Ingolstadt und Manching wollen die Grenze zwischen ihren Gemeindegebieten im Bereich der Immelmann-Kaserne bereinigen
(ty) Dass Grenzen mitten durch Häuser gehen, das kennt man eigentlich nur von den ehemaligen DDR und den auf dem Reißbrett gezogenen Grenzverläufen der Besatzungszonen in Berlin. Soweit indes muss man gar nicht gehen. Die Grenze zwischen dem Stadtgebiet Ingolstadt und dem Gemeindegebiet Manching weist ähnliche Absurditäten auf. Zum Beispiel auf dem Areal der Max-Immelmann-Kaserne. Die liegt teilweise in der Gemarkung Ingolstadt und zum größeren Teil in der von Manching. Und die Grenze geht in der Tat zum Teil mitten durch die ehemaligen Truppenunterkünfte. Genau das soll jetzt bereinigt werden. Deswegen befasst sich der Planungsausschuss am Dienstag um 14 Uhr genau mit diesem Thema.
Akut geworden ist das Problem mit der Aufgabe des Kasernengeländes im Zuge der Bundeswehrreform. Dem Staat, dem das Gelände gehört, war es beim Bau der Kaserne relativ egal, wo welche Gemarkungsgrenze verläuft. Und so stehen die Unterkunftsgebäude teilweise auf beiden. Das will die Stadt in Absprache mit der Gemeinde Manching nun anpassen. Dringlichkeit ist bei diesem Thema alleine schon deswegen gegeben, weil die Immelmannkaserne nicht nur vorübergehend als Not-Aufnahmelager für Asylbewerber genutzt wird, sondern zudem als Dauerunterkunft. Und da muss es schon klar sein, wer für welches Gebäude zuständig ist.
Der Stadtrat hatte bereits im Juli dieses Jahres beschlossen, für den auf Stadtgebiet liegenden Teil der Max-Immelmann-Kaserne das Erstzugriffsrecht auszuüben und die etwa neun Hektar große Fläche zu erwerben.
Rot ist der alte, blau der neue Grenzverlauf.
„Im Zuge der Abstimmungsgespräche mit dem Markt Manching wurde auch thematisiert, dass der Verlauf der Grenze zwischen der Stadt Ingolstadt und dem Markt Manching im Bereich der Kaserne sehr ungünstig ist. Insbesondere da bei der Bebauung durch den Bund darauf keine Rücksicht genommen wurde und die Grenze jetzt mehrere Gebäude durchschneidet“, heißt es in der Sitzungsvorlage für die Sitzung des Planungsausschusses. Ein sinnvoller neuer Grenzverlauf und damit auch eine Veränderung des jeweiligen Gemeindegebietes wurden bereits mit dem Markt Manching erarbeitet.
Größer wird das Stadtgebiet dadurch allerdings nicht. Derzeit weist die Änderung eine ausgeglichene Flächenbilanz aus. Das bedeutet, es handelt sich lediglich um einen minimalen Flächentausch. Ingolstadt bekommt ein Stück Manchinger Gebiet, Manching ein Stück Ingolstädter Fläche.