Logo
Anzeige
Anzeige

Alexander Pursch (36) hat im Pfaffenhofener Gewerbegebiet Kuglhof die erste Self-Storage-Anlage im Landkreis eröffnet 

(zel) Spätestens seit dem Vorhaben von Michael Heinziger aus Scheyern, der bei der Pfaffenhofener Lokalpolitik zwei Mal mit dem Vorhaben abgeblitzt ist, eine Lager-Anlage mit Containern zu errichten, nun aber wahrscheinlich trotzdem bauen darf, ist das Thema Self-Storage auch in der Kreisstadt angekommen. Während Heinzinger aber noch mit dem Baurecht ringt und bekanntlich sogar einen Anwalt eingeschaltet hat, ist im Gewerbegebiet Kuglhof vor den Toren der Stadt die erste Self-Storage-Anlage im Landkreis entstanden. Auf 1300 Quadratmetern hat die „myfreestore GmbH“, hinter der Alexander Pursch und sein Vater Peter als Geschäftsführer stehen, eine riesige Halle errichtet, die 1800 Quadratmeter Nutzfläche auf zwei Etagen bereithält. Dort kann kann man Abteile anmieten, um seine Sachen einzulagern. 

Gerade, als unser Reporter zum Gespräch mit Alexander Pursch eintrifft ist, schließt der einen Vertrag ab. Ein junger Mann, der berufsbedingt für längere Zeit ins Ausland geht, will sein Haus räumen – und braucht somit Platz, um unter anderem die Möbel einzulagern. Eine kurze Besichtigung, dann ist man sich schnell einig. Der Preis für das Abteil berechnet sich aus der gewählten Größe der Box und aus der Laufzeit. 


Die neue Halle im Gewerbegebiet Kuglhof vereint zwei Geschäftsfelder unter einem Dach.

Insgesamt 44 solcher Lager-Abteile hat Pursch im Angebot, die Größe ist in Einer-Schritten wählbar – von drei bis zehn Quadratmeter. Die kleinste Box kostet dabei 60 Euro im Monat, die größte 170. „Aktuell ist bereits die Hälfte der Lagerräume belegt“, berichtet uns Pursch und wertet das als ersten Erfolg. Denn zum einen habe man noch nicht groß Werbung gemacht und zum anderen war ja erst Ende Juli Eröffnung. „Fast täglich gehen Anfragen oder Reservierungswünsche ein“, sagt der 36-Jährige. 

Die Idee zu der Self-Storage-Anlage kam Alexander Pursch vor einigen Jahren in den USA. „Dort hab ich das gesehen und mich seither mit dem Thema befasst.“ Allerdings sei es dann durchaus schwierig gewesen, ein passendes Grundstück zu finden. Denn die Anlage sollte unbedingt in Pfaffenhofen entstehen. Das Gewerbegebiet Bruckbrach sei zwar anfangs auch ein Thema gewesen, sagt Pursch. „Aber wir waren skeptisch, ob die Leute wirklich bereitsind, da extra rauszufahren.“

44 solcher Lager-Abteile in unterschiedlichen Größen stehen derzeit bereit – die Hälfte ist bereits vermietet.

Gebaut wurde schließlich am Kuglhof, wo die Halle nun die beiden Geschäftsbereiche im wahrsten Sinne des Wortes unter einem Dach vereint. Neben der neuen Self-Storage-Anlage betreibt Familie Pursch seit Jahrzehnten einen Verpackungs-Großhandel. Die Ware wird direkt von den jeweiligen Herstellern bezogen und hauptsächlich an Industriekunden verkauft. Das Angebot reicht dabei von Kartonagen in verschiedensten Größen und Folien über Spanplatten und Einlegepapier bis hin zu Geschenk-Schachteln und Umzugskisten.

Das Thema Einlagern ist übrigens auch hier präsent: „Wir liefern auf Wunsch Just-in-time“, sagt Junior-Chef Alexander Pursch. Bis dahin werde die Ware palettenweise in der neuen Halle bereitgehalten. So sparen sich die Kunden eigene Lagerflächen und Personal. Und wenn gewünscht, übernimmt die Firma auch gleich das Management, behält den Lagerbestand im Blick, liefert bei Bedarf oder bestellt gleich nach.

 

Der Familienbetrieb Pursch betreibt auch einen Verpackungs-Großhandel.

Die Halle im Kuglhof ist nach den Worten von Pursch extra so konzipiert, dass der Self-Storage-Bereich erweitert werden kann. Bereits baulich vorgesehen ist die Verdopplung der Kapazität auf der zweiten Etage. Mit der Errichtung der weiteren Abteile wolle man aber warten. „Wir wollen erst einmal herausfinden, welche Boxen-Größen bei den Kunden besonders begehrt sind, und uns daran orientieren“, sagt Pursch.

Der Hallen-Zugang für die „Einlagerer“ ist über eine Chipkarte täglich von 6 bis 22 Uhr möglich. Die angemietete Box verschließt der Kunde mit einem Vorhängeschloss, sodass er allein entscheidet kann, wer Zutritt zu seinem Abteil hat. Das gesamte Areal ist Video-Überwacht. Die Halle sei zudem voll isoliert und frostsicher, sodass niemand Angst haben müsse, dass die eingelagerten Sachen durch Kälte oder Temperaturschwankungen Schaden nehmen.

Die Idee für die Self-Storage-Anlage kam Alexander Pursch in den USA; hier steht er am Eingang der neuen Halle.

Michael Heinzinger hofft derweil auf eine baldige Genehmigung für die von ihm geplante Self-Storage-Anlage am Martin-Binder-Ring. Der Bauausschuss hat bekanntlich schon zwei Mal abgewunken – doch wie es aussieht, wird das Landratsamt den Bau trotzdem absegnen. Heinzingers Vorhaben am Kuglhof, wo nun die Firma von Alexander Pursch residiert, scheint gestorben – allerdings ist sein Anwalt noch an der Sache dran.

Vor allem aber konzentriert sich das Engagement der Heinzingers jetzt erst einmal auf den Raum Ingolstadt. Im Interpark kaufte man gut 5200 Quadratmeter; dort soll demnächst die eigentlich in Pfaffenhofen geplante Self-Storage-Anlage in Betrieb gehen. Die Genehmigungen habe man hier schnell erhalten, betont der Geschäftsführer. Rund 300 Container sollen im Interpark insgesamt aufgestellt werden. Die Arbeiten laufen längst, Anfang Oktober ist bereits Eröffnung. 

Lesen Sie dazu auch:

Dreimal Nein ist nicht genug

Container-Frust am Kuglhof


Anzeige
RSS feed