Logo
Anzeige
Anzeige

Nach dem spektakulären Raubüberfall auf einen Juwelier in Regensburg wurde ein mutmaßlicher Täter gestern in Kelheim gefasst – die Ermittler hoffen nun auch auf Hinweise auf die Komplizen

(ty) Wie berichtet, verübten vier junge Männer am Dienstag einen spektakulären Raubüberfall auf ein Juweliergeschäft in der Regensburger Innenstadt. Die ganze Aktion dauerte nur ungefähr eine Minute; erbeutet wurden Uhren im Wert von mehreren zehntausend Euro. Nun ist der Polizei vermutlich ein erster handfester Ermittlungserfolg gelungen. Gestern Vormittag nahmen Beamte der Kelheimer Inspektion in Kelheim einen 22-jährigen Mann fest, der dringend verdächtigt wird, an dem Raubüberfall beteiligt gewesen zu sein. In seiner Vernehmung räumte der Litauer auch bereits ein, an der Tat beteiligt gewesen zu sein, wie das Polizeipräsidium Oberpfalz mitteilt. Angaben zu seinen Komplizen machte er indes nicht.

Der Hinweis auf den 22-Jährigen kam den Angaben zufolge vom Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes, der den Mann beim Diebstahl eines Fahrrads überrascht hatte. Bei der Überprüfung des Festgenommenen fiel den Beamten auf, dass dieser verblüffende Ähnlichkeit mit einem der Täter hat, nach denen im Zusammenhang mit dem Raubüberfall gefahndet wird. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft erließ heute der Ermittlungsrichter Haftbefehl gegen 22-Jährigen. Er wurde in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert.
 

Bereits wenige Stunden vorher stellten die Beamten, ebenfalls aufgrund eines Zeugenhinweises, einen dunkelblauen VW-Passat-Kombi fest, an dem das Schloss der Fahrertür fehlte und an dessen Zündschloss manipuliert worden war. Im Laufe der weiteren Ermittlungen stellte sich heraus, dass das Auto am 28. Juli in Fürth gestohlen worden war. Die Regensburger Kennzeichen, mit denen es ausgestattet war, waren wiederum in der Nacht auf 31. Juli von einem Renault Clio geklaut worden, der in der Christliebstraße abgestellt war. Der VW wurde sichergestellt und wird nun spurentechnisch untersucht. 
 

Zwei Zeugen hatten zuvor angegeben, in der Prebrunnallee beziehungsweise in deren Nähe mehrere Tage vor beziehungsweise unmittelbar vor der Tat einen dunkelblauen VW-Passat-Kombi älteren Baujahrs gesehen zu haben. Die Zeugen bemerkten an dem Auto mehrere junge Männer, die Fahrräder ein- oder ausluden. Fahrräder spielen in diesem Fall ebenfalls eine bedeutende Rolle.

Gegen 10.15 Uhr betraten die vier Täter am besagten Tag den in der Ludwigstraße ansässigen Juwelierladen. Unmittelbar danach hielten sie sich Tücher vors Gesicht, forderten die drei Angestellten in englischer Sprache auf, sich auf den Boden zu legen, und sprühten mit Pfefferspray in deren Richtung. Anschließend zerschlugen sie mit Äxten mehrere Vitrinen, in denen sich teure Uhren befanden. Dann flüchtete das Quartett samt Beute zunächst zu Fuß. Am Arnulfsplatz bestiegen die Männer dann Fahrräder und flüchteten weiter in westlicher Richtung. Nach Zeugenaussagen fuhren sie durch den Stadtpark und ließen ihre Drahtesel letztlich in der Prebrunnallee beim dortigen Spielplatz zurück. Dort verlor sich ihre Spur.
 Und dort war der VW gesehen worden, der sich dann aber nicht mehr dort befand.

Für Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen, hat der Juwelier inzwischen eine Belohnung in Höhe von 2500 Euro ausgesetzt. Nach der Sichtung des vorliegenden Videomaterials sucht die Kripo nun nach vier weiteren jungen Männern. Einer, der das Geschäft auskundschaftet hat, und drei, die direkt an dem Überfall beteiligt waren. Zeugenhinweise erbittet die Kripo unter der Rufnummer (09 41) 50 6 – 28 88.

Hier noch einmal die Zusammenstellung der Bilder der gesuchten Männer mit Beschreibungen:

  • Der Mann links kundschaftete mit einem Fahrrad wenige Tage vor der Tat das Geschäft aus.
  • Der Zweite von links ist zirka 20 Jahre alt und etwa 1,80 Meter groß. Bekleidet war er mit hellen Schuhen, blauer Jeans und einem dunklen Pullover. Zudem trug er einen so genannten Krempenhut und eine Sonnenbrille.
  • Der Dritte von links wird als zirka 20 Jahre alt und etwa 1,70 bis 1,80 Meter groß beschrieben. Bekleidet war er mit zweifarbigen Turnschuhen, einer dunklen Jogginghose und einem dunklen Pullover. Er trug ein dunkles Baseball-Cap mit der Aufschrift "73" und eine dunkle Sonnenbrille. Zudem führte er einen Rucksack mit sich.
  • Der vierte Mann (ganz rechts in der Bild-Zusammenstellung) wird ebenfalls als um die 20 Jahre alt und etwa 1,70 bis 1,80 Meter groß beschrieben. Er trug eine dunkle Jogginghose, ein graues Hemd und ein helles Baseball-Cap ohne Aufschrift. Auch er hatte einen Rucksack bei sich. 

Anzeige
RSS feed