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Die Pfaffenhofener SPD hat Markus Käser als Vorsitzenden bestätigt und einen Antragsentwurf zur Schulverpflegung abgesegnet

Von Tobias Zell 

So richtig viel kann der Pfaffenhofener SPD-Chef Markus Käser nicht verkehrt gemacht haben. Unter seiner Regie errangen die Sozialdemokraten im vergangenen Frühjahr drei zusätzliche Stadtrats-Mandate (jetzt neun), gewannen über 33 000 Stimmen dazu. Bürgermeister Thomas Herker (SPD) wurde trotz drei Gegenkandidaten im ersten Wahlgang im Amt bestätigt, fast zwei Drittel der Wähler hatten ihr Kreuzchen bei seinem Namen gemacht.  Die Mitgliederzahl der Kreisstadt-SPD ist in den vergangenen fünf Jahren um 20 Prozent gestiegen,  beträgt momentan 111 und markiert laut Käser einen Höchststand. Da wundert es nicht, dass Käser heute bei der Jahreshauptversammlung im „Alten Wirt“ in Uttenhofen im Amt des SPD-Ortsvorsitzenden bestätigt wurde. 

Allerdings wäre ihm ausgerechnet bei seiner Wiederwahl beinahe ein Fehler unterlaufen. Denn Käsers Plan sah vor, zuerst die Beisitzer zu wählen und – während diese Stimmzettel ausgezählt werden – erst danach den Vorsitzenden und dessen Stellvertreter. Gerade noch rechtzeitig regte sich aber Widerstand aus den Reihen der rund 40 Anwesenden, weshalb dann doch umdisponiert wurde. So blieb den Genossen eine möglicherweise nachträglich für ungültig erklärte und damit wiederholungsbedürftige Wahl erspart. 

Käser jedenfalls, der gestern noch als Gast bei einem Junggesellen-Abschied feierte, hatte schließlich heute schon wieder Grund zur Freude. Einstimmig wurde er von den Genossen als Pfaffenhofener SPD-Vorsitzender bestätigt. Die Zahl seiner Stellvertreter hat sich auf drei erhöht: Torsten Sommer und Johannes Gold wurden wiedergewählt, Roland Leonhart kam neu hinzu. Kassier bleibt Stadtrat Adi Lohwasser, Schriftführer ist weiterhin Sebastian Ortmann, Kassenprüfer bleiben Volker Hoppe und Peter Käppel. 

Zu Beisitzern wurden gewählt die Stadträte Steffen Kopetzky, Sandra Lob und Julia Spitzenberger sowie Iris Grund, Christiane Felber, Eckhard Melyarki, Christian Wilkendorf und Hakan Oezdemir. Und als Kreisdelegierte wurden gewählt: Thomas Herker, Markus Käser, Johannes Gold, Marianne Kummerer-Beck, Gerhard Ludwig, Eckhard Melyarki, Torsten Sommer, Sandra Lob, Julia Spitzenberger und Karsten Platz; Ersatzdelegierte sind Markus Ostermeier und Otto Spitzenberger.

Der fast komplette neue Vorstand der SPD Pfaffenhofen mit Beisitzern und Bürgermeister Thomas Herker (rechts).

Er habe die Nacht mit CSU-Fraktionschef Martin Rohrmann verbracht, hatte Käser eingangs noch erklärt. Damit wollte er, der ohnehin nicht im Verdacht steht, mit den Christsozialen zu kuscheln, scherzhaft verpackt wissen lassen, dass Rohrmann auch Gast beim besagten Junggesellen-Abschied gewesen ist. Damit war aber das nette Geplauder über den politischen Mitbewerber dann auch schon erledigt. Käser erinnerte an einen Ausspruch des damaligen CSU-Fraktionschefs Theo Abenstein, der im Jahr 2008 – Herker hatte Hans Prechter gerade vom Bürgermeister-Thron gestoßen und die bunte Koalition hatte die CSU ihrer Ratsmehrheit beraubt – sagte: „Möge der Wettbewerb der Ideen beginnen.“ Als Widerspruch dazu zitierte Käser eine aktuelle Äußerung von Rohrmann, wonach die CSU sich nicht zuständig sehe für die besseren Ideen.

