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Eine Expertengruppe der in Pfaffenhofen ansässigen Landesvereinigung für Bürgerenergie arbeitet an einem Konzept zur Vermarktung von Regionalstrom

(ty) Eine Expertengruppe der in Pfaffenhofen ansässigen „Landesvereinigung Bürgerenergie Bayern e.V.“ hat sich über mögliche Konzepte zur Regionalstrom-Vermarktung im Freistaat informiert. Die Ergebnisse und ein erstes Konzept sollen am 18. Mai zur Mitgliederversammlung in Pfaffenhofen präsentiert werden. Zuvor sollen aber weitere Gespräche mit ausgewählten Anbietern stattfinden, wie das Landesnetzwerk jetzt mitteilte.

Die „Landesvereinigung Bürgerenergie“  vertritt die wirtschaftlichen und politischen Interessen der bayerischen Energiewirtschaft in Bürgerhand. Dazu gehören rund 250 Bürgerenergie-Genossenschaften, aber auch Gemeinde- und Stadtwerke, welche sich mehrheitlich in öffentlicher Hand befinden, sowie Gesellschaften, die regenerative Bürgerenergie-Anlagen betreiben.

Viele der Akteure im Bereich der Bürgerenergie erschließen sich derzeit neue Geschäftsmodelle und möchten nun auch den Schritt vom Stromerzeuger vom Stromhändler wagen, wie die Landesvereinigung berichtet. Die Zukunft liege dabei außerhalb der EEG-Förderung, also in der Direktvermarktung regional erzeugter Energie. Von seinen Mitgliedern war der Vorstand der Bürgerenergie-Landesvereinigung daher beauftragt worden, den Markt zu erkunden und Rahmenbedingungen für eine eigene Regionalstrommarke zu definieren.

„Bereits heute liegt über 50 Prozent der erneuerbaren Energie-Produktion in Bürgerhand“, berichtet Markus Käser, der Vorstandschef der Landesvereinigung. Privatleute, Landwirte und Bürgerenergie-Genossenschaften seien zu Produzenten von Ökostrom geworden. „Unser Ziel ist nun, dass nicht nur die Anzahl der Anlagen weiter wächst, sondern dass dieser vor Ort produzierte Strom auch regional bezogen werden kann”, erklärt Käser. In diesem Sinne wurden verschiedene Dienstleister zu einer Vorstellung ihrer Konzepte vor einer Expertengruppe der Landesvereinigung eingeladen. Dieses Anbieter-Screening fand im bayerischen Wirtschaftsministerium statt, das auf diese Weise die Aktivitäten der bayerischen Bürgerenergie unterstützt habe, wie Käser betont.

Mittels eines umfangreichen Kriterienkataloges seien alle Anbieter auf Herz und Nieren geprüft worden. Fünf von ihnen, die Genossenschaften und Anlagenbetreibern eine Vermarktungsoption und Vertriebsmöglichkeiten für ihre produzierte Energie anbieten, präsentierten anhand des Fragenkatalogs jeweils 30 Minuten lang ihre Leistungen. Zentrale Fragestellungen waren dabei: Wie viele und welche Anlagen können seitens der Betreiber-Gesellschaften eingebracht werden? Was ist der Mehrwert für die Mitglieder einer Bürgerenergie-Genossenschaft? Welche Risiken sind zu beachten? Ist wirklich Regionalstrom drin, wo Regionalstrom draufsteht? Und mit welchen Kosten ist zu rechnen?

Die Arbeitsgruppe sei nach den Präsentationen zu dem Schluss gekommen, „dass Regionalstrom grundsätzlich ein attraktives und lohnendes Geschäftsfeld sein kann, um die regionale Wertschöpfung vor Ort noch zu steigern“. Das berichtet die Landesvereinigung in einer aktuellen Pressemitteilung. Vor allem in einem Punkt waren sich demnach am Ende des Screenings alle Experten einig: Noch sei das Thema Regionalstrom-Vermarktung ein Feld für wenige Pioniere.

„Grundsätzlich besteht nach Einschätzung aller Experten aber dennoch die Möglichkeit, dass bereits heute für ein Stromprodukt mit fluktuierenden Energien ein attraktiver Endkundenpreis gestaltet werden kann“, fasst Käser zusammen. Als Knackpunkt hätten sich dabei vor allem die derzeit möglichen Vertriebskonzepte und die rechtlichen Rahmenbedingungen erwiesen. Die Gespräche sollen daher mit einigen ausgewählten Anbietern in einer zweiten Runde fortgeführt werden. Ein Ergebnis sowie ein mögliches Konzept sollen dann bereits im Rahmen der anstehenden Mitgliederversammlung des Landesnetzwerks am 18. Mai in Pfaffenhofen vorgestellt werden.


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