Eine neue Facette der Modellauto-Affäre: Der psychisch kranke Roland S. will jetzt Schadenersatz für ein von ihm gebautes und von Haderthauer versteigertes Modellauto
(ty) Der psychisch kranke Dreifachmörder Roland S., einst Geschäftspartner von Hubert Haderthauer, hat den Ingolstädter Landgerichtsarzt jetzt verklagt. Auf Schadenersatz in Höhe von 17 625 Euro. Das berichtet der Münchner Merkur. In der Klage geht es um das Modell eines Rolls Royce, das – so der Merkur – der zunächst in Ansbach und später in Straubing zwangsweise untergebrachte Mörder im Jahr 1972 gebaut hatte. Lange bevor es 1988 zu einer Geschäftsbeziehung zu Hubert Haderthauer gekommen war.
Roland S. ließ über seinen Passauer Anwalt erklären, er habe dem Landgerichtsarzt dieses Modell damals nur zur Sicherung überlassen. Von diesem Modell aus tausenden von Einzelteilen war auch lange nichts mehr zu hören gewesen, bis es 2007 auf einer Versteigerungsplattform von Christies auftauchte. Für 17 625 Euro. Und diesen Betrag will Dreifachmörder Roland S. jetzt wiederhaben. Zudem wurde bei der Versteigerungsunterlagen Haderthauer und nicht Roland S. als Konstrukteur genannt.
Haderthauers Anwalt sieht laut Münchner Merkur keinen Anlass zur Klage, das dieses Modell seinem Mandanten vertraglich sicherheitsübereignet worden war, dieser Vertrag – der in der Klage keine Erwähnung finde – aber nicht erfüllt worden sei. Haderthauer hätte deswegen sehr wohl die Verwertungsrechte für das Modellauto gehabt.
Der Anwalt des Dreifachmörders sieht das naturgemäß anders. Er habe die Ansprüche seines Mandanten hinreichend geltend gemacht, sagte er der tz. Und der von Haderthauers Anwalt angemahnte Vertrag sei ohne hin nicht rechtsgültig, da er zwischen einem behandelnden Arzt und seinem psychiatrischen Patienten geschlossen worden sei. Und das sei sittenwidrig.
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