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Die Bürger im Kreis Pfaffenhofen zahlen zwar ab dem kommenden Jahr nur etwas weniger – dafür bleiben die neuen Preise aber bis einschließlich 2019 stabil

(ty/zel) Seit heute Vormittag ist es endgültig beschlossene Sache. Alle Kreisräte haben die Hand gehoben und folgten damit der einhelligen Empfehlung des Werkausschusses. Die frohe Botschaft lautet deshalb: Die Bürger im Landkreis Pfaffenhofen dürfen sich zum neuen Jahr auf fallende Müllgebühren freuen. Die Senkung fällt zwar überschaubar aus, doch die wirklich gute Nachricht ist vor allem, dass diese neuen Preise dann vier Jahre lang gelten – für 2016 bis einschließlich 2019. Das heißt: Frühestens für 2020 wäre im Landkreis überhaupt erst wieder mit einer Erhöhung der Gebühren zu rechnen. 

Aktuell kostet die Standard-Restmülltonne (80 Liter) pro Jahr 139,80 Euro, das sind 11,65 Euro im Monat. Nach der Senkung zahlt man nur mehr 135 Euro per anno beziehungsweise 11,25 Euro im Monat. Das entspricht einer Reduzierung um 3,4 Prozent und bedeutet eine jährliche Ersparnis von 4,80 Euro. Die 80-Liter-Tonne ist die Standard-Mülltonne – bei 76 Prozent aller Abfalltonnen, die im Kreis ausgegeben sind, handelt es sich um Modelle dieser Größe, wie Elke Müller, die Chefin des Abfallwirtschaftsbetriebs des Landkreises (AWP) heute mitteilte.

Mit der heute beschlossenen Senkung setzt sich der Trend der fallenden Müllgebühren im Landkreis Pfaffenhofen erfreulich fort. Im Jahr 2005 musste man für eine 80-Liter-Tonne noch 228 Euro per anno hinlegen, künftig sind es gerade mal 135 Euro. Landrat Martin Wolf (CSU) spricht von einem guten Signal an die Bürger und sieht das Abfall-System des Landkreises bestätigt. Zugleich bittet er die Bürger auch weiterhin um konsequente Müllvermeidung und Mülltrennung.

Geschenkt wird den Landkreis-Bürgern übrigens durch die Gebühren-Senkung nichts. Ihnen soll auf diesem Wege im Grunde nur das zurückgegeben werden, was sie in den vergangenen Jahren zu viel bezahlt haben. Denn der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises übernimmt mit der Entsorgung eine hoheitliche Aufgabe, bei der er mittelfristig kostendeckend zu arbeiten hat. Auf Dauer darf der AWP also weder draufzahlen noch sich bereichern. Deshalb werden die Müllgebühren auch alle paar Jahre wieder angepasst. Das ist ein ganz normaler Vorgang. Über die vergangenen Jahre hat sich auf dem Konto des AWP einiges angesammelt. Bis zum Ende dieses Jahres rechnet Werksleiterin Müller mit einer Summe von rund 4,26 Millionen Euro (inklusive Zinsen), die die Bürger sozusagen zu viel bezahlt haben. Man spricht deshalb von einer Überdeckung. 

Und genau diese Überdeckung, also die besagten 4,26 Millionen Euro, sollen nun in den Jahren 2016 bis 2019 über reduzierte Müllgebühren an die Bürger zurückgegeben werden. Deshalb wurden die Preise neu kalkuliert. Die neuen Gebühren sind dabei so berechnet, dass der AWP im hoheitlichen Bereich der Müllabfuhr in den kommenden vier Jahren jeweils ein Minus von 1,086 Millionen macht – dann sind die 4,26 Millionen Euro aufgebracht. Für den Zeitraum ab 2020 werden die Gebühren dann anhand der bis dahin vorliegenden Zahlen und Prognosen wieder neu kalkuliert.  

Wie heute im Kreistag beschlossen, gelten ab dem kommenden Jahr folgende Gebühren:

  • Restmülltonne 80 Liter: 135 Euro im Jahr (bisher 139,80)
  • Restmülltonne 120 Liter: 201,44 Euro (209,64)
  • Restmülltonne 240 Liter: 404,88 Euro (419,28)
  • Restmülltonne 1100 Liter: 1855,68 Euro (1921,44)  

In diesen Gebühren enthalten sind bereits die Biotonne (60 Liter) und die Papiertonne (240 Liter). Wenn nur eine Person auf einem Grundstück wohnt, gibt es eine Ermäßigung; dann werden für die 80-Liter-Restmülltonne plus Biotonne und Papiertonne im Jahr nur 101,28 Euro (bisher 104,76) fällig.

Wer eine zusätzliche Biotonne (60 Liter) braucht, zahlt dafür künftig im Jahr 33,12 Euro (bisher 33,23). Eine weitere 120-Liter-Biotonne kostet jährlich 66,24 Euro (66,48). Für eine zusätzliche 240-Liter-Papiertonne werden im Jahr 10,80 Euro (bisher: 15,72) fällig, eine zusätzliche 1100-Liter-Papiertonne kostet jährlich 49,56 Euro (72,00). Für den Kauf eines Restmüllsacks (70 Liter) muss man künftig einmalig 4,50 statt bislang fünf Euro hinlegen.

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