In Karlsfeld gingen gestern Abend Asylbewerber aufeinander los und randalierten – Drei mutmaßliche Rädelsführer festgenommen, vier Personen verletzt – Halle musste zeitweise geräumt werden
(ty) Wieder einmal musste ein Großaufgebot der Polizei an der Traglufthalle in Karlsfeld anrücken, die als Unterkunft für Flüchtlinge dient. Nach Angaben des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord war es gestern Abend zu einer tätlichen Auseinandersetzung zwischen verschiedenen ethnischen Gruppen bekommen. Die Beteiligten schlugen sich demnach gegenseitig und randalierten in der Halle. Über 50 Polizisten rückten an. Drei Verdächtige wurden vorläufig festgenommen. Vier Personen wurden verletzt. Die Halle musste aus technischen Gründen geräumt werden.
Mitarbeiter des Sicherheitsdiensts hatten den Angaben zufolge gestern gegen 19 Uhr die Polizei verständigt, nachdem es zu wechselseitigen Körperverletzungen pakistanischer und nigerianischer Staatsangehöriger in der Traglufthalle gekommen war. „Die verschiedenen ethnischen Gruppen gingen aufeinander los und schlugen sich gegenseitig“, berichtet ein Sprecher des Polizeipräsidiums. „Dabei wurden Stühle und Tische umgeworfen; die Abtrennungen der Zimmerabteile wurden beschädigt.“ Der genaue Ablauf werde derzeit von der Kripo ermittelt.
Archivfoto der Traglufthalle (Quelle: Landratsamt)
„Zur Bereinigung der Lage wurden über die Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums rund 50 Einsatzkräfte der Inspektion Dachau, des Einsatzzugs Erding, der Bereitschaftspolizei und der Münchner Polizei zusammengezogen“, heißt es im Polizeibericht. Drei tatverdächtige Pakistaner im Alter von 22 bis 28 Jahren seien als mutmaßliche Rädelsführer vorläufig festgenommen worden.
Gegen die drei Pakistaner werde nun wegen gefährlicher Körperverletzung und wegen des möglichen Verdachts auf Landfriedensbruch ermittelt. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft wurden die drei Verdächtigen nach der Identitätsfeststellung wieder aus dem Polizeigewahrsam entlassen, heißt es weiter. Insgesamt vier Personen, darunter drei Nigerianer im Alter von 19 bis 35 Jahren, seien bei den Auseinandersetzungen leicht verletzt worden.
Aufgrund der Öffnung der Zugangstüren sei die Hülle der Traglufthalle um rund die Hälfte zusammengefallen, so ein Polizeisprecher. Zur Reparatur beziehungsweise zum Wiederaufbau durch Einsatzkräfte des THW musste die Halle den Angaben zufolge für kurze Zeit geräumt werden.
Archivbild aus der Traglufthalle (Quelle: Landratsamt)
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