Endlich ist es soweit: Der FC Ingolstadt 04 schießt sich mit einem 2:1 in die erste Bundesliga – Video
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(ty) Mit einem 2:1 schoss sich der FC Ingolstadt 04 gegen RB Leipzig heute Nachmittag im Audi-Sportpark endgültig in die erste Bundesliga. Und das als deutscher Zweitliga-Meister. Mit dem zweiten Tor der Schanzer in der 76. Minute durch Stefan Lex – nach einer Vorlage von Morales – war die Sache bereits 14 Minuten vor dem Ende der Partie entschieden. Und der Audi-Sportpark tobte, als Schiedsrichter Michael Weiner in der 92. Minute die Partie abpfiff und damit auch amtlich das besiegelte, worauf Ingolstadt schon so lange wartete: Die Schanzer spielen in der nächsten Saison in der ersten Fußball-Bundesliga. Was kann man sich mehr wünschen, als den Aufstieg im eigenen Stadion klar zu machen?
Dabei erwischte der FC Ingolstadt unter den Augen von Ministerpräsident Horst Seehofer, Audi-Vorstandschef Rupert Stadler, Oberbürgermeister Christian Lösel sowie Alt-OB Alfred Lehmann einen denkbar schlechten Start. Gerade einmal gute drei Minuten waren gespielt, als die Leipziger die Kugel in die Schanzer Maschen gedrückt hatten. Yussuf Poulsen war auf der linken Seite der Gäste auf die Reise geschickt worden, hatte Zeit und Raum – und nutzte beides: Er gab flach nach innen, wo sein Kamerad Dominik Kaiser aus wenigen Metern nur mehr einschieben musste – Schock auf Seiten der Ingolstädter Spieler und Fans.
Diese Watschn gleich zu Beginn verfehlte ihre Wirkung nicht: Leipzig agierte aggressiv und druckvoll, machte die Räume eng und kaufte den Schanzern den Schneid ab. Die Ingolstädter waren bemüht und engagiert, machten und taten, bekamen aber das Heft nicht recht in die Hand. Leipzigs Keeper Bejamin Bellot musste nicht wirklich eingreifen.
Die Verunsicherung bei den Ingolstädtern war phasenweise regelrecht greifbar. Ungewohnt viele Fehlpässe und Querschläger sah man bei den Schanzern, die von den Gästen gut in Schach gehalten wurden. Und wenn, dann kam nichts raus bei den Offensiv-Bemühungen der Hausherren.
In der 24. Minute kam Mathew Leckie freistehend aus 16 Metern zum Schuss, traf das Leder aber überhaupt nicht gut und die Kugel ging ungefähr zehn Meter am Tor vorbei. In der 26. Minute ergab sich eine gute Konterchance für den FCI – doch Stefan Lex versuchte es mit einer Flanke, anstatt selbst abzuziehen. In der 40. Minute ging ein Flachschuss von Lex knapp am linken Pfosten vorbei. Kurz zuvor hatte FC-Trainer Ralph Hasenhüttl bereits das erste Mal gewechselt: Robert Bauer musste runter, für ihn kam Alfredo Morales.
Als sich alle schon damit abgefunden hatten, dass es mit diesem Rückstand in die Kabine geht, gab es Elfmeter für die Schanzer. Lex war im Strafraum zu Boden gegangen und Schiedsrichter Michael Weiner entschied auf Strafstoß. Mathew Leckie trat an – und nutzte diese Chance zum 1:1. Allerdings musste man da kräftig durchatmen. Denn Leckie hatte genau in die Mitte des Tores gezielt und darauf spekuliert, dass sich der Leipziger Keeper schon zur Seite werfen würde. Was er – zur Freude der FC-Fans – dann auch tat.
In der zweiten Halbzeit kamen die Schanzer vor ausverkauftem Haus (15 000 Zuschauer) deutlich besser ins Spiel, übernahmen – weiterhin lautstark angetrieben von ihren Fans – gleich das Kommando. Der Ausgleich kurz vor dem Pausenpfiff hatte offenbar auf beiden Seiten Wirkung gezeigt: Ingolstadt agierte nun überlegt, sicher und wie ein Tabellenführer – und den Leipzigern war möglicherweise bewusst geworden, dass es für sie heute hier eigentlich um gar nichts mehr ging.
Nach einer Stunde hätten die Ingolstädter die neuen Verhältnisse auf dem Feld auch bereits beinahe in Zählbares umgemünzt, als sie zwei gute Chancen verzeichneten: Danilo Soares hatte die Führung in der 59. Minute auf dem Fuß, doch der Keeper lenkte den Ball gerade noch zur Ecke. Und kurz darauf ging ein Kopfball von Alfredo Morales knapp über den Querbalken. Leipzig fiel indes vor allem durchzahlreiche Fouls auf.
In der 74. Minute ging Pascal Groß, der Denker und Lenker im FC-Spiel, unter großem Applaus vom Feld – er ist vermutlich in dieser Saison der stärkste Mittelfeld-Spieler der gesamten Liga. Für ihn kam Defensiv-Wusler Almog Cohen in die Partie, der später viel Lob von FC-Trainer Ralph Hasenhüttl bekommen sollte für seine Leistung.
Und nur Augenblicke später sorgte der heute einmal mehr starke Stefan Lex mit einem Flachschuss für das 2:1 für Ingolstadt. Morales hatte sich das Leder im Strafraum der Gäste heruntergestoppt und per Hacke Lex bedient. Der zog aus halbrechter Position flach ab – und Leipzigs Keeper machte da eine wirklich schwache Figur. Aber das interessierte bei den Schanzern keinen: Tor ist Tor.
Acht Minuten vor Schluss bekam dann auch Lex seinen Abgang: Für ihn durfte Moritz Hartmann noch ran. Nun konnte man sich schon mal langsam, aber sicher für die anschließende Party rüsten. „Oh, wie ist das schön...“, sangen die Ingolstädter Fans. Und wer würde da widersprechen: Der erst im Jahr 2004 gegründete Verein feiert heute den Aufstieg in die Erste Fußball-Bundesliga. Ingolstadt steht Kopf!
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