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Nach dem Debakel gegen Pegnitz blicken die Icehogs der Abstiegsrunde entgegen – zuvor stehen aber noch zwei Vorrunden-Partien an: gegen den Ersten und den Dritten

(oex) Am Ende herrschte nur noch Fassungslosigkeit bei Spielern, Verantwortlichen und Fans des EC Pfaffenhofen. Gerade hatten die IceHogs die letzte rechnerische Chance auf das Erreichen der Zwischenrunde in der Eishockey-Bayernliga verspielt. Doch weniger diese Tatsache an sich sorgte für ratlose Gesichter, sondern die Art und Weise, mit der die Pfaffenhofener einen schon sicher geglaubten Sieg aus der Hand  gaben. Sage und schreibe 5:0 führten sie vor heimischer Kulisse bereits zur ersten Pause gegen den Vorletzten EV Pegnitz – unterlagen dann aber noch mit 5:6 (5:0; 0:3; 0:3). Damit waren alle Träume von der Zwischenrunde ausgeträumt und im Lager der IceHogs muss man für die Abstiegsrunde planen.

Zuvor aber stehen noch zwei Vorrunden-Partien aus. Und dabei bekommen es die IceHogs mit absoluten Spitzenmannschaften der Bayernliga zu tun. Am morgigen Mittwoch (18 Uhr) müssen die IceHogs beim amtierenden Meister und derzeitigen Tabellenführer EV Lindau antreten, am Sonntag (18 Uhr) folgt dann noch das Heimspiel gegen den Tabellendritten EHC Waldkraiburg. In diesen beiden restlichen Vorrunden-Partien kann es für das Team um Cheftrainer Marco Löwenberger nur mehr darum gehen, sich ordentlich aus der Affäre zu ziehen und wieder Selbstvertrauen zu tanken für die am 15. Januar beginnende Abstiegsrunde.

In Lindau haben die Pfaffenhofener ohnehin nichts zu verlieren. Der Meister ist derzeit in blendender Form und will die Vorrunde möglichst als Tabellenführer beschließen. Dies bekamen die Wanderers aus Germering am Sonntag zu spüren, die mit einer 1:10-Klatsche im Gepäck die Heimreise antreten mussten und deren Chancen auf das Erreichen der Zwischenrunde damit ebenfalls auf ein Minimum gesunken sind.

Auf jeden Fall möchten die IceHogs ein besseres Ergebnis erreichen. Löwenberger hatte bereits nach dem Debakel gegen Pegnitz angekündigt, in den letzten beiden Spielen der Vorrunde alle zur Verfügung stehenden Akteure einzusetzen, auch um die Kräfte seiner Leistungsträger zu schonen, die zuletzt viel Eiszeit hatten und deren Akku gerade gegen Pegnitz ziemlich leer zu sein schien.

Mit Zdenek Cech, Martin Sekera, Michal Mlynek, dem Ex-Pfaffenhofener Marko Babic und Jiri Mikesz, die allesamt unter den besten 30 Scorern der Liga zu finden sind, verfügt der Tabellenführer aus Lindau über gewaltiges Offensivpotential. Man darf also gespannt sein, inwieweit es den Pfaffenhofenern gelingt, den Gastgebern Sand in ihre Angriffsmaschinerie zu streuen. 

Nachlese zum Debakel vom Sonntag – aus 5:0 wurde ein 5:6

Bereits vor der Partie am Sonntag gegen den Vorletzten Pegnitz war klar, dass  sich nur der Sieger des Duells noch leise Hoffnungen auf den zehnten Tabellenplatz und damit auf die Zwischenrunde machen konnte. Nach einer kurzen Phase des Abtastens waren es die Pfaffenhofener vor heimischer Kulisse, die den entschlosseneren Eindruck machten. Sie setzten die Gäste immer stärker unter Druck und als EVP-Verteidiger Patrik Franz den Pfaffenhofener Routinier David Vokaty nur mit Hilfe eines Fouls von der Scheibe trennen konnte, nutzte dieser die folgende erste Überzahlmöglichkeit zum Führungstreffer. 

