Nach der tödlichen Unfallflucht von Rohrbach im Dezember hat die Staatsanwaltschaft Ingolstadt nun Anklage gegen den mutmaßlichen Lenker des Lieferwagens erhoben
(zel) Nach der tödlichen Fahrerflucht von Rohrbach im Dezember vergangenen Jahres hat die Staatsanwalt Ingolstadt nun Anklage gegen den mutmaßlichen Lenker des Lieferwagens erhoben – wegen fahrlässiger Tötung und Unfallflucht. Das bestätigte der Leitende Oberstaatsanwalt Helmut Walter gegenüber unserer Zeitung. Dem Angeschuldigten aus dem Kreis Fürstenfeldbruck wird vorgeworfen, am 18. Dezember vergangenen Jahres auf der Staatsstraße auf Höhe Rohrbach mit einem Kleinlaster den 54-jährigen Martin W. aus Eschlbach angefahren und getötet zu haben sowie Fahrerflucht begangen zu haben.
Mit der Festnahme des damals 49-jährigen Tatverdächtigen war der eigens eingerichteten Ermittlungsgruppe „Straßhof“ der Kripo Ingolstadt im Januar die Aufklärung der schrecklichen Unfallflucht nach dem tödlichen Verkehrsunfall vom 18. Dezember auf der Staatsstraße bei Rohrbach gelungen. Der Kraftfahrer aus dem Kreis Fürstenfeldbruck wurde damals im Westen von München festgenommen. Auch das Unfall-Auto wurde entdeckt. Der Mann habe sich widerstandslos festnehmen lassen, wurde damals berichtet. „Bei seiner Vernehmung machte er widersprüchliche Angaben.“ Die Staatsanwaltschaft Ingolstadt hatte daraufhin Haftbefehl gegen den Mann wegen Verdachts der fahrlässigen Tötung und des unerlaubten Entfernens vom Unfallort beantragt.
Hier geschah der schreckliche Unfall.
Es war eine schreckliche Tat, die weit über die Grenzen des Landkreises hinaus für traurige Schlagzeilen sorgte. Der 54-jährige Martin W. aus dem Wolnzacher Ortsteil Eschlbach, der zu Fuß am Straßenrand unterwegs war, wurde damals von einem zunächst unbekannten Fahrer eines weißen MAN-Kleinlasters angefahren und getötet. Auf den Typ des Unfall-Autos waren die Ermittler anhand von gesicherten Spuren und aufgefundenen Fahrzeugteilen gekommen. Der Fahrer ließ nach der Kollision das Opfer am Straßenland liegen und machte sich aus dem Staub. Ein Rollerfahrer fand am Morgen um 9.11 Uhr die Leiche im Straßengraben und verständigte die Polizei. Der Notarzt konnte nur noch den Tod von Martin W. feststellen.
Unterstützt von Kräften der Verkehrspolizeiinspektion Ingolstadt sowie der Polizeiinspektionen Geisenfeld und Pfaffenhofen setzte die eigens eingerichtete Ermittlungsgruppe bei der Kripo alles daran, den flüchtigen Fahrer zu ermitteln. Aufgrund von an der Unfallstelle gesicherter Fahrzeugteile wurde zunächst eine Öffentlichkeitsfahndung eingeleitet. Parallel dazu wurden alle Halter passender Fahrzeuge in den benachbarten Zulassungsbereichen überprüft. Diese Maßnahme wurde dann auf Bayern und auf das gesamte Bundesgebiet ausgedehnt, so dass letztlich über 2200 Fahrzeugüberprüfungen stattfanden, wie das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord mitteilte.
Blutspuren im Straßengraben zeugten von dem tödlichen Unfall.
Den Durchbruch brachte aber letztlich die Sicherstellung eines Außenspiegel-Gehäuses auf einem Parkplatz. Dort hatte der Lkw-Fahrer, mehrere Kilometer entfernt vom Tatort, offenbar nach dem Unfall angehalten und das Teil weggeworfen. Es war ein Ermittler der Inspektion Pfaffenhofen, der das für die Ermittlungen so bedeutsame Puzzle-Stück entdeckte, das die entscheidenden Erkenntnisse liefern sollte.
Der Fund des Spiegels war deshalb so bedeutsam, weil dadurch die Baureihe des möglichen Tatfahrzeugs auf wenige Fahrzeuge eingeschränkt werden konnte. Die Überprüfung einer Spedition im Westen von München führte schließlich im Januar zum Tatfahrzeug, das dort auch aufgefunden wurde. Der Außenspiegel war zwar zwischenzeitlich ersetzt worden, der beschädigte Windabweiser indes noch nicht.
Der 49-jähriger Kraftfahrer aus dem Kreis Fürstenfeldbruck, gegen den nun Anklage erhoben wurde, war zur Unfallzeit mit dem Lkw unterwegs, wie die Polizei berichtet. Die Festnahme des mutmaßlichen Täters erfolgte an der Arbeitsstelle nach seiner Rückkehr von der aktuellen Tour, berichtete damals das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord.
Angesichts der langwierigen Ermittlungen zeigte sich der Leiter der Kriminalpolizei Ingolstadt, Alfred Grob, nach der Festnahme hoch zufrieden. „Der innerhalb der Ermittlungsgruppe vorhandene unbedingte und anhaltende Wille zur Aufklärung der Unfallflucht, waren die Voraussetzungen für den nun eingetretenen polizeilichen Erfolg.“
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