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Entsprechende Signale kamen gestern aus dem Pfaffenhofener Kulturausschuss, wo es auch viel Lob für die erfolgreiche Veranstaltungsreihe "Lokalklang" mit insgesamt 3000 Besuchern gab

Von Tobias Zell 

Rund 1500 Besucher verzeichnete das heuer wieder zum Leben erweckte Wirtshaus- und Kneipenfestival in der Pfaffenhofener Innenstadt. Das war freilich ein großer Erfolg. Der trug nicht nur dazu bei, dass die gesamte Reihe der im Rahmen des „Lokalklang“-Festivals in der Kreisstadt angebotenen Veranstaltungen unterm Strich äußerst positiv zu sehen ist, sondern lässt vor allem berechtigt darauf hoffen, dass es im kommenden Jahr – auch ohne „Lokalklang“ – wieder ein Kneipenfest gibt.

Über eine Wiederauflage dachte der städtische Kultur-Chef Sebastian Daschner schon vor einigen Wochen im Gespräch mit unserer Zeitung laut nach. Entsprechende Stimmen waren zuletzt auch aus anderen Richtungen zu vernehmen. Und gestern nun waren diese Signale auch politischer Natur, kamen sie doch von den Mitgliedern des Kulturausschusses des Stadtrats. Man darf also schon jetzt sagen: Die Chancen, dass es im kommenden Jahr wieder ein Kneipenfestival gibt, stehen sehr, sehr gut. 

Städtisches Video zum Lokalklang-Festival.

Es gibt – ungeachtet der Begeisterung und der guten Stimmung – auch zwei handfeste Argumente für die Wiederauflage. Erstens: Die Resonanz mit 1500 Besuchern kann sich sehen lassen. Zweitens: Aus dem Bericht von Daschner, den er gestern im Kulturausschuss zum Lokalklang-Festival vorlegte, geht hervor, dass ein Kneipenfestival auch finanziell kein Hexenwerk zu sein scheint.

Im Juli vergangenen Jahr hatte der Kultur-, Sport-, Jugend- und Sozialausschuss die Beteiligung an dem bayernweiten Projekt „Lokalklang“ des Vereins „Stadtkultur – Netzwerk Bayerischer Städte“ beschlossen. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe, die sich daraus für Pfaffenhofen entwickelte, fand auch das Kneipenfestival statt. Als Budget für die Lokalklang-Events wurden 20 000 Euro veranschlagt, zu bestreiten aus dem allgemeinen Kultur-Etat der Stadt.

Von 16. Mai bis 22. Juni beteiligte sich die Stadt dann mit acht Einzelveranstaltungen verschiedenster Ausrichtung an der bayernweiten Veranstaltungsreihe, und vom Sänger- und Musikantentreff über ein Morgentanzl bis hin zum bayerischen Poetry-Slam und einer Klang-Performance in der Tiefgarage war in der Stadt einiges geboten. Das Fazit ist jedenfalls klar: „Lokalklang in Pfaffenhofen kann nach Abschluss als großer Erfolg verbucht werden“, berichteten gestern Daschner & Co. von Seiten der Stadtverwaltung dem Kulturausschuss.

Auch der Sänger- und Musikantentreff auf dem Hauptplatz, der im Rahmen von Lokalklang stattfand, kam sehr gut an.

Insgesamt waren demnach insgesamt rund 3000 Besucher bei den hiesigen Lokalklang-Veranstaltungen zu verzeichnen. Und davon eben allein die Hälfe beim Kneipenfestival, das unter dem Motto „Umanand“ stieg. Das Kneipenfestival war auch die einzige Lokalklang-Veranstaltung, bei der in Pfaffenhofen Eintritt verlangt wurde. Insgesamt kamen so gut 8250 Euro herein.

Die Ausgaben für Lokalklang, so rechnete Daschner vor, beliefen sich auf knapp 16 000 Euro für die Veranstaltungen selbst (Gagen, Technik, Kooperationspartner) plus gut 5900 Euro für die Öffentlichkeitsarbeit. Unter Berücksichtigung der Einnahmen kosteten alle Veranstaltungen zusammen also gut 13 600 Euro – und damit weitaus weniger als die veranschlagten 20 000 Euro. Dafür gab es viel Lob an die Adresse des städtischen Kulturteams.

Ganz schön was los war auch beim Morgentanzl im Stockerhof – in aller Frühe.

Und weil eben beim Kneipenfestival 8250 Euro Einnahmen zu vermelden waren, sieht so mancher einer Wiederauflage schon aus finanziellen Gründen nicht viel im Wege stehen. Wenn man ein Kneipenfest ohne ein finanzielles Minus abhalten könne, dann sei das „fast eine Ausnahme-Situation“ im Kulturbetrieb, befand Max Penger (CSU). Und in der Tat: Mit gut 8000 Euro könnte man vermutlich tatsächlich eine solche Veranstaltung organisieren. Und wenn nicht, würde der Zuschuss, den die Stadt geben müsste, zumindest äußerst überschaubar ausfallen.

Kultur-Chef Daschner denkt jedenfalls bereits über ein Kneipenfest für nächstes Jahr nach, wie er gestern noch einmal erklärte – und hat im Kulturausschuss viel Rückendeckung bekommen. „Es wäre schön, wenn man das Kneipenfestival als feste Institution haben kann“, sagte Steffen Kopetzky (SPD). Vielleicht müsse man das Band-Angebot etwas reduzieren oder ökonomischer vorgehen, meinte er. Aber auch er sandte ein klares Signal.

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