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Seit der Ankündigung, dass Ingolstadt Not-Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber werden sollen, schlagen die Wellen hoch

(ty) Was bedeutet es für Ingolstadt, dass die Stadt zur Not-Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber wird und auf dem Parkplatz P3 an der Manchinger Straße ein Container-Dorf für neu ankommende Asylbewerber entsteht, in dem bis zu 250 Menschen untergebracht werden sollen? Seit dem ersten Bericht schlagen die Wellen in den sozialen Netzwerken hoch, mischen sich Kommentare von Befürwortern und absoluten Gegnern. Wobei die kritischen Stimmen nicht selten bedenklich rechte Züge tragen.

Nach dem fremdenfeindlichen Schriftzug, der quer über die Straße an der Immelmannkaserne ging und der mit den Worten „You’re not welcome“  den Unmut jenes Schmierfinken zum Ausdruck brachte, gab es gestern einen weiteren traurigen Höhepunkt in der Stimmungsmache gegen Asylbewerber. Ein Brief, der im Süden der Stadt in die Briefkästen flatterte und den Anschein erwecken sollte, als handle es sich um ein offizielles Schreiben der Stadt, schürt auf perfide die Angst der Ingolstädter Hausbesitzer vor den Asylbewerbern. Inzwischen kümmert sich der Staatsschutz um die Aufklärung dieser Angelegenheit.

In dem Brief, der auf den ersten Blick in der Tat wie ein Schreiben aus dem Rathaus wirkt, erläutert der rechtsradikale Autor, dass auf Ingolstadt eine „Flüchtlingswelle unvorhersehbaren Ausmaßes“ zurollt, weswegen die Hausbesitzer je nach Größe des Wohnraum verpflichtet werden, bis zu vier „Schutzbedürftige“ aufzunehmen. Versehen mit dem Stadtwappen und dem Schriftzug der Stadt lässt das Schreiben den Hausbesitzern immerhin die Möglichkeit,  in Ausnahmefällen die Aufnahmeverpflichtung in eine Zahlung in den Ausländerfonds umzuwandeln.

Nachdem indes in dem gefälschten Schreiben keine Kontonummer angegeben wird, handelt es sich erkennbar nicht um einen plumpen Versuch der Abzocke, sondern  vielmehr um einen hinterhältigen Versuch, die Ängste der Bürger zu schüren und Stimmung zu machen gegen die Asylbewerber, bevor sie überhaupt da sind.

Man kann sich ausmalen, was aus dieser Ecke noch alles auf die Stadt zukommen kann, für die die neue Not-Erstaufnahmeeinrichtung natürlich eine Herausforderung ist. Und auch für die Bürger, die dazu sicher einige Fragen haben. Genau die möchte die Stadt am heutigen Donnerstag beantworten. In der Fronhofer-Realschule (Maximilianstraße 23) findet deswegen um 20 Uhr eine Informationsveranstaltung statt, eine „Art Bürgerversammlung“ aus aktuellem Anlass, wie der städtische Pressesprecher Gerd Treffer es formulierte.

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