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Mehrere Körperverletzungs-Delikte und Diebstähle, ein Vermissten-Fall mit glücklichem Ende, ein 41-Jähriger in Lebensgefahr und verbotene Parolen mit Folgen.

(ty) Aus Sicht der Gesetzeshüter ist der diesjährige Barthelmarkt, der von Freitag bis einschließlich gestrigen Montag im Manchinger Ortsteil Oberstimm stattgefunden hat, "relativ ruhig" verlaufen. Das teilte die örtlich zuständige Polizeiinspektion aus Ingolstadt heute mit. Den Angaben zufolge wurden insgesamt sechs Körperverletzungs-Delikte und vier Diebstähle registriert. Ein Vermissten-Fall nahm ein gutes Ende: Der Mann war in den falschen Bus gestiegen. Ein betrunkener 41-Jähriger brachte sich in Lebensgefahr: Er war auf den Bahn-Gleisen unterwegs, als sich ein Zug näherte. Ein 20-Jähriger rief verbotene Parolen und legte sich dann ebenso mit den Streifenbeamten an, wie ein 46-Jähriger, der ihm offenbar helfen wollte. Nachfolgend die Details.

Am gestrigen Nachmittag hatte laut Polizei eine Frau aus dem mittelfränkischen Herrieden (Kreis Ansbach) ihren Ehemann als vermisst gemeldet. Beide waren den Angaben zufolge am Morgen mit dem Bus zum Barthelmarkt gekommen und wollten dann auch wieder mit dem Bus zurückfahren. Der Mann sei jedoch nicht an der Haltestelle erschienen. "Einige Zeit später gab die Ehefrau Entwarnung", erklärte die Polizei heute: "Ihr Ehemann hatte sich versehentlich in den falschen Bus gesetzt und war auf dem Weg nach Feuchtwangen." Ob in diesem Fall auch Alkohol eine Rolle gespielt habe, sei nicht bekannt. 

Von den genannten sechs Körperverletzungs-Taten, die aufgenommen worden sind, ereigneten sich laut Polizei vier am Samstag. "Bei den allermeisten Delikten waren die Beteiligten alkoholisiert", heißt es weiter. Ein 19-Jähriger habe zur Anzeige gebracht, dass er Samstagnacht auf seinem Heimweg in der Tannenstraße in Oberstimm von einem Unbekannten zuerst provozierend angesprochen und dann geschubst worden sei. Er sei umgefallen und auf die Straße gestürzt. "Hierbei zog er sich eine Kopfverletzung zu, die vom Rettungsdienst erstversorgt werden musste", meldet die Polizei.

In der Nacht zum Sonntag hat – wie berichtet – ein bislang nicht identifizierter Täter gegen 0.30 Uhr am Barthelmarkt in Manching-Oberstimm einem 18-Jährigen aus dem Landkreis Eichstätt zwei Zähne ausgeschlagen beziehungsweise ausgetreten. Wie die Polizei am Sonntag erklärt hatte, wurde der junge Mann auf der Sanitäts-Station erstversorgt. "Die Verletzung war so gravierend, dass sich der Mann zur weiteren Behandlung umgehend in die Zahn-Klinik nach München begeben musste", hieß es weiter. Eine erste Befragung habe ergeben, dass der junge Mann einen Streit zwischen seinen Freunden habe schlichten wollen.

Ein angeblich unbeteiligter Fremder sei dazugekommen und habe dem 18-Jährigen – offenbar mit einem Fuß – ins Gesicht geschlagen. Die Tat habe sich an einer der Bushaltestellen am Barthelmarkt-Gelände in Oberstimm ereignet. Strafrechtliche Ermittlungen wegen Körperverletzung laufen. Die Polizei bittet unter der Telefonnummer (08 41) 93 43 - 22 22 um Hinweise. Wie heute gegenüber unserer Redaktion erklärt wurde, habe sich mittlerweile ein Zeuge bei der Polizei gemeldet. Nach jüngsten Erkenntnissen habe es sich demnach wohl um eine gegenseitige Auseinandersetzung gehandelt. 

In der letzten Stunde des diesjährigen Barthelmarkts habe in der vergangenen Nacht ein 20-Jähriger aus Ingolstadt auf dem Fest-Gelände mehrmals eine verbotene Parole gerufen. Von Polizeibeamten, die das mitbekommen hatten, sei er daraufhin zur Rede gestellt worden. Außerdem sollte seine Identität festgestellt werden. Dieser Maßnahme habe sich der 20-Jährige allerdings widersetzt und Widerstand geleistet. Dann mischte sich der 46-jährige Begleiter des jungen Mannes in das Geschehen ein.

Dieser habe versucht, dem 20-Jährigen zu helfen. Er habe die Gesetzeshüter beleidigt und letztlich ebenfalls Widerstand gegen die polizeilichen Maßnahmen geleistet. Beide Männer seien zur Polizei-Wache auf dem Barthelmarkt-Gelände gebracht worden. Der 20-Jährige habe es beim Alko-Test auf zirka 2,8 Promille gebracht, der 46-Jährige auf knapp zwei Promille. Beiden droht nun ein Strafverfahren. Der 20-Jährige habe eine Blutentnahme über sich ergehen lassen müssen. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurden die beiden Männer wieder entlassen.

Einen Schutzengel hatte – wie berichtet – laut Polizei am gestrigen Abend ein 41-Jähriger im Bereich von Oberstimm. Der aus Ingolstadt stammende Mann hatte sich in Lebensgefahr gebracht. Wie Polizeiinspektion aus Ingolstadt berichtet, war er gegen 22 Uhr auf Höhe des Barthelmarkt-Geländes auf den Bahn-Gleisen unterwegs. "Als sich ein Zug näherte, sprang er von den Gleisen und stürzte in die Böschung", so die Gesetzeshüter. Dabei habe sich der 41-Jährige leichte Verletzungen zugezogen.

Der Mann sei "massiv alkoholisiert" gewesen, erklärte eine Polizei-Sprecherin gegenüber unserer Redaktion. Da er sich gegenüber den verständigten Streifenbeamten uneinsichtig gezeigt habe, sei er bis zum heutigen Tag in Schutz-Gewahrsam genommen worden. Nach dem Vorfall sei auch Rücksprache mit der Bundespolizei gehalten worden. Nach derzeitigem Kenntnis-Stand sei der Zugverkehr nicht beeinträchtigt gewesen.

Wie die Polizei in ihrer diesjährigen Barthelmarkt-Bilanz heute außerdem bekannt gegeben hat, wurden in Zusammenhang mit dem Volksfest insgesamt vier Diebstähle zur Anzeige gebracht. Den Angaben zufolge wurden ein Fahrrad und ein Rucksack entwendet. Einer Besucherin sei aus der Handtasche ein niedriger zweistelliger Euro-Betrag geklaut worden. Außerdem sei aus einem der Festzelte ein Laubbläser im Wert von ungefähr 1500 Euro gestohlen worden.

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