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Karina Schwarzbauer (39) aus Steingriff wollte schon immer fit für den eigenen Haushalt werden – inzwischen strebt sie dem Meistertitel entgegen und kann sich sogar einen weiteren Betriebszweig auf ihrem Hof vorstellen

Von Helga Gebendorfer 

Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Pfaffenhofen stellt in diesen Wochen fünf Frauen vor, die mit ihrer hauswirtschaftlichen Aus- und Fortbildung unterschiedliche Wege eingeschlagen haben. Heute die 39-jährige Karina Schwarzbauer aus Steingriff bei Schrobenhausen, die schon immer fit für den eigenen Haushalt werden wollte. 

„Ich habe zwar viel von meiner Mutter gelernt“, sagt Karina Schwarzbauer, „doch ich wollte wissen, wie man es fachlich richtig macht.“ Die gelernte Bürokauffrau strebte als junge Frau sozusagen den „Führerschein für den Haushalt“ an und besuchte dazu vor 17 Jahren eineinhalb Jahre lang den einsemestrigen Studiengang Hauswirtschaft in Teilzeitform an der Landwirtschaftsschule in Schrobenhausen. Das war der dreifachen Mutter aber nicht genug, so dass sie sich nach der intensiven Kindererziehungsphase entschloss, die Prüfung zur Hauswirtschafterin abzulegen und damit einen zweiten Ausbildungsabschluss zu erlangen. Freilich war das noch einmal eine Kraftanstrengung, doch im vergangenen Sommer schloss sie die Prüfung mit Bravour ab.

„Dieses Wissen kann mir keiner mehr nehmen. In der Hauswirtschaft steckt wirklich so viel“, sagt die Bäuerin, die dadurch viel Selbstbewusstsein gewonnen hat und sich in ihrem landwirtschaftlichen Betrieb behaupten kann. Die 39-Jährige stellt fest, dass sie viel gelernt hat. „Die Ausbildung hilft, Zeit und Geld sparen, das Gespür für Lebensmittel wird geweckt und der Umgang mit ihnen wird kritischer und sicherer“, sagt sie und bekräftigt, dass sie sich nun in allen Bereichen des Haushalts mehr Gedanken mache. 

Aus ihrer Sicht profitiert jede Studierende für den eigenen Haushalt, die Familie und auch den Beruf. Besonders wertvoll waren für Karina Schwarzbauer die Bereiche Wäschepflege, Kindererziehung und Ernährungslehre sowie der praktische Unterricht.

„Hauswirtschaft ist ein Beruf mit Zukunft und deren Bedeutung nimmt weiter zu“, ist die 39-Jährige überzeugt. Sie sieht großes Potential auf diesem Gebiet, da die Gesellschaft immer älter wird und auch die Doppelverdiener-Haushalte zunehmen. „Deshalb wächst die Wertschätzung für die Hauswirtschaft wieder“, meint sie. 

Ursprünglich hat sie eine zweite Ausbildung nicht angestrebt – das habe sich so ergeben. Doch inzwischen sieht Karina Schwarzbauer die hauswirtschaftliche Ausbildung neben ihrem Beruf, den sie in Teilzeit ausübt, und dem landwirtschaftlichen Betrieb als weiteres Standbein. Sie weist darauf hin, dass jede Weiterbildung – egal, welcher Art – immer eine Bereicherung sei. Im Moment besucht sie an der Schrobenhausener Außenstelle des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Pfaffenhofen den Vorbereitungslehrgang zur Hauswirtschaftsmeisterin. 

„Ich lasse mich überraschen, wo danach der Weg hinführt. Ich bin für alles offen“, erzählt uns die Nebenerwerbsbäuerin, die sich durchaus vorstellen kann, auf ihrem Betrieb einen weiteren Betriebszweig im hauswirtschaftlichen Bereich aufzubauen. Das Motto des Welthauswirtschaftstags – „Hauwirtschaft schafft Lebensqualität“ – unterschreibt die Nebenerwerbsbäuerin voll. „Wenn ich in der Hauswirtschaft fit bin, schaffe ich mir auf jeden Fall mehr Lebensqualität“, sagt sie. 

Derzeit besuchen 21 Studierende die Abteilung Hauswirtschaft der Landwirtschaftsschule in Schrobenhausen. Im Frühjahr 2016 beginnt ein neues Semester. Wer selbst Interesse an einer Ausbildung im Bereich Hauswirtschafterin oder an einer Fortbildung hat, kann sich bei Gisela Hammerschmid vom AELF Pfaffenhofen unter Telefon (0 84 41) 86 7 – 1 02 oder im Internet unter www.berufe.hauswirtschaft.bayern.de informieren.

Bisherige Beiträge in dieser Reihe:

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