Die Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) hat unmissverständlich Arbeitskampf-Maßnahmen angekündigt, die zwischen 18 und 21 Uhr auch den Personenverkehr erfassen
Update: "Es kommt zu Verzögerungen und Zugausfällen"
(ty) Die Kunden der Deutschen Bahn müssen sich heute Abend möglicherweise auf Verzögerungen und Verspätungen einstellen. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat nämlich Warnstreiks angekündigt. „Auch wenn die heutigen Arbeitskampfmaßnahmen schwerpunktmäßig den Güterverkehr betreffen, so wird trotzdem in der Zeit von 18 bis 21 Uhr auch der Personenverkehr erfasst“, teilte die GDL mit. Nähere Informationen über das Ausmaß der Warnstreiks sowie die betroffenen Regionen oder Zugverbindungen gibt es nicht. „Aufgrund der vagen Informationen der GDL können wir derzeit zu den konkreten Auswirkungen leider noch keine Auskunft geben“, heißt es von der Deutschen Bahn (DB), die unter anderem im Internet unter www.bahn.de/aktuell informieren will.
„Das heutige Angebot der DB stellt keinerlei substantielle Veränderung dar“, sagt der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky zum aktuellen Stand der Tarifentwicklung. Und er ergänzt unmissverständlich: „Nach wie vor hält der Arbeitgeber an seiner Absicht fest, die Tarifmacht der GDL durch ein fadenscheiniges Kooperationsabkommen zu brechen. Wir werden darum die bereits eingeleiteten Warnstreiks nicht nur wie geplant durchführen, sondern noch weitere folgen lassen, wenn der Arbeitgeber seine Position nicht verändert.“
Zeitpunkt und Inhalt des nun vorgelegten Angebots erwecken aus Sicht des GDL-Chefs zudem klar den Eindruck einer lediglich auf Außenwirkung bedachten Offerte der Bahn: „Ohne unsere Ankündigung, Warnstreiks durchzuführen, hätte der Arbeitgeber sich nicht gerührt“, so Weselsky und schimpft: „Durch ihr Unvermögen, die Realität anzuerkennen, ihren Ansatz, die GDL dauerhaft zu beschränken, und ihre Starrsinnigkeit bei der Forderung nach einer Unterwerfung im Kooperationsabkommen mit der EVG trägt die DB erneut dazu bei, die Fahrgäste ihm höchsten Maße zu verunsichern.“
„Die Geduld des Zugpersonals ist zu Ende“, proklamiert die GDL. „Lokomotivführer, Lokrangierführer, Zugbegleiter und Bordgastronomen sowie Disponenten und Instruktoren/Trainer werden sich nicht länger hinhalten lassen, sondern kämpferisch für ihre Forderungen eintreten.“ Auch wenn die heutigen Arbeitskampfmaßnahmen laut GDL schwerpunktmäßig den Güterverkehr betreffen, wird trotzdem zwischen 18 und 21 Uhr auch der Personenverkehr erfasst. „Eine Hinhaltetaktik und eine Abhängigkeit von der DB-Hausgewerkschaft, um die berechtigten Forderungen unserer Mitglieder aus dem Zugpersonal zu unterdrücken ist mit uns nicht zu machen“, so Weselsky.