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Überflüssig, verwirrend und manchmal auch gefährlich: Der Schilderwald wird immer dichter – Von 21. Juli bis 31. August kann man störende und überflüssige Verkehrsschilder jetzt online melden

(ty) Was das Wort Schilderwald bedeutet, dass kann wohl jeder Autofahrer aus leidvoller Erfahrung nachvollziehen. Schilder über Schilder, von Parkhinweisen, Park- und Halteverboten bis zu Ausnahmeregelungen und Geschwindigkeitsbeschränkungen. Doch damit steht Ingolstadt nicht alleine. Auf Deutschlands Straßen stehen rund 25 Millionen Verkehrsschilder. Zu viele. Der ADAC schätzt, dass mindestens ein Drittel der Beschilderung überflüssig ist. Viele Bürger in Deutschland teilen diese Meinung. Bei einer Umfrage des Automobilclubs im vergangenen Jahr gaben zwei Drittel der 1000 Befragten an, dass es auf deutschen Straßen zu viele Schilder gäbe. Doch wie nützlich sind die zahlreichen Hinweise tatsächlich? 

Wer vor lauter Schilder den Wald nicht mehr sieht, kann jetzt zum Förster werden: Bayerns Staatsminister Joachim Herrmann (CSU) hat eine Online-Aktion ins Leben gerufen, bei der die Bürger anonym überflüssige oder nicht mehr lesbare Verkehrsschilder melden können. Von 21. Juli bis 31. August läuft die Internetaktion „Licht in den Schilderwald“. Interessierte können das entsprechende Bürgerformular online unter www.sichermobil.bayern.de ausfüllen. Persönliche Daten und die IP-Adresse werden dabei nicht gespeichert, wie es heißt.

Gemeldet werden können alle Verkehrsschilder, gleich ob sie innerorts oder außerorts stehen. Vorschläge zum Aufstellen von neuen, beziehungsweise zur Veränderung bereits bestehender Verkehrsschilder bleiben allerdings unberücksichtigt. Vorschläge zu Verkehrsschildern, die in kommunaler Verwaltung stehen, werden an die Kommunen weitergeleitet. Die Aktion ist Teil des bis 2020 gültigen Bayerischen Verkehrssicherheitsprogramm „Bayern mobil – sicher ans Ziel“.

Welche positive Wirkung die Abholzung des Schilderwalds haben kann, hat der ADAC bereits 1997 mit seiner Aktion „(K)ein Schild in Selm“ bewiesen. Dort wurden eine Woche lang 600 von 1100 Schildern verhüllt. Ergebnis: Nach der Aktion hat die Stadt Selm 43 Prozent aller Verkehrsschilder abmontiert. Dem Stadtbild hat das mit Sicherheit nicht geschadet.


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