Die beiden Jogger, die im Februar angeblich bei Forstwiesen von dunkelhäutigen Männern niedergestochen worden waren, sind vielmehr bei einem Raubüberfall von dem Überfallenen schwer verletzt worden
(ty) Mit lebensgefährlichen Stichverletzungen waren am 26. Februar zwei 31 und 33 Jahre alte Männer von einer unbekannten Person in die Notaufnahme des Klinikums Ingolstadt eingeliefert worden. Der 33-Jährige musste damals sofort operiert werden. Einer der beiden Männer hatte nach Angaben der Polizei den mutmaßlichen Tatablauf geschildert: Demnach sollen die beiden Männer in der Nähe eines Badeweihers bei Forstwiesen beim Joggen unterwegs gewesen sein, als sie plötzlich von zwei dunkelhäutigen Männern überfallen worden seien. Diese sollen Geld gefordert und dann unvermittelt mit einem Messer zugestochen haben.
Eine Räuberpistole, wie sich inzwischen herausstellte und wie der leitende Oberstaatsanwalt Helmut Walter erzählt. Denn die beiden Opfer seien eigentlich die Täter. Nach bisherigem Ermittlungsstand hätten sie versucht, einen in Manching wohnhaften Mann zu überfallen. „Warum auch immer“, meint Walter, der vermutet, dass es sich um ein Verbrechen aus der Rauschgiftszene handelt. Jedenfalls habe der Überfallene dann zu einem Samurai-Schwert gegriffen und die beiden Männer niedergestochen. Wohl auch etwas intensiver, als es für eine reine Notwehr notwendig gewesen wäre.
Nicht nur die beiden Niedergestochenen, sondern auch der Überfallene sitzen deswegen in Untersuchungshaft. Die beiden „Jogger“ aus Geisenfeld wegen des Verdachts der schweren räuberischen Erpressung, der dritte ob seiner Attacke mit dem Samurai-Schwert. Denn einer der Verletzten hatte Stiche im Rücken, was nicht gerade für Notwehr spricht. Es werde – so die Staatsanwaltschaft – deswegen wegen eines versuchten Tötungsdeliktes ermittelt. Er hatte den „Überfall“ damals weder bei der Polizei gemeldet noch habe er zur Klärung des Falles beigetragen. Im Gegenteil. Er hat die Tatwaffe – das Samuraischwert – verschwinden lassen, dass dann später in einem Bach bei Manching gefunden worden sei.
Bleibt noch der große Unbekannte, der die beiden Verletzten damals ins Klinikum gefahren und dort abgeliefert hatte, ohne sich erkennen zu geben. Er hat – so der Staatsanwalt – die beiden zum Überfall gefahren und ist deswegen wegen Beihilfe zum versuchten Raub fällig. Er ist der einzige der vier, der derzeit nicht in Untersuchungshaft sitzt.
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