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Turbo-Programm zu Integration und Berufsausbildung: Junge Flüchtlinge üben Vorstellungsgespräch

(ty) Zwei Monate Deutsch-Unterricht sowie die anschließende Feststellung ihrer beruflichen und sozialen Kompetenzen haben die rund 20 Flüchtlinge – allesamt Teilnehmer am „Bayern-Turbo“-Programm  –  bereits hinter sich. Nun gilt es für die jungen Leute aus Ingolstadt sowie den Kreisen Pfaffenhofen und Schrobenhausen, den nächsten Schritt in Richtung Berufsausbildung zu tun. Und der heißt: Vorstellungsgespräche üben.

Die Maßnahme der Agentur für Arbeit Ingolstadt, welche die jungen Männer und Frauen im Alter zwischen 16 und 21 Jahren besuchen, hat zum Ziel, Flüchtlinge mit einer hohen Bleibewahrscheinlichkeit, die sich aufgrund guter schulischer Leistungen und adäquater Sprachkenntnisse hervortun, in „Turbo-Geschwindigkeit“ für eine betriebliche Berufsausbildung fit zu machen. Mit Unterstützung der Berufsberatung setzen die Mitarbeiter des Fortbildungszentrums der bayerischen Arbeitgeberverbände (bfz) alles daran, um die berufliche Zukunft der motivierten Teilnehmer auf sichere Beine zu stellen.

„Wer ist denn der Chef?“ – Die Frage des Kursleiters an das nächste Pärchen, das nach eigenem Erarbeiten von Fragen und Antworten – alles auf Deutsch, versteht sich – zur Simulation eines Bewerbungsgesprächs vor die Klasse tritt, gibt die Rollenverteilung vor. Jahya Azizi (18) mimt den Personalleiter, während Mujtaba Sultani (21), ebenfalls aus Afghanistan, sich um die Ausbildungsstelle als Maler bemüht.

Was sind Ihre Stärken? Was sind Ihre Schwächen? Welches Gehalt stellen Sie sich vor? Haben Sie einen Führerschein? Geduldig und stets bemüht, die richtigen Worte in der neuen Sprache zu finden, beantwortet Mujtaba die bohrenden Fragen des Gegenübers. Nachdem der Bewerber schließlich die Zusage des Chefs in der Tasche hat, gehen die beiden unter dem Applaus der gesamten Klasse zurück auf ihre Plätze, um sich dem Feedback zu stellen.

„Es sind für die jungen Menschen viele neue Mosaiksteine, welche sie bis zu einer beruflichen Integration zusammensetzen müssen. Einer davon ist das realitätsnahe Erleben der Stress-Situation Vorstellungsgespräch“, sagt Peter Kundinger, Pressesprecher bei der Ingolstädter Arbeitsagentur. „Entscheidend ist die Motivation der hoffentlich künftigen Fachkräfte – und die ist hier allemal vorhanden“, lobt er. Die Gesamtdauer des exklusiv im Freistaat laufenden „Integrations-Turbos“ beträgt maximal acht Monate.


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