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FC Ingolstadt war über weite Strecken das bessere und bissigere Team – doch aus dem Nichts erzielten die Gäste das 1:1

(zel) Nach dem 1:1 vom vergangenen Wochenende beim Hamburger SV hat der FC Ingolstadt heute Abend vor heimischer Kulisse gegen den 1. FC Köln mit demselben Ergebnis einen weiteren wichtigen Punkt im Kampf um den Klassenerhalt geholt. Ein Zähler, mit dem die Schanzer im Grunde gut leben können – doch angesichts des Spielverlaufs wird sich mancher doch Ärgern. Denn die Ingolstädter waren über weite Strecken das bessere, engagiertere, bissigere und entschlossenere Team. Die Kölner indes erzielten praktisch aus dem Nichts den Ausgleich und nehmen so einen durchaus glücklichen Punkt mit nach Hause.

Die Zuschauer im Audi-Sportpark sahen eine durchschnittliche Bundesliga-Partie, in der die Gäste den besseren Start erwischten. Aus zwei halbwegs vielversprechenden Szenen konnten sie aber kein Kapital schlagen und damit war auch erst einmal wieder die Luft raus. Beide Teams agieren nun weitgehend auf Augenhöhe. Das erste Schanzer Offensiv-Signal setzte Mathew Leckie, als er in der 33. Minute einen Fernschuss knapp neben das Kölner Tor setzte.

 

Die Schanzer waren nach einer verhaltenen Anfangsphase langsam, aber unübersehbar besser ins Spiel gekommen. Und schließlich führte in der 36. Minute der erste richtig vorgetragene Angriff zum Führungstreffer für die Gastgeber. Mittelfeld-Regisseur Pascal Groß setzte den aufgerückten Außenverteidiger Danny da Costa auf der rechten Seite perfekt in Szene, der brachte eine scharfe Hereingabe in den Strafraum – und Lukas Hinterseer, der in Position gelaufen war, tat, was ein Stürmer tun muss: Er hielt den Fuß hin und drückte die Kugel unbeirrt zu seinem vierten Saisontor in die Maschen. Kölns Keeper Timo Horn war hier chancenlos. 

Endlich war den Ingolstädtern mal wieder ein Treffer gelungen, der seinen Ursprung nicht in einer Standard-Situation hatte. Doch nur drei Minuten später stockte den FCI-Fans der Atem: Ein missglückter Rückpass von Roger bescherte den Kölnern eine gute Gelegenheit. Ramazan Özcan, der diesmal wieder im Tor stand, hatte aber mitgedacht und verhinderte Schlimmeres: Er war aus seinem Kasten geeilt und engte den Raum für den Kölner Stürmer so geschickt ein, dass der sich den Ball an ihm vorbei legte – und der Winkel dann zu spitz war, um noch etwas Vernünftiges damit anzufangen.

Unterm Strich ging der FC Ingolstadt mit einer verdienten 1:0-Führung in die Kabine. Und daran sollte sich auch in der zweiten Hälfte erst einmal nichts ändern. Auf ein Aufbäumen der Kölner wartete man vergebens. Sie wirkten einfallslos und harmlos. Ingolstadt dagegen agierte zweikampfstark, bissig und ließ die Gäste nicht zum Zug kommen – die wiederum ihrerseits auch viel zu viele Fehler machten.

Doch wie aus dem Nichts erzielten die Geißböcke in der 72. Minute den Ausgleich, nachdem die Schanzer Defensive für einen Moment nicht richtig aufgepasst hatte und die Zuordnung nicht passte. Marcel Risse scheiterte zunächst noch am gut reagierenden FCI-Keeper Özcan, legte jedoch im zweiten Versuch für Anthony Modeste auf, der das Leder ins Tor bugsierte und damit – das muss man so klar sagen – den Spielverlauf auf den Kopf stellte.

Ingolstadts Trainer Ralph Hasenhüttl brachte nun Markus Suttner für den angeschlagenen Danny da Costa. Im Angriff durfte Stefan Lex für den fleißigen Dario Lezcano aufs Feld. Später sollte dann noch Max Christiansen für Almog Cohen kommen. In Szene setzen konnten sich von den Eingewechselten keiner mehr. Die beste Chance hatte FCI-Kapitän Marvin Matip, dessen Kopfball in der 80. Minute nach einem Freistoß von Groß knapp über die Latte ging.

Viel mehr brachten die Schanzer nun nicht mehr zustande. Der Ausgleich hatte für die Kölner befreiend gewirkt, sie hatten danach wieder mehr vom Spiel. Bei den Ingolstädtern schienen dagegen die Beine etwas schwer zu werden. Zwei Mal war Özcan noch gefordert und jeweils zur Stelle. Auf der Gegenseite gelang den Ingolstädtern in der Offensive nichts Nennenswertes mehr.

Was bleibt, ist ein hochverdienter Punkt für den Bundesliga-Aufsteiger aus Ingolstadt – und der fade Beigeschmack, dass hier heute ein Sieg drin gewesen wäre. Dennoch: Die Schanzer stehen nun nach 24 Spielen mit 31 Zählern da, eine nach wie vor bemerkenswerte Bilanz für einen Neuling im Oberhaus.

Am kommenden Samstag geht es für die Schanzer gegen den nächsten Traditionsverein. Dann tritt der Bundesliga-Neuling nämlich bei Eintracht Frankfurt an, Anpfiff ist um 15.30 Uhr. 

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