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Deutscher Wetterdienst: Dem Temperatur-Rekordjahr 2014 folgte aber bundesweit gesehen ein deutlich zu warmer Januar – neue historische Bestmarke von 20,5 Grad gemessen

(ty) Häufige westliche Wetterlagen sorgten in Deutschland für einen facettenreichen Januar. Von frühlingshafter Wärme mit Rekordtemperaturen über schwere Stürme bis hin zu kurzen Winter-Intermezzos war alles im Angebot. Insgesamt fiel der Monat sehr mild und niederschlagsreich sowie sonnenscheinarm aus. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.


Obwohl Bayern im Januar mit einem Mittel von 1,2 Grad (bundesweit 2,1 Grad) das kälteste Bundesland war, wurden am 10. Tag vielerorts neue Monatsrekorde bei der Höchsttemperatur gemessen. Im oberbayerischen Piding kletterte das Quecksilber sogar auf 20,5 Grad. Damit wurde in Deutschland zum ersten Mal die 20-Grad-Marke in einem Januar überschritten. Die Niederschlagsmenge betrug 90 Liter auf den Quadratmeter. Am 3. Januar fielen in Marktschellenberg auf einmal gleich 47,8 Liter pro Quadratmeter Die Sonne schien im Freistaat im Januar 39 Stunden (50 Stunden). Das Allgäu und bayerische Oberland waren mit bis zu 70 Stunden die bundesweit sonnigsten Gebiete.

Zeitweise frühlingshaft  mit Temperaturrekorden

Nachdem das vergangene Jahr in Deutschland das wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen war, zeigte auch der Januar 2015 in Deutschland eine positive Temperatur-Aanomalie. Die Durchschnittstemperatur betrug 2,1 Grad Celsius und lag damit um 2,6 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 von minus 0,5 Grad. Im Vergleich zur wärmeren Periode 1981 bis 2010 erreichte die Abweichung plus 1,7 Grad.

Zu Beginn des Monats herrschte Hochdruckeinfluss, der aber nur im Süden wolkenarmes Wetter brachte. So konnte die Temperatur dort über der noch vorhandenen Schneedecke bis in den strengen Frostbereich absinken. Das im württembergischen Allgäu gelegene Leutkirch-Herlazhofen meldete mit minus 15,2 Grad in der Nacht zum Neujahrstag den tiefsten Wert im Januar. Anschließend herrschte unter Tiefdruckeinfluss in der ersten und zweiten Monatsdekade eine lebhafte westliche Strömung, die überwiegend sehr milde Luftmassen heranführte. Orkantief „Felix“ sorgte am 10. Januar in Deutschland für frühlingshafte Wärme. Die Temperaturen stiegen erstmals in einem Januar auf Rekordwerte von über 20 Grad:  In Piding in Oberbayern wurden 20,5 Grad erreicht.



Zu nass

Der Januar verlief außerdem deutlich zu niederschlagsreich. Mit 87 Litern pro Quadratmeter übertraf er sein Soll von 61 Litern pro Quadratmeter um 42 Prozent. Verantwortlich für den vielen Regen und Schnee war laut DWD die rege, vom Atlantik nach Europa gerichtete Tiefdrucktätigkeit. Der meiste Niederschlag fiel im Schwarzwald mit bis etwa 300 Litern pro Quadratmeter. Im Thüringer Becken sowie im nördlichen und östlichen Harzvorland blieb es mit örtlich weniger als 30 Litern auf den Quadratmeter vergleichsweise niederschlagsarm.

Die höchste Tagessumme meldete die Station Sankt Blasien-Menzenschwand im Schwarzwald mit 59 Litern pro Quadratmeter am 3. Januar, als das kleine Tief „Alexander“ über Süddeutschland nach Südosten zog. In den meisten Mittelgebirgen herrschte lange chronischer Schneemangel. Nur zu Beginn des Monats und in der letzten Dekade lag dort, ebenso wie im Alpenvorland, eine Schneedecke. Am Ende des Monats konnte die Schneedecke weiter anwachsen.



Leicht negative Sonnenscheinbilanz


In Deutschland blieb die Sonnenscheindauer im Januar mit 35 Stunden um 19 Prozent unter dem Soll von 44 Stunden. Am längsten zeigte sich die Sonne dabei im Allgäu und im bayerischen Oberland mit bis zu 70 Stunden. Weniger als 20 Stunden schien sie dagegen gebietsweise im Vogelsberg und im Thüringer Wald.




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