Im "Wollersdorfer Feld" in Mauern wurden dem Boden spannende Erkenntnisse entlockt. Grabungs-Leiterin Elena Maier bietet zwei Gratis-Vorträge an.
(ty) Einen besonderen Fund hat das Archäologen-Team in den vergangenen Grabungs-Wochen im "Wollersdorfer Feld" in Mauern (Kreis Freising) verzeichnet: "In einer großen Grube legten sie ein annähernd vollständiges Hunde-Skelett frei", teilte das Landratsamt heute mit. "Das Tier war dort intentionell vom Menschen niedergelegt worden." Im Vergleich zu den menschlichen Skeletten aus der Grabung sei der Erhaltungs-Zustand der Knochen besser gewesen, "bei der Bergung stellten sie sich dennoch als recht fragil heraus".
Die Schulterhöhe des Hundes dürfte den Angaben zufolge um die 50 Zentimeter betragen haben. In der Verfüllung der Grube seien Holzkohle-Flitter sowie einige größere Flecken verziegelten Lehms gewesen. Oberhalb des Tier-Skeletts fanden sich laut Landratsamt einzelne Keramik-Scherben, die den Befund in die jungneolithische Münchshöfener Kultur datieren (zirka 4400 bis 3800 vor Christus). Genaueres sollen paläoanatomische Untersuchungen und eine Altersbestimmung mittels C14-Analyse bringen, heißt es aus dem Landratsamt.
Diese Drohnen-Aufnahme zeigt die Ausgrabungs-Flächen am "Wollersdorfer Feld".
Bei den seit dem Jahre 2022 mit Unterbrechungen durchgeführten archäologischen Ausgrabungen auf dem "Wollersdorfer Feld" im Westen von Mauern seien mehrere jungsteinzeitliche Siedlungen mit einer enorm hohen Befunddichte dokumentiert worden. Neben einer ausgedehnten linienband-keramischen Siedlung (etwa 5300 bis 4900 vor Christus), die bereits durch Grabungen des archäologischen Vereins aus Freising hier bekannt gewesen sei, seien von den Archäologen zahlreiche Siedlungsgruben der Münchshöfener Kultur aufgedeckt worden. Als weitere Highlights werden die beiden Münchshöfener Bestattungen und das Grabenwerk genannt.
Nun wurden die Grabungen in Mauern nach Angaben des Landratsamts abgeschlossen. Sie ergänzten die bisherigen Arbeiten zur neolithischen Besiedlung in Mauern mit modernsten Methoden. Einen Einblick in die bisherigen Ergebnisse wird Grabungs-Leiterin Elena Maier am nächsten Freitag, 15. November, ab 19 Uhr im Bürgersaal des Alten Rathauses in Mauern sowie am 20. März nächsten Jahres in der Kloster-Bibliothek im Landratsamt von Freising geben. Zu beiden Veranstaltungen sind alle Interessierten eingeladen; der Eintritt ist jeweils kostenlos.