Logo
Anzeige
stowasser
Anzeige

Die Münchner Bundespolizei hatte auch über Weihnachten alle Hände voll zu tun, wie aus einer Zusammenfassung der wichtigsten Einsätze hervorgeht

(ty) Keine Zeit für Besinnlichkeit: Auch an Weihnachten waren die Beamten der Münchner Bundespolizei gefordert. Fälle von Diebstahl, Körperverletzung, Leistungserschleichung, Urkundenfälschung und Widerstand waren ebenso zu bearbeiten, wie mehrere Gesuchte Personen festgenommen werden mussten. Außerdem galt es, nach einem technischen Defekt an einer Lokomotive, einen Zug zu evakuieren. In ihrer heutigen Pressemitteilung hat die Bundespolizei die gravierendsten Fälle zusammengefasst.

Bereits am Mittwochnachmittag mussten Bundespolizisten, die – ebenso wie mehrere Reisende – von mehreren Personen einer fünfköpfigen Gruppe erheblich angetrunkener Fußballfans beleidigt und angepöbelt worden waren, gegen zwei 19-Jährige einschreiten. Die Gruppe stand biertrinkend und lärmend am Ausgang Arnulfstraße. Die Beamten sprachen einen Platzverweis aus, dem die Gruppe aber nicht folgte. Als die fünf Heranwachsenden zum Zug in Richtung Ingolstadt gebracht werden sollten, leisteten zwei 19-Jährige aus Passau Widerstand. Beide mussten zur Wache mitgenommen werden und blicken nun Anzeigen wegen Beleidigung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte entgegen. 

An Heiligabend schlug ein Unbekannter gegen 19.25 Uhr am Bahnhof Laim einen 39-jährigen Fürstenfeldbrucker mehrfach zu Boden. Der Täter stieg in eine S3 in Richtung Mammendorf; das Opfer war zu alkoholisiert, um Angaben zum Grund des Streits zu machen. „Eine erste Auswertung von Videoaufnahmen zeigte jedoch, dass er aufgrund aggressiven Verhaltens gegen den Unbekannten den Angriff gegen sich mitverursacht hatte“, wie ein Polizeisprecher erklärt. 

Zug evakuiert

Am Freitag gegen 16.15 Uhr wurden auf der Zugfahrt von München nach Nürnberg kurz vor dem Bahnhof Neufahrn vom Triebfahrzeugführer ein lauter Knall und Rauchentwicklung aus dem Maschinenraum gemeldet. Der Zug wurde in Neufahrn angehalten. Zirka 20 Reisende, die sich im ersten Wagen hinter der Lokomotive aufhielten, mussten aussteigen. Der Regionalexpress zählte sechs Wagen, darin waren rund 200 Personen. Es wurde niemand verletzt. Nach ersten Ermittlungen geht die Bundespolizei von einem technischen Defekt aus. Zeitweise war der Bahnhof Neufahrn komplett gesperrt, wodurch es zu erheblichen Behinderungen im Zug- und S-Bahnverkehr auf dieser Strecke kam.

Ebenfalls am Freitag wurde gegen 23 Uhr ein 19-Jähriger aus Gambia festgenommen. Er hatte in einem 24-Stunden-Shop am Hauptbahnhof zwei Dosen „Red Bull“ gestohlen und war dabei von einem Mitarbeiter beobachtet worden, der die Bundespolizei verständigte. Bei der Durchsuchung auf der Wache wurden bei dem 19-Jährigen mehrere verkaufsfertig verpackte  Kügelchen Mariuhana gefunden und sichergestellt. „Im Gewahrsamsraum war der Mann so aufgebracht, dass er mehrfach gegen die Zellenwand lief“, wird weiter berichtet. „Er musste, da erhebliche Eigengefährdung bestand, mit Unterstützung von Beamten der Landespolizei, in eine Klinik eingewiesen werden.“ 

Rauferei nach Drogengeschäft

Dieser Vorfall zeigt nach Einschätzung der Bundespolizei einmal mehr, dass im Bereich des Münchner Hauptbahnhofs wieder vermehrt Betäubungsmittelkriminalität festgestellt wird. Dies untermauere auch ein Vorfall, der sich gegen 1 Uhr  in der Nähe des Hauptbahnhofs ereignete. Eine Streife der Bundespolizei erkannte im Bereich der Trambahn-Haltestelle am Bahnhofsplatz mehrere Afrikaner, die in eine körperliche Auseinandersetzung verwickelt waren. Die Ursache dürfte nach ersten Erkenntnissen ein Drogengeschäft gewesen sein. Ein 26-jähriger Tunesier war bei dem Vorfall am Kopf verletzt worden; er wurde in eine Klinik gebracht. Da er bei seiner Erstversorgung äußerst aggressiv gewesen sei, musste er später in eine andere Klinik eingewiesen werden. „Der Vorfall, bei dem die Afrikaner auch gemeinsam gegen Polizeibeamte vorgingen, zeigt einmal mehr die hohe Gewaltbereitschaft, mit der die Personen aus diesem Umfeld agieren“, so ein Polizeisprecher. 

