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Vor der Pfaffenhofener Tierherberge stand heute früh ein Behälter mit vier Katzenbabys – nun gilt es erst einmal, sie aufzupäppeln

(ty) Kurz nach 7 Uhr trat Leiterin Sandra Lob heute früh in der Tierherberge Pfaffenhofen ihren Dienst an. Neben dem Zaun fand sie ein Katzenkörbchen. Der haarige Inhalt, eng zusammengekauert: vier winzige Kätzchen, drei bis vier Wochen alt, offenbar bewusst ausgesetzt. „In diesem Alter fressen sie noch nicht selbst. Derart junge Kätzchen durchzubringen, ist eine schwierige und sehr mühsame Sache“, sagt Lob.

Die Winzlinge müssen einzeln mit dem Fläschchen versorgt werden, und das alle zwei oder drei Stunden – rund um die Uhr. Man müsse jetzt zusehen, dass die Kleinen ohne Muttertier überleben. Denn die Katzenbabys seien an Muttermilch gewöhnt und müssten sich jetzt von einem auf den anderen Tag umstellen aufs Fläschchen. Leider klappt das nicht immer, weiß Lob.

Manuela Braunmüller, die Vorsitzende des Pfaffenhofener Tierschutzvereins, betont in diesem Zusammenhang, dass das Aussetzen von Tieren kein Kavaliersdelikt sei, sondern eine Straftat. Nach Paragraph 3 des Tierschutzgesetzes müsse jeder, der ein Tier vorsätzlich oder fahrlässig aussetzt beziehungsweise zurücklässt, mit einer Geldbuße von bis zu 25 000 Euro rechnen. Man werde selbstverständlich Anzeige gegen Unbekannt erstatten wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz, kündigt Braunmüller an. In der fraglichen Zeit sei an der Weiberrast ein Fahrzeug beobachtet und dessen Kennzeichen notiert worden.

Abgeschoben und einfach am Zaun der Tierherberge abgestellt: In diesem Transportkorb wurden die vier Baby-Miezen heute früh aufgefunden. 

Ungeachtet der juristischen Dimension: Jetzt müssen die vier Findelkatzen erst einmal einige Wochen lang aufgepäppelt werden. Mit den vier „Neuzugängen“ steigt die Zahl der Katzenkinder verschiedenen Alters in der Pfaffenhofener Tierherberge auf über 20. Einige von ihnen seien bereits alt genug, um vermittelt zu werden. Wer Interesse daran hat, einem dieser quirligen Racker ein Zuhause zu bieten, kann sich an die Tierherberge Pfaffenhofen wenden, Telefon (0 84 41) 49 02 44.

Manuela Braunmüller: „Wir können nicht verstehen, warum Menschen uns Katzenbabys vor die Tür stellen, anstatt die Elterntiere endlich kastrieren zu lassen. Dafür plädieren wir seit Langem.“ Braunmüller betont immer wieder, dass der Tierschutzverein hier auch gerne beratend zur Seite stehe.


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