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Alfredo Morales vom FC Ingolstadt hat gestern im Spiel gegen Mönchengladbach für Aufregung gesorgt

(zel) Für den Nachrichten-Sender N24 ist der Fall klar: Was Mittelfeld-Akteur Alfredo Morales vom FC Ingolstadt da gestern in der 73. Minute gegen Borussia Mönchengladbach veranstaltet hat, ist „die peinlichste Schauspiel-Einlage der Saison“. Gewälzt habe er sich, als sei er dem Erstickungstod nahe. „Geschehen war zuvor gar nichts.“ Die Gladbacher tobten – und das keinesfalls zu unrecht.

Was da passiert war, beschreibt „Die Welt“ so: „Es lief die 73. Spielminute, als Ingolstadts Alfredo Morales im Zweikampf mit Alvaro Dominguez zu Boden ging. Als der Mönchengladbacher Abwehrspieler Morales am Kragen packte, um ihn hochzuziehen, rollte sich der Amerikaner über den Rasen, als stehe er unmittelbar vor dem Erstickungstod. Ein peinliches Schauspiel.“ 

Und in der Tat fragt man sich, was den Ingolstädter da geritten hat. Im Zeitalter von Zeitlupen und unzähligen Kameras aus verschiedensten Winkeln kann man doch nicht ernsthaft glauben, dass man mit einer solchen Schauspielerei durchkommt. Und selbst wenn der Schiri auf diese angebliche Tätlichkeit hereingefallen wäre, der Morales da zum Opfer gefallen sein will – ja, dann hätte er eine unberechtigte rote Karte gezückt gegen Dominguez. Und jeder Fernseh-Zuschauer hätte hinterher zigmal gezeigt bekommen, was für ein erstligareifer Schauspieler Morales doch ist, dass er das so glaubwürdig hinbekommen hat.

Die Gladbacher waren jedenfalls außer sich. Verständlicherweise. Natürlich, sie hatten zuletzt sechs Mal in Folge gewonnen. Und mit zunehmender Spieldauer zeichnete sich ab, dass es ausgerechnet gegen den Aufsteiger nichts werden könnte mit einem weiteren Dreier. Und dann eine solche Schauspiel-Einlage auf dem Weg zum torlosen Remis. Ein Täuschungsversuch, der – selbst bei wohlwollendster Betrachtung – einfach nur schrecklich unsportlich ist. 

Ist ja klar, dass man versucht, bei jeder sich bietenden Gelegenheit ein paar Sekunden zu schinden, um einen Auswärts-Punkt zu holen – das ist im Profi-Fußball nicht anders als in der Kreisklasse. Doch hier ging es ja offenbar nicht bloß darum, Zeit zu gewinnen. Nein, solche Aufführungen sollen dem Schiri vorgaukelt, man sei unglaublich böse attackiert worden, und der Gegner müsse deshalb auch unglaublich hart bestraft werden. 

Der Gladbacher Keeper Yann Sommer stürmte angesichts der Darbietung von Morales aus seinem Kasten und sprühte vor Aufregung. Zu dieser unwürdigen Einlage des US-Nationalspielers wollte er schon noch ein paar Takte gesagt haben. „Tumulte auf dem Feld, es wurde geschubst und geschimpft. Anschließend sah Dominguez Gelb“, fasst N24 zusammen.

Am Ende hatten die Schanzer ihr Ziel erreicht: Sie holten mit dem 0:0 einen wichtigen Auswärtspunkt, stehen nach zwölf Spielen mit bemerkenswerten 16 Punkten da und sehen sich in sicherer Distanz zu den Abstiegsrängen. Das Remis in Gladbach war hochverdient. Die Ingolstädter erkämpften es sich mit – wirklich – allen Mitteln, hätten zur Pause auch schon führen können. „Mit zunehmender Spieldauer aber griffen die Ingolstädter immer häufiger zu unlauteren Mitteln. Kleine Nickligkeiten und Theatralik machten das Spiel für Schiedsrichter Marco Fritz zu einer kniffligen Aufgabe“, schreibt „Die Welt“. 

Man sei auf einen Gegner getroffen, „der einzig das Ziel hatte zu zerstören“, gab Gladbachs Trainer Andre Schubert hinterher zu Protokoll. Und da sei auch in Ordnung und legitim – wenn alles im Rahmen der Spielregeln bleibe. „Das eine oder andere Mal wurden heute aber Grenzen überschritten“, so Schubert.

Mit neun gelben Karten stellte das Match übrigens einen Saisonrekord auf, sechs davon wurden den Schanzern vors Gesicht gehalten. Bemerkenswerterweise war es aber Gladbachs Spielführer Granit Xhaka, der kurz vor Schlusspfiff Gelb-Rot sah. Alfredo Morales wurde derweil im Internet von aufgebrachten Fußball-Fans für die „Goldene Himbeere“ nominiert – ein Preis, der für besonders schlechte schauspielerische Leistungen vergeben wird.

Bericht zum Spiel: 

Gladbach entzaubert


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