Mehrere gesuchte Personen verhaftet 

Ebenfalls am 25. Dezember wurden von der Bundespolizei am Hauptbahnhof München drei Personen festgenommen, die allesamt zur Festnahme ausgeschrieben waren. Um 4.15 Uhr wurde ein 37-Jähriger kontrolliert, gegen den ein Vollstreckungshaftbefehl der Staatsanwaltschaft Augsburg vorlag, weil er eine Geldstrafe über gut 1000 Euro wegen des Erschleichens von Leistungen nicht beglichen hatte. Gegen 10.50 Uhr wurde ein 36-Jähriger kontrolliert – hier stellte sich beim Datenabgleich heraus, dass der Mann wegen Diebstahls zu einer Haftstrafe von drei Monaten verurteilt worden war, die er bislang nicht angetreten hatte.  Im dritten Fall handelte es sich um einen 29-Jährigen. Er war von Sicherheitsmitarbeitern der Bahn zwecks Identitätsfeststellung zur Wache gebracht worden. Dort stellte sich heraus, dass der Mann wegen Diebstahls noch eine Restfreiheitsstrafe von 70 Tagen zu verbüßen hatte. 

Auch am zweiten Feiertag wurde ein Gesuchter festgenommen. Der 25-Jährige war gegen 3.45 Uhr am Ostbahnhof kontrolliert worden. Ein Datenabgleich förderte zu Tage, dass er wegen eines Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz zu einer Geldstrafe in Höhe von gut  660 Euro verurteilt worden war. Da er diese nicht beleichen konnte, wurde er den Justizbehörden übergeben. 

Flüchtendem Dieb ein Bein gestellt

Am Samstag gegen 4.15 entwendete ein 33-jähriger Perlacher in einem Geschäft am Ostbahnhof eine Flasche Bier. Die Tat wurde vom einem Sicherheitsmitarbeiter beobachtet, der die Bundespolizei informierte. Als die Beamten dem flüchtigen Dieb folgten, stellte ein unbekannter  Mann dem Flüchtenden ein Bein. „Als die Beamten den gestürzten Täter überwältigten, ging der Unbekannte – ohne ein Wort zu sagen, mit einem Lächeln im Gesicht – weiter“, heißt es dazu im Polizeibericht. Bei dem 33-jährigen Bierdieb wurden später 2,56 Promille gemessen. 

Gegen 18 Uhr mussten Bundespolizisten am Ostbahnhof einen in eine Tätlichkeit ausgearteten Streit zwischen einer 21-Jährigen aus dem Kosovo und ihrem Ex-Freund, einem 26-jähriger Kroaten, schlichten. Der Mann hatte seiner Verflossenen ins Gesicht und gegen den Oberkörper geschlagen, wie es heißt. 

Einsatzkräfte angegriffen

Kurz vor 20 Uhr kam es im Zwischengeschoss des Hauptbahnhofs zu einer Auseinandersetzung zwischen mehreren Personen. Ein 48-Jähriger aus Friedberg war den Angaben zufolge mehrere Leute verbal angegangen. Als der äußerst aggressive Mann dann auch die Einsatzkräfte angriff und den Aufforderungen, dies zu unterlassen, nicht nachkam, musste er mittels unmittelbaren Zwangs festgenommen werden. Dabei soll er zwei Polizisten ins Gesicht geschlagen haben. Die Landespolizei hat gegen ihn Ermittlungen wegen Körperverletzung und Widerstands aufgenommen. 

Die Bundespolizeiinspektion München ist zuständig für die polizeiliche Gefahrenabwehr und Strafverfolgung im Bereich der Anlagen der Deutschen Bahn und im größten deutschen S-Bahnnetz mit über 210 Bahnhöfen und Haltepunkten auf 440 Streckenkilometern. Der Zuständigkeitsbereich der Bundespolizei-Inspektion München mit dem Bundespolizei-Revier München-Ost und dem Dienstraum in Pasing umfasst neben der Landeshauptstadt und dem Landkreis München die benachbarten Landkreise Dachau, Ebersberg, Erding, Freising, Fürstenfeldbruck, Miesbach, Starnberg und Bad Tölz-Wolfratshausen.


Anzeige
RSS feed