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Weil Cohen-Fans beim Zweitligaspiel gegen Union Berlin eine Israel-Fahne im Block der Schanzer auf Drängen der Polizei einrollen mussten, kam es zum Eklat 

(ty) Eine Israel-Fahne im Fanblock der des FC Ingolstadt 04 hat am Sonntag beim Spiel gegen Union Berlin für reichlich Ärger gesorgt. Ja sogar für einen Eklat, der heute durch den bundesdeutschen Medienwald flattert. Fans hatten die Fahne ausgerollt als Zeichen der Verbundenheit mit Ingolstadts israelitischem Spieler Almog Cohen. Auf Drängen der Polizei mussten sie Fahne indes vor dem Anpfiff abnehmen.

Berlins Polizeipräsident Klaus Klandt hat sich heute für das angeordnete Abhängen einer israelischen Fahne, die von Fans des FC Ingolstadt 04 im Stadion an der Alten Försterei am Zaun befestigt worden war, offiziell entschuldigt. „Das war eine Fehlentscheidung, ich bitte die Betroffenen um Entschuldigung“, teilte Klandt mit. Der Berliner Innensenator Frank Henkel bezeichnet die Entscheidung der Polizei ebenfalls als falsch.

Der zuständige Einsatzleiter hatte gestern beim Zweitliga-Spiel zwischen Union Berlin und dem FC Ingolstadt 04 darauf gedrängt, die israelische Nationalflagge zu entfernen, weil er darin „ein politisches Statement“ sah. Der Berliner Verein, der sich mit dem Hausrecht als Veranstalter über die Polizei-Anordnung hinwegsetzen hätte können, und auch der Ingolstädter Fan-Beauftragte wurden erst kurzfristig vorab von der Polizei über ihre Maßnahme und Begründung informiert.

Almog Cohen hatte das Geschehen von der Bank aus verfolgt, seine Beobachtungen sofort „getwittert“ und sagte später gegenüber der Bild-Zeitung: „Ich sehe, wie unsere Fans die israelische Fahne herunternehmen. Sie sagen mir, dass sie das auf Anweisung eines Ordners getan haben. Mir hat der Order dann gesagt, dass keine politischen Symbole erlaubt sind. Da habe ich ihn gefragt, ob auch Fahnen anderer Länder verboten sind. Da sagte er mir: 'No, only Jewish flag.' Das hat mich schockiert.“

Offenbar wegen des hohen Palästinenser-Anteils in der Landeshauptstadt hat die Polizei die Flagge wohl für eine politische Äußerung gehalten. Und Politik hat im Stadion nichts zu suchen.

Union-Pressesprecher Christian Arbeit erläuterte heute im Gespräch mit Spiegel-online, warum die Berliner sich der Anordnung der Polizei fügten: „Wir haben uns dagegen entschieden, weil die Polizei die Anweisung mit Gefahrenabwehr begründete. Wenn danach etwas passiert wäre, wären wir in der Verantwortung gewesen.“

„Wir hatten kein Verständnis für die Entscheidung der Berliner Polizei. Um die Situation aber nicht eskalieren zu lassen, haben wir der Anordnungen Folge geleistet. Die Entschuldigung des Berliner Polizeipräsidenten Klaus Klandt nehmen wir an“, heißt es aus Kreises des FC Ingolstadt 04, „wir bedauern, dass unser Spieler Almog Cohen so etwas erleben musste. Wir gehen davon aus, dass sich ein solcher Vorfall nicht mehr wiederholt.“


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