früh über 100 Trachtler in den Stockerhof – und bildet damit den gelungenen Schlusspunkt des erfolgreichen Lokalklang-Festivals

  • gal220614001
  • gal220614002
  • gal220614003
  • gal220614004
  • gal220614005
  • gal220614006
  • gal220614007
  • gal220614008
  • gal220614009
  • gal220614010
  • gal220614011
  • gal220614012
  • gal220614013
  • gal220614014
  • gal220614015
  • gal220614016
  • gal220614017
  • gal220614018
  • gal220614019
  • gal220614020
  • gal220614021
  • gal220614022
  • gal220614023
  • gal220614024
  • gal220614025
  • gal220614026
  • gal220614027
  • gal220614028
  • gal220614029
  • gal220614030
  • gal220614031
  • gal220614032
  • gal220614033
  • gal220614034

Von Tobias Zell

Wer glaubte, dass es an einem Sonntag in aller Herrgottsfrüh höchstens mit jeder Menge Freibier gelingt, gut 100 Menschen zu versammeln, der sah sich heute eines Besseren belehrt. Denn im Pfaffenhofener Stockerhof reichte schon ein Morgentanzl, um so viele Leute anzulocken. Die hatten sich zudem noch in Tracht geworfen und sichtlich Spaß an diesem traditionellen Spektakel, das erstmals in der Kreisstadt über die Bühne ging.

Das Morgentanzl heißt indes nicht umsonst Morgentanzl. Wer gleich von Beginn an dabeisein wollte, der musste wirklich früh aufstehen. Denn um 6 Uhr ging es schon los im Biergarten vom Stockerhof. Bei freiem Eintritt spielte die Gruppe „Maschant“ auf und ruckzuck war der Tanzboden voll.

 

„Das Besondere ist, dass man den Flair der aufgehenden Sonne mitnimmt“, betont Anna Felbermeir, die Schriftführerin des hiesigen Trachtenvereins „Ilmtaler“, der das Morgentanzl zusammen mit der Kulturabteilung der Stadtverwaltung organisiert hat. Und Anna Felbermeir war dann auch ebenso angetan vom regen Zuspruch wie ihr Mann Johann, der Vorsitzende der „Ilmtaler“.

Das Morgentanzl ist angelehnt an eine Tradition aus dem 18. und 19. Jahrhundert, als die Dienstboten aufgrund ihres Standes von den üblichen Tanzveranstaltungen ausgeschlossen waren. So trafen sie sich im Sommer dann eben sonntags in der Früh zu morgendlichen Bällen, von denen der vor einigen Jahren wiederbelebte "Kocherlball" im Englischem Garten in München wohl der bekannteste ist.

Seit heute hat auch Pfaffenhofen seinen Kocherlball. Und für Volkstanz-Freunde ist das ein echtes Highlight, das schon jetzt nach Fortsetzung schreit. Die Musiker spielten auf und die Trachtler konnten ihr gesamtes Tanz-Repertoire aufbieten: Von Landler und Polka über Waldjäger und Zwiefacher bis hin zu Siebenschritt, vom Marsch über Galopp bis zum Figurentanz. Die „Ilmtaler“ hatten auch die eine oder andere Vorführung bereit.

Sebastian Daschner, der Chef des städtischen Kulturteams, war angesichts der Tatsache, dass schon kurz nach dem Start gut 100 Leute da waren – es wurden später noch viel mehr –, freilich hochzufrieden. Das heutige Morgentanzl bildete zugleich den Schlusspunkt der Pfaffenhofener Musik-Veranstaltungen im Rahmen des Festivals „Lokalklang“. Und Daschner kann insgesamt ein sehr positives Resümee ziehen.  

Johann und Anna Felbermeir: Er der Vorsitzende, sie die Schriftführerin des Pfaffenhofener Trachtenvereins "Ilmtaler".

„Alle Veranstaltungen sind sehr gut angenommen worden“, sagte er im Gespräch mit unserer Zeitung. Insgesamt seien ein paar tausend Besucher gezählt worden. Alleine das Kneipenfest lockte 1500 Leute in die Lokale der Innenstadt, weshalb Daschner schon über eine Wiederauflage nachdenkt. Aber auch der bayerische Poetry-Slam im Müllerbräusaal oder der Sängertreff auf dem Hauptplatz waren bekanntlich nicht nur echte Publikums-Magneten, sondern machten viel Spaß. Bis auf das Kneipenfest waren alle Veranstaltungen zudem kostenlos.

Wie auch das heutige Morgentanzl. „Da sieht man mal, wie viele Leute aus allen Altersgruppen man in der Früh schon motivieren kann“, sagte Anna Felbermeir. Und es waren keineswegs nur Mitglieder ihres 170 Mitglieder zählenden Vereins gekommen, um das Tanzbein zu schwingen.

Der Verein ist indes die richtige Anlaufstelle für alle, die sich für solche Tänze interessieren. Jeden Freitagabend – außer in den Ferien – treffen sich die Ilmtaler Trachtler im Haus der Begegnung in Pfaffenhofen zum Tanzen. Da darf jeder kommen. Ab 19 Uhr üben die Kinder und Jugendlichen, ab 20 Uhr sind dann die Erwachsenen dran.

Der Trachtenverein „Ilmtaler“ zählt 170 Mitglieder, berichtet der Vorsitzende Johann Felbermeir. „Wir sind ein kleiner, aber sehr aktiver Verein.“ Auf die Fahnen geschrieben hat er sich neben Tanz und bayerischer Musik auch die Pflege des kirchlichen Brauchtums. Immer wieder veranstalten die Ilmtaler auch Heimatabende mit Volkstanz und Schuhplattln – oder sie werden zu Auftritten bei anderen Vereinen eingeladen. Und vielleicht war das erste ja auch nicht das letzte Pfaffenhofener Morgentanzl, das die Ilmtaler auf die Beine gestellt haben.


Anzeige
RSS feed