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Das Feuer in einem Abstellraum im Hinterhof des Pfaffenhofener Gasthofs Jungbräu hätte ein böses Ende nehmen können – hätten sie nicht beherzt reagiert und schnell eine Löschkette gebildet

Von Tobias Zell

Es war Ende Mai, als in der Nacht in einem Abstellraum im Hinterhof des Gasthofs Jungbräu am Pfaffenhofener Hauptplatz ein Feuer ausbrach. Die Flammen richteten mehrere tausend Euro Schaden an, eine Frau wurde durch Rauchgas leicht verletzt. Die Ursache ist nach wie vor unklar. Durch das Eingreifen von Anwohnern, so wurde damals berichtet, konnte der Brand schnell gelöscht werden. Inzwischen weiß man mehr über diese Helfer: Es waren nämlich Asylbewerber, die beherzt zu den Wassereimern griffen. Und die durch ihr rasches Handeln vielleicht sogar einen fatalen Großbrand in der Pfaffenhofener Innenstadt verhindert haben.

Gegen 1.45 Uhr bemerkte eine Anwohnerin, dass Rauch aus einem Abstellraum im hinteren Innenhof der Gaststätte quoll. Als sie sich aus dem Haus flüchtete, kamen ihr jedenfalls bereits die besagten Anwohner entgegen, wie es heißt. Aber nicht, um sich in Sicherheit zu bringen, sondern um dem Feuer den Kampf anzusagen. Wie der hiesige Feuerwehr-Kommandant Roland Seemüller im Gespräch mit unserer Zeitung berichtet, haben die Asylbewerber eine Löschkette gebildet und mit Hilfe von Wassereimern die Flammen bekämpft. „Wenn die nicht gewesen wären, dann wäre das Feuer um einiges schlimmer ausgefallen“, bestätigt er.

„Um einiges schlimmer.“ Seemüller weiß als Feuerwehr-Kommandant, welche Folgen ein Feuer in der verwinkelten City haben kann. Und er spricht auch als Leiter des städtischen Brand- und Katastrophenschutzes, sein Hauptberuf. Wo es da gebrannt hat, hätte der Brand durchaus schwerwiegende Folgen haben können, sich möglicherweise verheerend ausbreiten können. „Ein bedenkliches Eck“, bestätigt Seemüller. „Lauter alte Bausubstanz und verwinkelte Gebäude.“ Er will nicht übertreiben, aber eines sagt er ganz klar: „Da hätte ein viel größeres Feuer entstehen können.“

Das bestätigt auch Ulrich Pöpsel, der stellvertretende Leiter der Pfaffenhofener Polizeiinspektion."Ohne das schnelle Eingreifen der ausländischen Mitbürger wäre es definitiv zu Schlimmerem gekommen", lautet sein Fazit. Er wolle das noch einmal unterstreichen und auch von Seiten der Polizei Danke sagen. Die Brandursache habe man bislang nicht ermitteln können, so Pöpsel. Und vermutlich lasse sich das auch nicht mehr klären.

Klar ist aber: Der beherzte und schnelle Einsatz der Asylbewerber hat größeren Schaden für Menschen und Gebäude verhindert. Da sind sich Feuerwehr und Polizei einig. Übrigens haben die Asylbewerber wirklich ganze Arbeit geleistet: Denn bei Eintreffen der Feuerwehr war der Brand so gut wie gelöscht. Wie Kommandant Seemüller bestätigt, musste die Feuerwehr „nur“ noch so genannte Nachlöscharbeiten verrichten, das Gebäude entrauchen und überprüfen, ob noch Menschen in Gefahr sind.

In Pfaffenhofen macht die Geschichte von den Asylbewerbern, die einen Großbrand in der Innenstadt verhindert haben, seit einiger Zeit die Runde.  „Asylbewerber retten die Altstadt“, spitzt der eine oder andere gar zu. Aber wer weiß schon, welche Folgen ein solches Feuer im Herzen der Altstadt haben kann. Und ausmalen will man sich das ganz bestimmt nicht.


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