Laut IHK werden auch im Kreis Pfaffenhofen ausländische Arbeitskräfte immer wichtiger: Aktuell haben von den rund 35 000 hier Beschäftigten 3100 keinen deutschen Pass. Gremiumsvorsitzender Peters fordert "bessere Willkommenskultur und mehr Unterstützung der Neubürger durch Kommunen"
(ty) Ausländische Fachkräfte werden nach Ansicht der IHK zu einer immer wichtigeren Stütze für den Arbeitsmarkt in Oberbayern – auch im Kreis Pfaffenhofen. „Seit dem Jahr 2008 haben Zuzügler aus dem Ausland ein Viertel der neu geschaffenen Arbeitsplätze im Landkreis besetzt“, berichtet die IHK. Der Anteil der Beschäftigten mit ausländischem Pass habe sich damit in den vergangenen fünf Jahren deutlich von 5,6 auf 8,9 Prozent erhöht, wie aus einer aktuellen Statistik der Arbeitsagentur hervorgeht. In ganz Oberbayern ist die Quote in diesem Zeitraum von 11,6 auf 14,3 Prozent gestiegen.
„Unser beeindruckendes Wirtschaftswachstum ist ohne ausländische Fachkräfte nicht zu stemmen“, kommentiert Fritz Peters, der Vorsitzender des IHK-Gremiums Ingolstadt-Pfaffenhofen, diese Zahlen. „Wegen der Vollbeschäftigung sind die Betriebe auch auf die Zuwanderung aus dem Ausland angewiesen, um die Lücken zu füllen, die durch den demografischen Wandel und ab sofort durch die Rente mit 63 entstehen“, sagt er.
Seit 2008 sind nach Angaben der IHK im Kreis Pfaffenhofen rund 6000 Stellen neu entstanden, davon wurden 1500 mit Ausländern besetzt. Aktuell haben demnach von insgesamt rund 35 000 Beschäftigten im Landkreis 3100 keinen deutschen Pass.
Die IHK fordert in diesem Zusammenhang „eine bessere Willkommenskultur und mehr Unterstützung der Neubürger durch die Kommunen“, wie in einer heute veröffentlichten Pressemitteilung erklärt wird. „Zentrale Anlaufstellen oder ‚Welcome Center‘ stehen auf der Wunschliste jedes zweiten Unternehmens“, zitiert der IHK-Gremiumsvorsitzende Peters aus einer IHK-Umfrage. In den ‚Welcome Centers‘ sollen die Neuankömmlinge nach Meinung der Industrie- und Handelskammer alles aus einer Hand erhalten: Informationen, Hilfe bei Wohnungssuche und bei Formalitäten.
Peters lobt die Unternehmen für den Beitrag, den sie zur Integration der ausländischen Fachkräfte leisten. Er weist dabei auch auf die von der IHK mitgetragene „Initiative Verantwortungspartner“ hin, die bereits ein Projekt zur Willkommenskultur in der Region 10 angestoßen habe.
Laut IHK-Umfrage unterstützt knapp die Hälfte der Betriebe ihre ausländischen Neuzugänge bei Behördengängen, mehr als jedes fünfte Unternehmen organisiert Patenmodelle oder Freizeitangebote. Die Ergebnisse der IHK-Umfrage sind unter www.muenchen.ihk.de abrufbar.