Danach boten die IceHogs Offensiv-Eishockey vom Feinsten und schossen im Minutentakt einen 4:0-Vorsprung heraus. Mathias Jeske (11.), Marco Deubler (12.) und David Vokaty (13.) vollendeten herrlich vorgetragene Angriffe und beendeten damit den Arbeitstag von Gästetorhüter Maximilian Müller, der für seinen Vertreter Jens Braun Platz machte. Aber auch der musste zunächst hinter sich greifen, als Deubler in der 18. Minute während einer weiteren Pegnitzer Strafzeit gar auf 5:0 erhöhen konnte. 

Damit schienen die IceHogs einem sicheren Sieg entgegenzusteuern. Und dementsprechend bedient war Gästetrainer Vaclav Drobny. „So ein Auftritt geht gar. Wir haben nichts von dem umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten“, bemängelte er das Verhalten seiner Mannen im ersten Drittel – muss aber in der Kabine die richtigen Worte gefunden haben. Denn noch nicht einmal eine Minute war gespielt, als EVP-Urgestein Markus Schwindl die erste Strafzeit gegen die Hausherren mit dem Anschlusstreffer beendete. Was dann anschließend geschah, sorgte beim Pfaffenhofener Anhang nur noch für verständnisloses Kopfschütteln und hinterließ am Ende einen sichtlich konsternierten ECP-Cheftrainer Marco Löwenberger.

Schon gegen Buchloe (Foto) machten die IceHogs keine gute Figur und verloren 2:6 – gegen Pegnitz sollte es noch bitterer kommen.

„Ich bin echt sprachlos“, sagte er nach dem Debakel, nachdem er zuvor  in der Kabine noch ziemlich laut geworden war. „Wenn wir so in der Abstiegsrunde auftreten, werden wir die Klasse nicht halten“, lautete sein Fazit. Es war beileibe nicht so, dass die Gäste urplötzlich so stark auftrumpften, sondern die Pfaffenhofener stellten das Eishockeyspielen mehr oder weniger ein und brachten die eigentlich schon geschlagenen Oberfranken so selbst zurück ins Spiel.

In der 25. Minute nutzten die Gäste auch die nächste Überzahlmöglichkeit und verkürzten durch Patrik Franz auf 5:2. Nur eine Minute später wurde Markus Schwindl nicht energisch genug gestört und seinen Querpass vollendete Florian Zeilmann zum 5:3. Danach machte es den Anschein, als würden sich die IceHogs wieder fangen.  Nach einem Foul am durchgebrochenen Andreas Tahedl hatte dieser die große Chance, den Vorsprung wieder zu vergrößern, doch den fälligen Penalty setzte er über das Tor. Kurz darauf hielt Jens Braun die Gäste im Spiel, als er innerhalb weniger Sekunden mehrmals einen Gegentreffer verhinderte. So ging es mit einem 5:3 in den Schlussabschnitt – allerdings hatte Pegnitz längst erkannt, dass hier noch was zu holen sein dürfte.

Zumal die nur mit zwei Reihen agierenden Hausherren nun auch kräftemäßig immer mehr abbauten und streckenweise um weitere Gegentreffer geradezu bettelten, die dann auch nicht ausbleiben sollten. So kam Sergej Hausauer in der 45. Minute aus linker Position frei zum Schuss und ließ dabei ECP-Keeper Andi Banzer ganz schlecht aussehen. Auch beim Ausgleich durch einen Weitschuss in der 54. Minute ließ sich der IceHogs-Goalie überraschen. Gegen nun vollkommen desolat agierende und total verunsicherte Gastgeber gelang Niko Pleger am Ende gar noch der Siegtreffer, was aber eigentlich niemanden mehr groß überraschen konnte.


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