Bischof Meier würdigt den Pontifex, den er mehrfach persönlich traf: "Franziskus hat wichtige Impulse gesetzt." Requiems-Feier am 8. Mai im Hohen Dom.
(ty/pba) In Gedenken an den am heutigen Ostermontag gestorbenen Papst Franziskus wird der Augsburger Bischof Bertram Meier am Donnerstag, 8. Mai, um 19 Uhr einen Requiems-Gottesdienst im Hohen Dom zu Augsburg feiern. Das teilte die Pressestelle des Bistums Augsburg mit, zu dem auch Teile des Landkreises Pfaffenhofen gehören. Zudem bestehe ab heute für Gläubige die Gelegenheit, in einem im Dom ausliegenden Kondolenz-Buch ihrer Trauer und Anteilnahme Raum zu geben. Bereits um 12 Uhr wurden die Glocken der Kathedral-Kirche anlässlich der Todes-Nachricht geläutet.
In einer Nachricht an die Pfarreien des Bistums Augsburg habe das Generalvikariat – so wurde in einer Presse-Mitteilung weiter erklärt – darauf hingewiesen, dass im Laufe des heutigen Tages ebenfalls die Gedenk-Glocken geläutet werden sollen. Dazu komme ein 15-minütiges, bistumsweites Trauer-Geläut unmittelbar vor Beginn der Requiems-Feier im Dom am 8. Mai.
Der Augsburger Bischof Bertram Meier hat seiner Trauer über den "Heimgang des Papstes", den er bei verschiedenen Gelegenheiten persönlich hatte kennenlernen können, in einer schriftlichen Würdigung festgehalten, die wir nachfolgend im Wortlaut wiedergeben.
Bischof Bertram Meier und Papst Franziskus im Gespräch während einer Audienz im Vatikan am 10. September 2020.
>>> Papst Franziskus hat das Ziel erreicht. Am Ostermontag ging sein irdischer Pilgerweg zu Ende. Am Anfang seines Petrusdienstes hat er 2013 den Gläubigen auf dem Petersplatz den Segen gespendet; die letzten Worte, die er an Ostern 2025 an die Weltöffentlichkeit gesprochen hat, war ebenfalls der Segen Urbi et Orbi, der Stadt und dem Erdkreis.
Die zwölf Jahre seiner Amtszeit durchzog der Dreischritt, den Papst Franziskus bei seiner ersten Predigt nach seiner Wahl entfaltete: gehen, aufbauen und bekennen. Franziskus ist mutig vorangegangen und hat wichtige Impulse gesetzt, darunter seine Initiative für eine synodale Kirche. Wie Franz von Assisi hat er alles getan, um die Kirche geistlich aufzubauen. Besonders seine Sorge für die Armen und die Menschen am Rande gehören zu seinem Testament.
Auch die Bewahrung der Schöpfung und sein Einsatz für globale Gerechtigkeit waren ihm ein Herzensanliegen. Bei allen Aktivitäten ging es Papst Franziskus darum, als Nachfolger Petri den Glauben unversehrt zu bewahren und zu bekennen. Sein ganzes Wirken war ein Bekenntnis zum Namen Jesu. Davon zeugt die letzte Enzyklika 'Dilexit nos', die der Herz-Jesu-Frömmigkeit gewidmet ist und zeigt: Papst Franziskus war ein echter Jesus-Freund.
Aus mehreren persönlichen Begegnungen mit ihm wird mir in Erinnerung bleiben, wie menschlich nah und brüderlich auf Augenhöhe mich Papst Franziskus jeweils empfangen hat. Schnörkellos, klar und offen konnten wir miteinander sprechen und uns austauschen. Und manchmal war Papst Franziskus auch zum Scherzen aufgelegt. Dankbar für diesen Heiligen Vater lade ich alle Gläubigen ein, dafür zu beten, dass Papst Franziskus nun die ewige Gemeinschaft mit dem dreifaltigen Gott genießen darf. Ostern möge für ihn Wirklichkeit werden.<<<
Bischof Bertram Meier und Papst Franziskus reichen sich die Hände bei einer Begegnung am 8. September 2021 im Vatikan.