Manchmal sehe es so aus, als habe sich die CSU vom politischen Leben verabschiedet, schlussfolgerte Käser. „Es kommt kaum mehr was – und wenn, dann sind es alte Kamellen“, sagte er in Richtung Rohrmann & Co. Angesichts der jüngsten Kritik der CSU zur Finanzlage wollte Käser zum wiederholten Male betont wissen, dass die Christsozialen alle großen Investitionen mitbeschlossen haben. „20 Millionen Euro Verschuldung sind für Pfaffenhofen stemmbar“, unterstrich Käser. Diese Grenze hat sich die bunte Koalition bekanntlich gesetzt.

Einstimmig segneten die Mitglieder einen Antragsentwurf von SPD-Ortsverein und –Fraktion zu einer Offensive in Sachen Schulverpflegung ab, der nun zeitnah in den Stadtrat eingebracht werden soll. Einen ausführlichen Bericht über den Inhalt des Antrags lesen Sie hier: "Besser-Esser"

Bürgermeister Herker ging in seiner Rede auf die wichtigsten kommunalpolitischen Projekte ein, die derzeit laufen oder anstehen. So will die Stadt bekanntlich gut 30 Millionen Euro in den sozialen Wohnungsbau investierten und dem Siedlungsdruck mit Zurückhaltung begegnen. "Stellgröße für das Wachstum soll der Bedarf der Einheimischen sein", betonte Herker.

Der Rathauschef verwies auch noch einmal auf die größte Investition in der Geschichte der Stadt, die mit dem Neubau der Grund- und Mittelschule ansteht und die die Stadt nach Abzug der Zuschüsse rund 20 Millionen Euro kosten wird. Die Gartenschau koste die Stadt dagegen unterm Strich "nur" 2,5 Millionen Euro – dafür würden dauerhaft acht Hektar an Grünflächen geschaffen.

Noch einmal bekräftigte auch Herker das Ziel, bis zum Ende der Stadtratsperiode im Jahr 2020 die Verschuldung Pfaffenhofens trotz aller Investitionen unter 20 Millionen Euro zu halten. Es gelte, bei allen Vorhaben, immer die Folgekosten im Blick zu haben und den Leuten nichts zu versprechen, was nicht gehalten werden könne. Die komplette Rede des Bürgermeisters hören Sie hier: "Das ist seriöse Politik"

Nikolaus Thalmeier wurde für 50-jährige Mitgliedschaft in der SPD geehrt; links der alte und neue Vorsitzende Markus Käser, rechts Stadträtin Julia Spitzenberger.

Stephanie-Christiane Buck stellte als Vorsitzende des neuen Vereins, der die Führung der Pfaffenhofener Kleiderkammer in der Auenstraße von der SPD übernommen hat, das Projekt noch einmal vor und gab aktuelle Informationen. 300 Teile werden ihren Worten zufolge inzwischen pro Tag gegen ein symbolisches Entgelt von ein bis drei Euro ausgegeben – geöffnet ist jeden Samstag von 9 bis 13 Uhr. „Man rennt uns die Hütte ein“, sagte Buck, und auch die Spendenbereitschaft der Bevölkerung sei ungebrochen. Zum Kundenkreis der Kleiderkammer zählten Senioren, denen die Rente nicht reiche, ebenso wie Hartz-IV-Empfänger und Asylbewerber. „Unser Ziel muss sein, dass der Bedarf einer Kleiderkammer irgendwann nicht mehr gegeben ist“, ergänzte Käser.

Weitere Beiträge zum Thema:

"Das ist seriöse Politik"

Thomas "Angie" Herker

"Besser-Esser"


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