Für sein Wirken im Pfaffenhofener Krankenhaus wurde er mit viel Lob bedacht. Seine Nachfolge tritt Pater Wolfgang Hubert vom Kloster in Scheyern an.
(ty) Nach mehr als drei Jahrzehnten engagierter Tätigkeit ist Klinik-Seelsorger Hans Schlatterer von der Ilmtalklinik-GmbH, unter deren Dach die beiden Krankenhäuser in Pfaffenhofen und Mainburg firmieren, in den Ruhestand verabschiedet worden. Das teilte die Klinik-Gesellschaft mit. In einem bewegenden Abschieds-Gottesdienst sei sein außergewöhnliches Wirken gewürdigt worden. "Zahlreiche Mitarbeitende, Patienten, Angehörige und Wegbegleiter nahmen teil, um ihm für seine 31 Jahre des Zuhörens, Tröstens und Begleitens zu danken." Die Seelsorge an der Ilmtalklinik in Pfaffenhofen wird den Angaben zufolge künftig von Pater Wolfgang Hubert vom Kloster in Scheyern übernommen, der schon längere Zeit im Team ist.
Hans Schlatterer hatte seine Tätigkeit als Krankenhaus-Seelsorger an der Ilmtalklinik im Jahre 1994 begonnen. "Seither war er für unzählige Menschen ein verlässlicher Begleiter in schwierigen Zeiten – sei es in Momenten der Krankheit, in der Auseinandersetzung mit Leid oder beim Abschiednehmen von geliebten Menschen", heißt es in einer Mitteilung der Krankenhaus-Gesellschaft. "Mit großem Einfühlungsvermögen, menschlicher Wärme und der Kraft seines Glaubens schenkte er Trost, Zuversicht und Halt."
Seine Arbeit habe sich nicht nur auf Gespräche mit Patienten und Angehörigen beschränkt. "Auch für das Klinik-Personal war er über die Jahre hinweg eine wichtige Instanz", wird betont. In belastenden Situationen habe er Raum für Austausch, Reflexion und Ermutigung gegeben. "Dabei hatte er stets ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Menschen, unabhängig von ihrem religiösen Hintergrund oder ihrer persönlichen Überzeugung."
In seiner Abschieds-Rede sprach Hans Schlatterer über die Kunst des Zuhörens und Hörens – "eine Fähigkeit, die ihn in seiner Arbeit stets auszeichnete", wie von Seiten der Klinik-Gesellschaft gewürdigt wird. Schlatterer selbst sagt: "Zuhören ist mehr als nur ein aktives Wahrnehmen von Worten. Es ist eine Haltung der Achtsamkeit, die dem Gegenüber das Gefühl gibt, verstanden und ernst genommen zu werden. In Momenten der Krankheit, Angst oder Trauer kann echtes Zuhören heilsam wirken."
Diese Haltung prägte nach Angaben der Verantwortlichen sein Wirken in der Ilmtalklinik und machte ihn zu einer geschätzten Vertrauens-Person. "Viele ehemalige Patienten und Mitarbeitende erinnern sich an Begegnungen mit ihm, in denen allein seine Anwesenheit Trost und Hoffnung schenkte", erklärt die Krankenhaus-Gesellschaft und zollt "Dank und Anerkennung für ein außergewöhnliches Engagement".
Von der Klinik-Leitung sowie von zahlreiche Kolleginnen und Kollegen seien Schlatterers unermüdlichen Einsatz und seine tiefe Menschlichkeit gewürdigt worden. Er sei für viele Menschen in schwierigen Momenten eine unverzichtbare Stütze gewesen. Seine Seelsorge sei geprägt gewesen von Empathie, Respekt und einer besonderen Fähigkeit, Menschen dort abzuholen, wo sie stehen – unabhängig von ihrer persönlichen oder spirituellen Ausrichtung.
"Sein Wirken hat unsere Klinik-Gemeinschaft bereichert und geprägt", sagt Ilmtalklinik-Geschäftsführer Christian Degen. Auch Vertreter der Kirchen und des Klinik-Personals drückten ihren Dank aus und unterstrichen die große Bedeutung von Schlatterers Arbeit für die Ilmtalklinik. "Mit dem Eintritt in den Ruhestand endet ein bedeutendes Kapitel für die Ilmtalklinik", so die Krankenhaus-GmbH. "Doch Hans Schlatterers Botschaft bleibt bestehen: Dass echtes Zuhören Kraft gibt, Verbindungen schafft und Menschen in schweren Zeiten trägt."
Die Seelsorge an der Ilmtalklinik in Pfaffenhofen werde nun von Pater Wolfgang Hubert übernommen. Er sei bereits seit zwei Jahren Teil des Seelsorge-Teams und habe in dieser Zeit viele wertvolle Begegnungen mit Patienten, Angehörigen und Mitarbeitenden gehabt. "Mit seinem einfühlsamen Wesen und seiner Erfahrung wird er die wichtige Arbeit von Hans Schlatterer fortführen und den Menschen in der Ilmtalklinik weiterhin mit offenem Ohr und offenem Herzen zur Seite stehen", verspricht die Krankenhaus-Gesellschaft.