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Zwei Männer aus dem Kreis Freising wurden verurteilt, weil der Stamm auf die Gleise gestürzt war und eine S-Bahn zur Schnellbremsung gezwungen hatte – Glücklicherweise entgleiste der Zug nicht

(ty) Zwei Männer aus dem Kreis Freising, denen bei Baumfäll-Arbeiten im Oktober vergangenen Jahres eine rund 25 Meter hohe Fichte in den Gleisbereich gestürzt war und die damit eine S-Bahn zu einer Schnellbremsung gezwungen hatten, wurden sind vom Amtsgericht Ebersberg wegen fahrlässigen, gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr zu empfindlichen Geldstrafen verurteilt worden. Das Urteil lautete auf jeweils 4500 Euro und ist inzwischen rechtskräftig. Die Gerichtsverhandlung war bereits im Februar, die Bundespolizei berichtete heute von dem Fall. 

Am 17. Oktober fällten die beiden Männer im Alter von 49 und 50 Jahren in einem Waldgrundstück in Baldham (Kreis Ebersberg) Bäume. Nachdem sie bereits mehrere Nutzhölzer gefällt hatten, drehte sich gegen 14.45 Uhr eine frisch geschlagene Fichte nicht parallel zu den Gleisanlagen, sondern stürzte stattdessen auf die Lärmschutzmauer. Die Baumkrone durchschlug die Oberleitung, der Stamm brach und kam teils auf den Gleisen zum Liegen. 

Als der Triebfahrzeugführer einer kurz darauf nahenden S-Bahn (es handelte sich um eine S4 in Richtung Geltendorf) die Gefahr erkannte, leitete er eine Schnellbremsung ein. Die mit rund 110 Stundenkilometern kommende S-Bahn kam – wie die Auswertung des "Bahn-Fahrtenschreibers" später ergab – erst 399 Meter nach Einleitung der Schnellbremsung zum Stehen.

Glücklicherweise schob das Triebfahrzeug den rund 30 Zentimeter dicken Nadelbaum zur Seite und entgleiste nicht. In der S-Bahn wurde auch niemand verletzt, berichtet ein Sprecher der Bundespolizei. Bei dem Unfall war der Deutschen Bahn ein Sachschaden in Höhe von rund 23 000 Euro entstanden. 

Die beiden Männer wurden – wie nun heute bekannt geworden ist – am 12. Februar vom Amtsgericht Ebersberg zu einer Geldstrafe in Höhe von jeweils 4500 Euro verurteilt. Beide hatten laut Bundespolizei erst kurz vor der verunglückten Baumfäll-Aktion einen eintägigen Motorsägen-Lehrgang besucht und waren dabei auch in die Schnittführung mit der Motorsäge eingewiesen worden. Die beiden Männer aus dem Kreis Freising konnten sich indes nicht erklären, warum die Fichte nicht wie gewünscht parallel zum, sondern ins Gleis gestürzt war. Das Gerichtsurteil ist bereits rechtskräftig.


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