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Während der FC Ingolstadt als vorzeitiger Meister zum Saisonfinale befreit aufspielen kann, geht es heute für Kaiserslautern noch um alles oder nichts in Sachen Aufstieg

(ty) Das hätte wohl zu Beginn der Saison keiner gedacht: Der FC Ingolstadt tritt heute (15.30 Uhr) als vorzeitiger Meister und sicherer Aufsteiger zum letzten Zweitliga-Spieltag der Saison in Kaiserslautern an. Und obwohl es damit für die Schanzer um nichts mehr geht, lässt Trainer Ralph Hasenhüttl vor dem Match auf dem Betzenberg keine Zweifel aufkommen: "Wir wollen auch dort gewinnen", sagt er. Gerade weil der FCI nächstes Jahr sicher in der ersten Liga spielt, sieht er sein Team umso mehr verpflichtet, "noch einmal alles rauszuhauen". Nicht zuletzt, wegen der 2200 Fans, die ihren FC Ingolstadt zum Saisonfinale in die Pfalz begleiten.

Die Vorzeichen sind klar: Für den FCI (sieben Punkte Vorsprung auf den zweitplatzierten Darmstadt mit 56 Zählern) stehen Meisterschaft und Aufstieg fest, Kaiserslautern hat als Vierter 55 Zähler; ist aber punktgleich mit dem KSC, der auf Rang drei steht. Diese drei Teams machen heute unter sich aus, wer den FCI direkt in die erste Liga begleiten darf und wer gegen den Hamburger SV in die Relegation muss.

Für die Lauterer ist sogar der direkte Aufstieg noch drin – bei einer Niederlage indes müssten sie jegliche Aufstiegsträume begraben. Darmstadt muss zu Hause gegen den noch abstiegsbedrohten St. Pauli ran, der Karlsruher SC empfängt die ebenfalls abstiegsbedrohten Münchner Löwen.

Der Druck im Lager der Lauterer ist jedenfalls groß, wohingegen die Schanzer frei aufspielen können. Nach dem 2:0-Sieg im Hinspiel wollen Roger, Moritz Hartmann & Co. aber nachlegen – aller Voraussicht nach mit verändertem Personal, wie Hasenhüttl klarstellt. "Bei uns spielen immer die, die für das bevorstehende Match die Besten sind. Dazu zählt auch eine gewisse, mentale Verfassung", erklärt er.



Kosta Runjaic, der Trainer der "Roten Teufel", sieht seine Mannschaft heute in diesem bezüglich des Drucks recht ungleichen Duell nicht zwingend im Vorteil. "Darauf sollte man nicht setzen. Wenn man die These umdreht, kann man auch sagen: Ingolstadt hat nun keinen Druck mehr, kann befreit aufspielen.“ Wie immer man es drehe und wende, sagt Runjaic: „Es wird ein schweres Spiel gegen eine absolute Topmannschaft. Wir müssen noch mal alles abrufen, wenn wir dieses finale Match gewinnen wollen. Und das ist unser klares Ziel", sagte der 43-Jährige kurz vor dem Wochenende auf bundesliga.de.



Personelle Änderungen bei den Schanzern sind so gut wie sicher, eine Schwächung drohe dabei nicht, sagt Hasenhüttl – im Gegenteil. "Jemand, der noch nicht so oft zum Einsatz gekommen ist und dann dabei sein darf, ist scharf darauf, zu spielen." Nicht mit von der Partie sein wird auf jeden Fall Alfredo Morales. Der gebürtige Berliner, der am Freitag seinen Vertrag bei den Schanzern bis 2018 verlängert hatte, bleibt bei seiner hochschwangeren Frau. Außerdem fehlt Danilo Soares, der bereits seit Wochen mit Schmerzen im Fuß aufgelaufen war. Auch Mittelfeld-Motor Pascal Groß und Keeper Ramazan Özcan waren zeitweise angeschlagen.



Für den FC Ingolstadt geht es noch heute Abend zurück in die Heimat, bekanntermaßen stehen morgen in der City die Feierlichkeiten zum Aufstieg an. "Es ist eine unglaubliche Performance, die mein Team da hingelegt hat“, sagt Hasenhüttl zum Saisonverlauf. „Es war eine riesige Willensleistung, aber auch fußballerisch eine absolute Glanzleistung." Aber wer den ehrgeizigen Grazer kennt, der weiß: Auch wenn es eigentlich um nichts mehr geht, will er seine Jungs heute im ausverkauften Fritz-Walter-Stadion in Lautern gewinnen sehen. 

Hier noch ein paar Daten für Statistik-Freunde:

  • Bis zum Hinrunden-Duell, das Ingolstadt mit 2:0 für sich entschied, hatte Lautern in der zweiten Fußball-Bundesliga eine nahezu makellose Bilanz gegen die Schanzer: fünf Siege, ein Remis.


  • Ihre bisherigen drei Heimspiele gegen den FCI gewannen die Pfälzer, kassierten insgesamt nur ein Gegentor.

 
  • Durch den Sieg des KSC rutschte der FCK zuletzt wegen der schlechteren Torbilanz auf Platz vier ab und ist nun am letzten Spieltag gegen Meister Ingolstadt im Aufstiegskampf auf Schützenhilfe angewiesen.
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Ingolstadt steht seit dem achten Spieltag auf dem ersten Platz und kann nicht mehr verdrängt werden. Das ist die beste Leistung eines Zweitliga-Meisters seit 1993/94, als Bochum ab dem zweiten Spieltag ununterbrochen Tabellenführer war.

 
  • Durch das 0:0 in Aue wartet Lautern nunmehr drei Spiele auf einen Sieg (ein Remis, zwei Niederlagen) – das gab es zuletzt im Oktober/November (fünf Remis in Serie). Der FCK blieb zuletzt zudem erstmals in dieser Saison zwei Spiele in Serie ohne Torerfolg.

 
  • Ingolstadt verlor zwar sein letztes Gastspiel in Bochum (1:3), unterlag seit Oktober 2013 jedoch nur in zweien seiner letzten 29 Gastspiele (13 Siege, 14 Remis).
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Ingolstadt bewahrte auch beim Aufstiegsspiel gegen Leipzig (2:1) keine weiße Weste und konnte damit in den vergangenen fünf Partien nicht zu null spielen. Eine längere Serie gab es zuletzt von Mai bis September 2013 (zehn Spiele).

 
  • Nur Bochum (zwölf) und Aalen (zehn) ließen ligaweit seit dem 29. Spieltag mehr Gegentore zu als der Tabellenführer aus Ingolstadt (neun).

 
  • Bis zum 32. Spieltag war Kaiserslautern saisonübergreifend bei 21 Liga-Heimspielen in Serie ungeschlagen geblieben (14 Siege, sieben Remis). Es folgte am 32. Spieltag eine überraschende 0:2-Niederlage gegen den abstiegsbedrohten FC St. Pauli.


  • Der FCK war zuletzt offensiv bemüht, ihm fehlte aber die Präzision im Abschluss: In den vergangenen zwei Partien kamen nur acht der insgesamt 40 Torschüsse auf den gegnerischen Kasten, Tore gab es dabei keine für die Pfälzer.

 
  • Der FC Kaiserslautern muss ausgerechnet heute ohne seinen Kapitän antreten: Willi Orban ist nach seiner fünften Gelben Karte gesperrt.

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