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Sie ist die diesjährige Lutz-Stipendiatin. Im Rahmen ihres dreimonatigen Aufenthalts hat sie einen Text über die Kreisstadt zu verfassen.

(ty) Paula Halina van Well, die diesjährige Lutz-Stipendiatin der Stadt Pfaffenhofen, hat am gestrigen Donnerstag ihr neues Zuhause – den historischen Flaschlturm an der Stadtmauer – bezogen. Das wurde heute aus dem Rathaus mitgeteilt. In den kommenden drei Monaten werde die 27-Jährige dort auf den Spuren von Joseph Maria Lutz ihren "Zwischenfall" – einen Text über Pfaffenhofen – verfassen, den sie schließlich am 21. November bei ihrer Abschluss-Lesung im Rahmen der Veranstaltungs-Reihe "Lesebühne" öffentlich vorstellen werde.

"Van Well lebt seit etwa drei Jahren in Wien und ist gestern Mittag in Pfaffenhofen angekommen", erklärt die Stadtverwaltung in einer Presse-Information. Sie freue sich auf die Abwechslung zum Großstadt-Leben und auf ihre Zeit im Flaschlturm. Kurz nach ihrer Ankunft habe sie mit ihrer Schäferhündin "Nena" eine erste Runde durch die Stadt gedreht. "Ich war gleich positiv überrascht, wie freundlich die Leute hier sind", werden ihre ersten Eindrücke zitiert. Begrüßt wurde die 27-Jährige von Kultur-Referent Reinhard Haiplik (ÖDP) und Steffen Kopetzky, dem Vorsitzenden der Stipendium-Jury, sowie Sebastian Daschner von der Stadtverwaltung. Sie überreichten ein kleines Willkommens-Geschenk.

Steffen Kopetzky (links) und Reinhard Haiplik begrüßten Paula Halina van Well.

Ende Januar hatte sich Paula Halina van Well gegen rund 80 Bewerberinnen und Bewerber durchgesetzt und die Jury mit ihrem Text "Was wir voneinander haben" überzeug. Es handle sich bei der sehr dichten Arbeitsprobe um aneinandergereihte, unterschiedliche Szenen, die das Thema sexuelle Gewalt in der Ehe beleuchten, so das Gremium. Mit sehr bildhafter, detailreicher Sprache greife die Autorin virtuos aktuelle gesellschaftliche Themen auf und spiele auf beeindruckende Weise mit den Diskursen. Van Wells Arbeit zeichne zudem ein großes Interesse an menschlichen Beziehungen aus. Ihr Blick fürs Detail verspreche interessante Beobachtungen für ihren Text über Pfaffenhofen. 

Van Well studiert aktuell im Master am Institut für Sprachkunst der Universität für angewandte Kunst in Wien. Zuletzt schrieb und produzierte sie den Animationsfilm "einwegwurzeln" sowie das Hörstück "szenen einer zersetzung". Letzteres wurde auf DFL-Kultur ausgestrahlt, ein Auszug erhielt den Sonderpreis der Schule für Dichtung in Wien. Im vergangenen Jahr war sie auf der Shortlist des "Wortmeldungen"-Förderpreises vertreten und Mitherausgeberin des Literatur-Magazins "Jenny". Heuer erscheinen die Prosa-Miniaturen "Pussy Teich La Mer" bei "SuKuLTuR".

Ausschreibung für das nächste Lutz-Stipendium:

Wer bewohnt nächstes Jahr drei Monate lang den Pfaffenhofener Flaschlturm?


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