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Speedway- und Quad-Fahrer aus mehreren Nationen gehen in der "Stadtwerke"-Arena an den Start. Eröffnungs-Show mit Laserlicht und Nebel. Veranstalter: Es gibt noch ausreichend Karten an der Stadion-Kasse.

(ty) "Tausche Schlittschuhe gegen Motorräder!" Dieses Motto gilt am kommenden Samstag, 25. Januar, im Eis-Stadion von Pfaffenhofen. Zum vierten Mal machen die Speedway- und Quadfahrer der "Drift on Ice"-Rennserie in der Hallertau Station, um sich spektakuläre Wettkämpfe zu liefern. Weil sie dabei den Untergrund gehörig abfräsen, arbeiten die Helfer des örtlichen Motor-Sport-Clubs (MSC) nach eigenem Bekunden derzeit nächtelang, um die Eisdicke ausreichend zu erhöhen. Die Serien-Veranstalter aus Meißen kündigen indes an, dass die um 18 Uhr beginnende Eröffnungs-Show gründlich überarbeitet worden sei: Wie zu erfahren war, sollen Laserlichter und künstlicher Nebel eine gewichtige Rolle spielen. Nachfolgend weitere Infos, auch zum Starterfeld.

Anschließend soll dem Publikum "eingeheizt werden", verspricht die Speedway-Weltmeisterin Celina Liebmann. Sie meint damit keine hohen Temperaturen, sondern Aufsehen erregende Wettkämpfe, Motoren-Sound und den speedway-typischen Methanol-Geruch. Nach offiziellen Angaben dürfen sich die Besucherinnen und Besucher auf 14 Speedway-, fünf Quad- und fünf Junioren-Rennen freuen. Aber schon vorher könne man sich in der Stadion-Gaststätte einstimmen, heißt es von MSC und ECP Pfaffenhofen. Einlass sei ab 16.30 Uhr. Auch Kurzentschlossene seien am Samstagabend richtig, wenn sie zur "Stadtwerke-Arena" kommen: "Es gibt ausreichend Tickets an den Stadion-Kassen", wurde heute mitgeteilt.

Auch Quad-Rennen auf dem Eis stehen wieder an.

Die Preise für Eintrittskarten blieben im Vorverkauf stabil, hatte der MSC bereits im vergangenen Monat unterstrichen: 18 Euro kostet demnach die Stehplatz-Karte für Erwachsene; Kinder im Alter zwischen sieben und 14 Jahren sind für acht Euro dabei. An der Abendkasse werde pro Ticket ein Zuschlag von zwei Euro verlangt. Erhältlich seien Karten im Vorfeld an der Kasse des Eisstadions in Pfaffenhofen – bei den Heimspielen des ECP und zu Zeiten des öffentlichen Laufes. Weitere Infos gibt es auf www.msc-paf.de. Stars aus mehreren Ländern werden der Ankündigung zufolge am Samstagabend die Triebwerke ihrer 500-Kubikzentimeter-Maschinen brüllen lassen. Alle neun Starter aus dem Speedway-Feld stellen wir nachfolgend kurz vor.

♦ Startnummer 1: Tero Aarnio (Finnland). Die Bande im Pfaffenhofener Eisstadion kennt er besser, als ihm lieb ist: Vor zwei Jahren schlug der beliebte Finne in diese ein. Zu heftig, für sein Sprunggelenk. Humpelnd und auf Krücken musste er damals den Heimflug antreten. Diesmal will der Langbahn-WM-Pilot aber wieder vorne mitmischen. Damit die Kulisse passt, hat er vor Weihnachten Social-Media-Werbung gemacht: Als "Santa" verkleidet – so kennt man ihn.

♦ Startnummer 2: Levi Böhme (Deutschland). Der jüngste Teilnehmer im Speedway-Feld kommt als amtierender 125-Kubikzentimeter-Vizeweltmeister nach Pfaffenhofen. In der Stadtwerke-Arena hat er bereits zwei Mal das Junioren-Rennen gewonnen; dementsprechend freut er sich Levi auf die Rückkehr: "Diesmal werde ich aber aufgeregt sein", sagt er, "weil es erst mein zweites Rennen auf einer 500-Kubikzentimeter-Maschine ist."

Ronny Weis beim Wheelie.

