Bürgermeister Karl Huber (CSU) zur Unterbringung von Asylbewerbern in seiner Gemeinde: Container kommen demnach erst dann, wenn nicht genügend Immobilien angeboten werden
(ty) "In der Gemeinde Ernsgaden gibt es keine konkreten Pläne für die Aufstellung von Containern zur Unterbringung von Asylbewerbern." Das teilte Bürgermeister Karl Huber (CSU) heute in einer Pressemitteilung der Gemeinde mit. Das Landratsamt habe die vorgeschlagenen Standorte noch nicht näher geprüft und auch keine Entscheidung getroffen.
Die Gemeinde hatte der Landkreisbehörde den Angaben zufolge vier Flächen gemeldet, die für das Aufstellen von Containern in Frage kommen. Darunter auch der ehemalige Verkehrserziehungsplatz am Rande des Sportzentrums, der aufgrund seiner Lage grundsätzlich geeignet erscheine. Allerdings wäre die Erschließung sehr kostenaufwändig, da es in diesem Bereich weder eine Ver- noch eine Entsorgungs-Infrastruktur gebe, heißt es aus dem Rathaus. Es sei weder ein Strom-, noch Wasser- oder Kanalanschluss vorhanden. „Es ist völlig offen, wie es bei diesem Thema weitergeht“, sagt Bürgermeister Huber.
Das Aufstellen von Containern kommt nach Angaben des Rathauschefs dann zum Tragen, wenn in einer Gemeinde nicht genügend Bestandsimmobilien zur Unterbringung von Asylbewerbern angeboten werden. Die Unterbringung von Flüchtlingen in Wohnungen oder Häusern werde vom Landkreis bevorzugt, da deren Bewirtschaftung deutlich kostengünstiger sei als die Verwendung von Wohncontainern in Modulbauweise, erklärt Ernsgadens Bürgermeister Huber, der ja im Hauptberuf selbst als Büroleiter von Landrat Martin Wolf (CSU) in der Kreisbehörde tätig ist. Zudem habe der Landkreis mit der Max-Immelmann-Kaserne bei Manching und der ehemaligen Patriot-Stellung im Feilenmoos bei Geisenfeld Alternativ-Standorte für die Unterbringung von bis zu 400 Asylbewerbern und Flüchtlingen.
Das Aufnahme-Soll der Gemeinde Ernsgaden liegt derzeit bei acht Asylbewerbern, wie Huber mitteilt. Zu den bereits hier lebenden fünf Personen könnten also noch weitere dazukommen. Allerdings könnte es nach Einschätzung des Bürgermeisters sein, dass der Aufnahme-Schlüssel im nächsten Jahr nach oben geht, weil bekanntlich mit einem weiteren Zustrom von Asylbewerbern und Flüchtlingen gerechnet wird.
Wenn man von der vom Landratsamt aktuell vorgegebenen Zuteilungsquote von einem Prozent der Einwohnerzahl ausgeht, wird Ernsgaden bis Mitte nächsten Jahres voraussichtlich 15 Asylbewerber unterbringen müssen. „Um die Aufstellung von Containern zu vermeiden, ist die Bevölkerung nach wie vor aufgerufen, freie Häuser und Wohnungen zu melden, die für die Unterbringung von Asylbewerbern und Flüchtlingen zur Verfügung gestellt werden können“, betont Bürgermeister Huber.
Derzeit wohnen in Ernsgaden nach Angaben der Gemeinde fünf unbegleitete minderjährige Flüchtlinge im Alter zwischen 16 und 18 Jahren, die aus Somalia, Eritrea, dem Sudan und aus Myanmar stammen. „Die jungen Leute besitzen nicht viel mehr als das, was sie am Leib tragen“, so Huber. Wer den jungen Flüchtlingen helfen möchte, könne Folgendes dazu beitragen: Benötigt werden Winterjacken, Sweatshirts, Poloshirts und T-Shirts in den Größen S, M und L sowie Mützen, Schals und warme Socken (es dürfen auch selbst gestrickte Wollsocken sein). Entsprechende Sachspenden können am morgigen Dienstag, 23. Dezember, von 15 bis 17 Uhr im Gemeindehaus abgeben werden. Ferner würden sich die jungen Flüchtlinge einen Computer wünschen. Wer also einen nicht zu alten PC abgeben kann, der internetfähig ist, wird gebeten, sich über die E-Mail-Adresse Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! mit der Gemeinde in Verbindung zu setzen.