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Stadtrat beschloss Nahmobilitäts-Konzept und Umsetzung von Maßnahmen. Hier lesen Sie, was konkret geändert werden soll.

(ty) In seiner gestrigen Sitzung hat der Stadtrat von Pfaffenhofen ein Nahmobilitäts-Konzept und dessen Umsetzung beschlossen. Nach Angaben aus dem Rathaus soll demnach streckenbezogen die Geschwindigkeits-Beschränkung auf höchstens 30 Kilometer pro Stunde auf der Scheyerer Straße, auf der Hohenwarter Straße, auf der Weiherer Straße und auf dem Altstadt-Ring ausgeweitet werden. "Damit wäre ein einheitliches Tempo 30 auf fast allen Hauptstraßen und in der Innenstadt erreicht", so die Stadtverwaltung. Die Niederscheyerer Straße, der Kapellenweg und die Straße "Draht" sollen zu so genannten Fahrrad-Straßen werden.

"Das in mehreren Schritten erarbeitete Konzept sieht vor, die Stadt fußgänger- und fahrrad-freundlicher zu machen, ohne den motorisierten Verkehr unverhältnismäßig einzuschränken", fasst die Stadtverwaltung zusammen. "Konkret bedeutet dies, den innenstädtischen Bereich und die Schulen zu Fuß, mit dem Rad und dem öffentlichen Nahverkehr gut erreichbar zu machen und gleichzeitig den Durchgangs-Verkehr in der Innenstadt zu reduzieren." In der dicht bebauten Innenstadt gebe es nur geringe Flächen für eine Erweiterung des Straßenraums und für die Anlage neuer Radwege oder Schutzstreifen – deshalb sollen, wie eingangs erwähnt, die "Tempo 30"-Zonen ausgeweitet werden. 

Schulwege im Fokus

Eines der vorrangigen Ziele des Nahmobilitäts-Konzeptes sei es, die Mobilität von Kindern und Jugendlichen, die auf das Fahrrad für ihre individuelle Mobilität angewiesen seien, sicherer zu gestalten. Deshalb würden Verbesserungen insbesondere an zentralen Schulwegen vorgenommen. Den Angaben zufolge werden die Niederscheyerer Straße, die vier Schulen verbindet und das "Gerolsbad" erschließt, sowie die stark frequentierten Schulwege von Kapellenweg und der Straße "Draht" als so genannte Fahrrad-Straßen ausgewiesen. Dies bedeute, so erläutert die Stadtverwaltung, dass Autofahrer sie zwar weiter nutzen könnten, sich aber dem Fahrrad-Verkehr unterordnen müssten.

In diesem Zuge werde der zu schmale Gehweg an der Niederscheyerer Straße auf zwei Meter verbreitert. Die Kosten für die Umsetzung dieser ersten Phase des Nahmobilitäts-Konzepts belaufen sich laut aktueller Mitteilung der Stadtverwaltung auf etwa 580 000 Euro. "Mittelfristig sollen dann sukzessive weitere Bereiche fußgänger- und fahrrad-freundlicher überplant werden", heißt es weiter. Dazu zählen den Angaben zufolge Verbesserungen an Kreuzungen wie zum Beispiel im Bereich der Weiherer Straße, der Moosburger Straße zur Bundesstraße B13 oder zwischen "Münchener Vormarkt" und "Am Schwarzbach" sowie der Georg-Hipp-Straße.

Regelmäßig tagender Arbeitskreis

Weitere Maßnahmen beinhalten, so die Stadtverwaltung, die Zu- und Abfahrt zur Umgehungsstraße von der Hohenwarter Straße, die Prüfung eines durchgängigen Gehwegs an der Burgfriedenstraße, eine Verkehrs-Beruhigung in der Frauenstraße hinter dem Rathaus sowie verbesserte Fahrrad-Anbindung in der Schrobenhausener Straße. Abschließbare Fahrrad-Abstell-Anlagen am Bahnhof seien auch zukünftig noch vorgesehen. Zur Förderung der Nahmobilität werde außerdem ein anfangs zwei Mal jährlich tagenden Arbeitskreis aus Vertretern der Stadtverwaltung, der Verkehrs-Behörde am Landratsamt, der hiesigen Polizeiinspektion sowie von Vereinen und Verbänden eingerichtet.

"Dem Nahmobilitäts-Konzept ging ein umfangreicher Planungs-Prozess voraus", erinnert die Stadtverwaltung. Bereits im Jahre 2021 seien Schüler der örtlichen Schulen zu ihrem Schulweg befragt und gemeinsame Begehungen durchgeführt worden. Einige Sofort-Maßnahmen, um die Einsehbarkeit an Kreuzungen sowie Zugänge zu Fuß- und Radwegen zu verbessern, seien bereits kurzfristig umgesetzt worden. Es folgten Arbeitskreise, an denen neben Mitgliedern des Stadtrats auch Vertreter örtlicher Institutionen wie des "Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs" (ADFC) oder der Polizei teilnahmen. Der Entwurf des Konzepts war dann im Rahmen einer "Bürgerwerkstatt" erstmals der Öffentlichkeit präsentiert worden.

Bürger-Befragung

"Die Anregungen aus dieser Werkstatt flossen ebenfalls in die Konzept-Erstellung mit ein", wird aus dem Rathaus betont. Nachdem im Februar vergangenen Jahres das Konzept dem Stadtrat vorstellt worden war und dieser es zustimmend zur Kenntnis genommen hatte, sei die Akzeptanz bei der Bevölkerung im Rahmen einer Bürger-Befragung im Juni vergangenen Jahres eruiert worden. "Dabei befürworteten rund 50 Prozent der Umfrage-Teilnehmer dessen Umsetzung, knapp 39 Prozent sprachen sich dagegen aus", so die Stadtverwaltung.

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