♦ Startnummer 3: Bruno Thomas (Deutschland). Der 18-Jährige hat sogar eine Pfaffenhofener Vergangenheit: Im Jahr 2016 startete er für den hiesigen MSC, damals als Junioren-Fahrer bei einem ADAC-Bahnsport-Bayerncup-Rennen. Im vergangenen November überraschte er in Freital, als er bei seinem ersten 500-Kubikzentimeter-Eisrennen bis ins Finale kam.

♦ Startnummer 4: Ronny Weis (Deutschland). Sein Bike beherrscht der 46-Jährige auf dem engen Kreisel, wie kaum ein anderer. Auch aus Pfaffenhofen hat Weis schon zwei Mal den größten Pokal mit nach Hause genommen. Allerdings gewann der Meißener beim jüngsten Rennen in Freital nur sehr knapp. Und mittlerweile ist er zum reinen "Winterfahrer" geworden: Den Stahlschuh, welchen die Speedway-Fahrer auf Sand brauchen, hat Weis an den Nagel gehängt.

♦ Startnummer 5: Sergej Malyschew (Russland). "Ich freue mich riesig auf Pfaffenhofen, wegen der netten Leute und der tollen Atmosphäre", betont der 36-Jährige. Er gehört schon seit dem Jahr 2011 zu den "Drift on Ice"- Stammfahrern. Bei mittlerweile mehr als 40 Rennen schaffte er es 20 Mal auf das Podest und siegte dabei einmal.

♦ Startnummer 6: Martin Øvig (Dänemark). Als seinen bislang größten Erfolg gibt der 22-Jährige den Gewinn der dänischen Zweitliga-Meisterschaft im vergangenen Jahr an. Øvig fährt für den Holstebro-Speedway-Klub und erzählte kürzlich, dass er extra für das Event in Pfaffenhofen einige Änderungen am Motorrad vorgenommen hat. Wie Nicklas Clausen kommt er aus Fredericia – die beiden sind Kollegen und Freunde.

Sergej Malyschew liegt hier gerade in Front.

♦ Startnummer 7: Nicklas Clausen (Dänemark). Der 26-Jährige gibt sein Comeback nach einer längeren Pause: Vor zwei Monaten wurden aus seinem Oberschenkel-Knochen etliche Schrauben und Nägel entfernt. Hierbei spricht der Däne von "Souvenirs", welche er vor zwei Jahren nach einem üblen Sturz "montiert" bekam. "Ich fühle mich fit und bereit", stellt Clausen aber klar. Außerhalb des Rennsports arbeitet er übrigens als Kfz-Mechaniker.

♦ Startnummer 8: Richard Geyer (Deutschland). "In Pfaffenhofen gibt es die Revanche!" So schrie Geyer in Freital zu Ronny Weis hinüber, nachdem ihn sein Haupt-Widersacher um Millimeter besiegt hatte. Der 27-jährige Geyer gewann im Jahr 2019 bei der Pfaffenhofener Eis-Premiere. Im vergangenen Sommer ließ der Meißener aufhorchen, als er im Speedway-DM-Finale überraschend auf den vierten Platz fuhr.

♦ Startnummer 9: Celina Liebmann (Deutschland). Wer hält die bayerische Fahne hoch? Die weltweit beste Frau, die Speedway fährt, weil sie sich im vergangenen Sommer zur Weltmeisterin krönte: Celina Liebmann kommt aus Albaching bei Wasserburg am Inn. Sie hat kürzlich auf der Eisbahn in Sankt Johann im Pongau (Österreich) trainiert, um optimal vorbereitet zu sein. "Wird geile Rennen geben – das wird Spaß machen", sagte sie neulich in einem Interview.

Versprochen wird übrigens "Vollgas mit Alkohol". Aber nicht die Speedway-Drifter begeben sich benebelt auf das Eis, vielmehr werden laut MSC-Angaben die verbauten Viertakt-Aggregate mit Methanol befeuert. "Methylalkohol ist der einzige zugelassene Treibstoff beim Speedway – und dieses Abfall-Produkt von Raffinerien verbrennt nahezu schadstofffrei", so die Verantwortlichen. "Da außerdem zur Schmierung der Motoren biologisch abbaubares Öl auf pflanzlicher Basis verwendet wird, gilt dieser spezielle Motorsport als außergewöhnlich umweltfreundlich."


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