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Der Reichertshofener Bürgermeister Michael Franken (JWU) über die diesjährige Flut-Katastrophe und ihre Folgen sowie über zuletzt abgeschlossene, laufende und anstehende Projekte in seiner Gemeinde.

(ty) Es ist eine gute Tradition, dass sich die Gemeinde-Oberhäupter zum Jahresende mit Weihnachts- beziehungsweise Neujahrsgrüßen an ihre Bürgerinnen und Bürger wenden, oft wird das verknüpft mit einer Rückschau und einem Ausblick. Unsere Zeitung veröffentlicht auch heuer wieder die Ausführungen aller 19 Rathaus-Chefs aus dem Landkreis Pfaffenhofen im Wortlaut. Nach folgend lesen Sie die Gedanken von Michael Franken (JWU), Bürgermeister von Reichertshofen: 

"Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,

»Achtung, Achtung, hier spricht Ihr Bürgermeister! Wir erwarten in den nächsten Stunden ein extremes Hochwasser an der Paar. Es besteht Gefahr für Leib und Leben! Bitte verlassen Sie umgehend den gefährdeten Abschnitt und begeben Sie sich in höher gelegene Bereiche!« – Mit dieser Lautsprecher-Durchsage musste ich viele von Ihnen am Sonntag, 2. Juni, aus dem Bett holen. Die verheerende Hochwasser-Katastrophe an der Paar war 2024 sicherlich für viele von uns, ob Betroffener oder Helfer, das prägendste Ereignis in unserem gesamten Markt. Zahllose Helferinnen und Helfer aus allen unseren Ortsteilen und weit darüber hinaus waren im Juni an der Paar vor, während und nach der 'Sintflut' tage- und nächtelang im Einsatz. Herzlichen Dank dafür!

Nun stehen das Weihnachtsfest und der Jahreswechsel unmittelbar bevor. Im Straßenbild ist vom Hochwasser nichts mehr zu erkennen. Einige Betroffene sind jedoch immer noch dabei, die Schäden an Haus und Hof zu beheben, andere haben die Renovierungs-Arbeiten bereits abgeschlossen. Doch die Ereignisse belasten gerade psychisch immer noch viele Mitbürgerinnen und Mitbürger.

Es gab heuer zum Glück auch viele schöne Momente – vielleicht erinnern Sie sich zurück an fröhliche, unbeschwerte Feste, die wir im zu Ende gehenden Jahr gemeinsam gefeiert haben. Nutzen Sie die besinnlichen Tage im Kreise Ihrer Liebsten und schöpfen Sie wieder Kraft und Mut, damit Sie tatkräftig in das Jahr 2025 starten können.

Einige 2024 wichtige Themen im Markt Reichertshofen will ich Ihnen kurz vorstellen:

♦ Mit der Wiedereröffnung des Herzog-Heinrich-Platzes und der Gartenstraße konnten wir erfolgreich einen wichtigen Abschnitt der Marktkern-Sanierung umsetzen und den dritten Bauabschnitt Johannisstraße-West und Margarethenstraße-Süd beginnen, der bis zum Sommer 2025 abgeschlossen sein soll.

♦ Zum besseren Schutz vor Hochwasser und Starkregen gibt es, begleitet vom zuständigen Wasserwirtschaftsamt, zahlreiche Aktivitäten, wie zum Beispiel Gründung Arbeits-Gemeinschaft solidarischer Hochwasserschutz, Projekt Schwamm-Region, Hochwasser-Check, Betrachtung der Paar von der Quelle bis zur Mündung inklusive der Zuflüsse, Erarbeitung von Rückhalte-Möglichkeiten am Oberlauf, Semester-Projekt der Hochschule München, Nachbesserung bei den kommunalen Hochwasserschutz-Plänen usw.

♦ Zum Jahresende sind die Bauarbeiten bei den aufzulösenden Kläranlagen Hög und Ronnweg so weit, dass die Überleitung zur Kläranlage Winden final erfolgen kann.

♦ Rege Bautätigkeit herrscht seit dem Sommer im neuen Baugebiet in Winden, bei dem 17 Bauplätze durch den Markt besonders günstig an Berechtigte verkauft werden konnten. 

♦ Fast fertig ist auch das neue gemeindliche Verwaltungs-Gebäude an der Marktstraße, das voraussichtlich Ende März 2025 bezogen werden kann.

♦ Nach nur gut vier Monaten Bauzeit konnte der vom Hochwasser stark betroffene Kindergarten 'Spatzennest' Ende Oktober frisch renoviert wiedereröffnet werden.

♦ Mit der Senkung der Grundsteuer B (Wohn- und Gewerbe-Eigentum sowie Baugrundstücke) um 40 Prozentpunkte auf 270 Prozent vermeidet der Marktgemeinderat eine Zusatz-Belastung der Eigentümer und Mieter um bis zu 300 000 Euro.

Für das Jahr 2025 haben wir uns im Marktgemeinderat wieder viel vorgenommen. Nachdem die Belange des Denkmalschutzes für die Rathaus-Sanierung nach langwierigen Abstimmungen gelöst werden konnten, soll voraussichtlich im zweiten Halbjahr die mittels Bürgerentscheid gewünschte General-Sanierung des Rathauses starten.

In 2025 starten die Planungen für die Sanierung des Oberen Grabens und Unteren Grabens mit der Margarethenstraße-Nord, die Sanierung des Höger Kindergartens und die Brandschutz-Sanierung der Schule Langenbruck – Baubeginn ist jeweils für 2026 geplant. Außerdem gilt es Impulse zur Schaffung von bezahlbaren Miet- und Eigentums-Wohnraum zu setzen. 

Derzeit deutet aufgrund der weltpolitischen Lage viel darauf hin, dass die Zahl der bei uns unterzubringenden Flüchtlinge von unter 100 wieder mindestens auf das Niveau früherer Jahre (etwa 200) steigen wird. Unser Markt liegt hier seit Längerem weit unter dem Landkreis-Schnitt. 

Finanziell belastet die bundesweit schwache Konjunktur die Gemeinde-Finanzen. Durch verantwortungsvolle Finanz-Politik gelang es uns im Marktgemeinderat in den letzten Jahren, Altschulden massiv zu tilgen und zahlreiche wichtige Zukunfts-Investitionen anzustoßen, dadurch hoffen wir auch diese Situation gut zu meistern.

Mein Dank gilt allen, die sich auch im Jahr 2024 für unseren Markt und unsere Bürgerinnen und Bürger eingesetzt haben. Besonders den Mitgliedern des Marktgemeinderates, den Beschäftigten des Marktes Reichertshofen, der Schulverbände und der Verwaltungs-Gemeinschaft sage ich ein herzliches Dankeschön für die stets verantwortungsvolle, konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, 

ich wünsche Ihnen frohe und gesegnete Weihnachten und ein gesundes, gutes, schadensfreies und erfolgreiches Jahr 2025.

Ihr

Michael Franken"

Lesen Sie auch:

"Bitte rechnen Sie auch hierfür mit einem Verbesserungs-Beitrag im kommenden Jahr" (Ilmmünster) 


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