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Der Wolnzacher Gemeinderat Alois Brummer (CSU) meldet sich zu Wort, nachdem ihm Mattias Boeck (FDP/UW) den "Schweibenwischer" gezeigt und dann die Sitzung vorzeitig verlassen hatte

(ty/zel) Wie berichtet, hatte das Wolnzacher Gemeinderatsmitglied Matthias Boeck (FDP/UW) in der jüngsten Sitzung des Gremiums seinem CSU-Kollegen Alois Brummer den „Scheibenwischer“ gezeigt und anschließend – wieder mal – vorzeitig die Sitzung verlassen. Auf Anfrage unserer Zeitung erklärte Boeck bekanntlich bereits beide Aktionen aus seiner Sicht. Und verkünde auch gleich mit, was er grundsätzlich von dem Gremium hält, dem er selbst angehört. „Der Großteil des Wolnzacher Marktgemeinderats befindet sich seit Jahren auf dem Weg ans politische Ende der Evolutionskette im Landkreis“, befand Boeck.

Den von ihm in Richtung Brummer gezeigten „Scheibenwischer“ – juristisch gesehen möglicherweise sogar eine Straftat im Sinne der Beleidigung – ordnet Boeck als „kabarettistischen Hinweis zur Wiedergewinnung des Durchblicks“ ein. Und aus der Sitzung des Gemeinderats ist er nach eigenen Angaben – mitten während der Behandlung von Tagesordnungspunkt drei – geflüchtet, weil ihm angesichts der Diskussion seine Zeit zu schade sei.

Matthias Boeck.

Nun hat sich mit Alois Brummer auch der Adressat von Boecks „Scheibenwischer“ zu Wort gemeldet. Seine schriftliche Stellungnahme, die uns heute erreicht hat, geben wir im Folgenden im Original-Wortlaut wieder: 

„Sehr geehrter Herr Böck, ich melde mich nur einmal zu Wort, obwohl ja eigentlich ich der allein ,Beleidigte’ sein kann. Alleine Sie habe mit Ihrem Auftreten diesen ganzen Medienrummel angezettelt. Wären Sie nicht abgehauen (wie schon mehrfach), hätten Sie meine abschließende Frage noch gehört, ob schon nachgefragt wurde, ob Sie das Teilstück für die Zufahrt auf die Hagertshauser Straße durch Grundabtretung überhaupt ermöglichen.

Wenn nicht, dann bleibt meiner Meinung nach immer noch der Bahntrassen-Radweg die bessere Lösung. Ob und wann der dann gebaut wird, hängt vom politischen Willen des Gemeinderats ab und natürlich von den Kosten. Daher meine zweite Frage: Welche Kosten entstehen für den Erwerb Ihrer, unter dubiosen Umständen erworbenen Bahntrasse für die Marktgemeinde bei Ihnen?

Und abschließend möchte ich Sie daran erinnern, wie 2009, als die CSU-Kreistagsfraktion die Kreistagssitzung noch vor Beginn aus einem Protest heraus verlassen hat, der Aufschrei bei der FDP und die Forderung nach Zahlung von 250 Euro Ordnungsgeld groß war. Aber das hat sicherlich mit Parteipolitik nichts zu tun, die Sie ständig unterstellen. Vielleicht könnten Sie die oben genannten Fragen bei einer der nächsten Sitzungen mal beantworten, wenn Sie wollen und Ihnen mal nicht nach kabarettistischen Einlagen zumute ist. 

P.S.: Ich habe wegen der Scheibenwischer-Attacke mal beim ADAC recherchiert, was das im Straßenverkehr kosten würde. Nur zur Info, ich werde Sie nicht anzeigen, eine Entschuldigung täte es auch. 

Mit freundlichem Grüßen
Alois Brummer“

Anmerkung der Redaktion: Der E-Mail von Brummer lag eine Aufstellung bei, die sich auf den ADAC beruft und aus der hervorgeht, dass die „Schweibenwischer“-Geste mit Geldstrafen zwischen 350 und 1000 Euro geahndet wurde.

Zur Vorgeschichte:

"Auf dem Weg ans politische Ende der Evolutionskette"

Null Bo(e)ck?!


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