Logo
Anzeige
Anzeige

Andreas Herschmann, Martin Regler und Robert Baust haben mit ihrem Gemeinschaftsprojekt in Pfaffenhofen den zweiten Platz beim deutschen Kältepreis errungen 

(ty) Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hat gestern den Deutschen Kältepreis für innovative und klimafreundliche Kältetechnik verliehen. In der Kategorie Kälte-Anlagen erreichten Andreas Herschmann, Martin Regler und Robert Baust aus Pfaffenhofen mit ihrem Kälte-Rückgewinnungs-Projekt in der Metzgerei Krammer den zweiten Platz. 

Die Jury begründete die Auszeichnung damit, dass diese innovative Kälte-Anlage Modellcharakter für viele Anwendungsbereiche in Lebensmittelhandwerk und Industrie habe. Pro Kategorie wurden Preisgelder in Höhe von 10 000, 5000 und 2500 Euro vergeben. Die insgesamt ausgeschütteten 52 500 Euro sollen in die Weiterentwicklung und Verbreitung der prämierten Klimaschutz-Projekte investiert werden.

Herschmann und Regler haben über sechs Monate die Energieströme der Pfaffenhofener Metzgerei Krammer gemessen und Potenziale ermittelt. Danach wurde ein umfangreiches Sanierungskonzept erstellt. Im Zuge des Neubaus 2012/13 wurde dann durch das Ingenieurbüro und den Kältemeisterfachbetrieb von Martin Regler der Prototyp einer innovativen Kälte-Anlage entwickelt, der die gesamte Abwärme über eine dreistufige Wärme-Rückgewinnung für den Produktionsprozess (90 Grad) sowie Warmwasser (65 Grad) und Heizung (45 Grad) bereitstellen konnte. 

Durch dieses Konzept kann sich die Metzgerei Krammer trotz einer Verdoppelung der Kühl- und Produktionsflächen rund 20 000 Euro pro Jahr an Energiekosten für Strom und Gas sparen. Dank dieser dreistufigen Wärme-Rückgewinnung konnte auf ein Blockheizkraftwerk verzichtet werden. Rund 13 000 Liter Heizöl können rechnerisch eingespart werden.

„Die Auszeichnung durch die Umweltbundesministerin Hendricks ist auch für uns eine gewisse Wertschätzung, dass durch die Investition in eine Photovoltaik-Anlage und in modernste Kühltechnik ein deutschlandweit einzigartiges Vorzeige-Projekt entstanden ist“, freute sich Christine Regler-Krammer über den Preis. „Wir reden nicht über Klimaschutz, wir tragen aktiv bei."

„Neben der Erzeugung erneuerbarer Energie ist die Energie-Einsparung und Effizienz-Steigerung unserer Technik eines der wichtigsten Ziele für den Klimaschutz“, sagte Andreas Herschmann. Das Projekt zeige, dass sich Ökologie und Ökonomie nicht ausschließen. Herschmann ist Ingenieur und selbstständiger Energieberater. Er sitzt für die SPD im Pfaffenhofener Stadtrat, ist Vorsitzender des hiesigen Energie- und Solarvereins sowie Chef der Bürgerenergie-Genossenschaft im Landkreis. Martin Regler aus Ilmmünster ist selbstständiger Ingenieur sowie Meister für Kälte und Klimatechnik; er entwickelte zusammen mit Robert Baust die innovative, hocheffiziente Anlage für Tiefkühlung, Kälte und Klimatisierung.

Bundesumweltministerin Hendricks hat im Rahmen der Berliner Energietage den Deutschen Kältepreis 2016 übergeben. Er wurde seit 2008 zum fünften Mal verliehen und zeichnet innovative Technologien in der Kälte- und Klimatechnik aus. "Die Projekte der neun Preisträger begeistern durch vorbildliche Lösungen, mit denen die Unternehmen und Einrichtungen ihre Treibhausgas-Emissionen um 80 bis 90 Prozent senken können", sagte Hendricks bei der Preisverleihung. 

Kälte- und Klimaanlagen verbrauchen rund 16 Prozent der gesamten Elektroenergie in Deutschland. Um den Energieverbrauch in diesem Bereich zu senken und den Klimaschutzzielen näher zu kommen, fördert das Bundesumweltministerium im Rahmen der nationalen Klimaschutz-Initiative emissionsarme und zukunftsweisende Entwicklungen in der Kältetechnik. Interessenten konnten sich in den drei Kategorien "Kälte- oder klimatechnische Innovation", "Maßnahmen zur Emissionsminderung durch Teilsanierung von Kälte- oder Klimaanlagen" und "Installation energieeffizienter und -suffizienter Kälte- und Klimaanlagen durch kleine Unternehmen" bewerben.


Anzeige
RSS feed