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Es geht um das so genannte Shoulder-Surfing. Hier lesen Sie, wie die Täter vorgehen und welche Präventions-Hinweise die Kripo gibt.

(ty) Mit einer recht einfachen Methode gelingt es Betrügern immer wieder, zunächst an sensible Daten zu gelangen und letztlich auch Beute zu machen: Um Geheimzahlen oder Passwörter auszuspähen, reicht ihnen ein Blick über die Schulter ihrer Opfer. Das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord warnt vor dieser kriminellen Masche, die als "Shoulder Surfing" bezeichnet wird, und gibt konkrete Präventions-Hinweise. Zugleich berichtet die Kripo von drei aktuellen Fällen aus Maching, Ingolstadt-Haunwöhr und Ingolstadt-Ringsee.

"Geldausgabe-Automaten sind immer wieder im Visier von Kriminellen, die versuchen, mit Hilfe verschiedener Betrugs-Methoden an das Geld der Bank-Kunden zu kommen", erklärt das in Ingolstadt ansässige Polizeipräsidium Oberbayern-Nord. Eine Masche sei dabei das so genannte Shoulder-Surfen. Dazu führt die Polizei aus: "Shoulder-Surfer sind Kriminelle, die anderen bei Bank-Geschäften heimlich über die Schulter spähen, um Geheimzahlen auszuspionieren. Dann versuchen sie an die Geldkarte zu gelangen. Mit PIN und Karte ausgestattet, haben die Täter ungehinderten Konto-Zugriff." Weitere Informationen dazu gibt es auf www.polizei-beratung.de; hier der direkte Link zu diesem Thema.

Dieser Masche ist am vergangenen Samstag eine 71-Jährige in Manching zum Opfer gefallen. Als sie Geld am Automaten ihrer Bank abgehoben habe, sei sie von einem bislang unbekannten Täter dazu aufgefordert worden, den Auszahlungs-Vorgang abzubrechen. Zudem habe der Fremde selbst die Abbruch-Taste gedrückt. Die durch diese Einmischung verunsicherte Seniorin habe daraufhin ihre Geldkarte herausnehmen wollen; diese sei vermeintlich vom Automaten eingezogen worden. Eine spätere Prüfung habe ergeben, dass sich die Karte jedoch nicht in dem Automaten befunden habe. Die Kripo geht davon aus, dass der Unbekannte die Karte unbemerkt an sich genommen hatte. Später habe der Unbekannte insgesamt mehr als 2000 Euro vom Konto der Manchingerin abgehoben.

In einem weiteren Fall hob laut Polizei ein 82-Jähriger ebenfalls Geld am Automaten seiner Bank in Ingolstadt-Haunwöhr ab. Dabei sei seine EC-Karte in dem Gerät verblieben. "Eine weitere männliche Person, die sich mit ihm zusammen im Raum befand, hob nach ihm ohne Probleme Geld ab. Die Karte wurde nicht eingezogen", berichtet die Polizei. Der 82-Jährige habe schließlich ohne seine Karte die Bank-Filiale wieder verlassen. In den darauf folgenden Tagen seien dann Geldbeträge von seinem Konto abgehoben sowie außerdem Überweisungen getätigt worden. Laut Polizeipräsidium Oberbayern-Nord entstand dadurch ein Schaden in Höhe von insgesamt rund 8000 Euro.

In einem dritten aktuellen Fall sei die Geldkarte eines 80-Jährigen vom Automaten einer Bank-Fiiale in Ingolstadt-Ringsee ebenfalls einbehalten worden. Ein unbekannter Mann, der sich in unmittelbarer Nähe zu dem Rentner aufgehalten habe, habe den 80-Jährigen nach der Einziehung der Karte dazu aufgefordert, seine PIN einzugeben. Dem sei der Senior nachgekommen. Seine Karte sei aber eingezogen geblieben. "Als der Rentner am nächsten Tag den Vorfall seiner Bank meldete, wurde festgestellt, dass sich die eingezogene Karte nicht im Automaten befand", so die Polizei. "Allem Anschein nach wurde das Gerät mittels eines Aufsatzes manipuliert." In diesem Fall sei ein Schaden von mehr als 4500 Euro entstanden.

So kann man sich laut Polizei schützen

♦ Achten Sie darauf, dass Sie beim Eingeben der PIN nicht von anderen beobachtet werden. Bitten Sie aufdringliche Personen oder angebliche Helfer höflich, aber bestimmt, auf Distanz zu bleiben, um so einen ausreichenden Sicherheits-Abstand zu gewährleisten.

♦ Decken Sie das Tastaturfeld während der PIN-Eingabe vollständig ab, zum Beispiel mit der anderen Hand oder einem Gegenstand wie der Geldbörse.

♦ Nutzen Sie keinen Bank-Automaten, an dem Ihnen etwas ungewöhnlich erscheint (zum Beispiel ein zerstörter Sichtschutz am Eingabefeld). Verständigen Sie bei Verdacht auf Manipulation die Polizei beziehungsweise die Bank.

♦ Kontrollieren Sie regelmäßig Ihre Kontoauszüge. Wenden Sie sich bei Auffälligkeiten sofort an Ihre Bank.

♦ Haben Sie den Verdacht, dass jemand Ihre Karten-Daten ausgelesen hat, lassen Sie die Karte umgehend über Ihre Bank beziehungsweise den bundesweiten Sperr-Notruf unter 116 116 sperren. Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei. 


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