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Heute wurde das Sicherheitskonzept vorgestellt: Keine Video-Überwachung, kein Rucksack-Verbot, keine Zugangs-Kontrollen, aber selektive Überprüfung von Taschen – Vize-Bürgermeister Gürtner: "Die Kirche im Dorf lassen"

Von Tobias Zell 

Die Polizei wird heuer auf dem Pfaffenhofener Volksfest stärker präsent sein als in den Vorjahren. Von Seiten der Stadtverwaltung wurde zudem dafür gesorgt, dass mehr Security-Leute und Ordnungskräfte auf dem Gelände sind. „Im Hinblick auf die derzeitigen Diskussionen über eine abstrakte Gefährdungslage wurde das Sicherheitskonzept in Teilbereichen angepasst“, hieß es dazu heute im Rahmen eines Pressegesprächs, bei dem Vertreter von Polizei, Stadtverwaltung und Feuerwehr Rede und Antwort standen.

Eine Video-Überwachung für das Festgelände soll es demnach nicht geben. Auch ein Rucksack-Verbot und Zugangs-Kontrollen seien nicht vorgesehen. Grundsätzlich bitten die Stadtverwaltung und die Polizei jedoch die Volksfest-Besucher, möglichst von sich aus auf das Mitbringen von großen Taschen oder Rucksäcken zu verzichten. „Zur allgemeinen Sicherheit auf dem Volksfestgelände werden selektive Taschenkontrollen durchgeführt“, kündigte die Stadtverwaltung an.

 

Zu den Taschen- und Rucksack-Kontrollen wurde erläutert: Niemand sei freilich verpflichtet, seine Tasche zu öffnen und eine Ordnungskraft hineinsehen zu lassen. Falls dies aber verweigert wird, könne die Stadt von ihrem Hausrecht Gebrauch machen und dieser Person den Zutritt auf das Gelände verweigern. Falls sich jemand damit nicht abfinden will, würde gegebenenfalls die Polizei hinzugezogen. 

„Die Welt hat sich ein bisschen verändert in den letzten zwölf Monaten“, sagte Vize-Bürgermeister Gürtner (FW) heute bei der Vorstellung des so genannten Veranstaltungs- und Sicherheitskonzepts für das am Freitag beginnende Volksfest. Man müsse aber nicht in Panik verfallen, sondern richtig reagieren. Das bestehende Sicherheitskonzept sei erweitert und angepasst worden, räumte Gürtner ein. Er mahnte aber zugleich, die Kirche im Dorf zu lassen. 

„Es wäre übertrieben, zu sagen, wir ziehen die gleichen Maßnahmen durch wie auf dem Oktoberfest“, befand auch Ulrich Pöpsel, der Vize-Chef der hiesigen Polizeiinspektion. Das Sicherheitskonzept für das Pfaffenhofener Volksfest sei  heuer „nur in Nuancen“ geändert worden – denn es habe sich „hervorragend bewährt“.

 

Hans-Dieter Kappelmeier von der Stadtverwaltung, der federführend an der Volksfest-Organisation beteiligt ist, erinnerte daran, dass in Pfaffenhofen bereits vor über zehn Jahren ein so genannter Sicherheitszirkel eingeführt wurde. Auslöser seien damals die Feierlichkeiten an einem Faschingsdienst gewesen, die etwas aus dem Ruder gelaufen seien. Seither treffen sich Vertreter aller an Sicherheitsfragen beteiligten Behörden und Institutionen – unter anderem Stadtverwaltung, Feuerwehr, Polizei und Rettungskräfte – mindestens zwei Mal pro Jahr sowie darüberhinaus anlassbezogen. 

Ebenfalls seit zehn Jahren gibt es nach den Worten von Kappelmeier das Sicherheitskonzept, das jährlich fortgeschrieben und angepasst wird. Heuer seien zum Beispiel Betriebsvorschriften für die Schausteller hinzugekommen. Wie umfangreich dieses Veranstaltungs- und Sicherheitskonzept ist, umriss Roland Seemüller. Er ist in der Kreisstadt der oberste Wächter in Sachen Brand- und Katastrophenschutz, bekannt zudem als Kommandant der örtlichen Feuerwehr.

 

Seemüllers Ausführungen zufolge beinhaltet das Konzept unter anderem die Platzordnung, Betriebsvorschriften, interne Dienstanweisungen mit Instruktionen an das Personal sowie Alarmpläne für besondere Ereignisse, Einsatzpläne für den Notfall, die Einteilung der Sanitätswache, aber auch festgelegte Erreichbarkeiten von bestimmten Verantwortlichen und nicht zuletzt verkehrsrechtliche Anordnungen. 

Grundsätzlich gehe es bei dem Sicherheitskonzept darum, „sich im Vorfeld über mögliche Gefahren und Probleme im Klaren zu sein, das Risiko zu minimieren und die bei Bedarf notwendigen Maßnahmen und Handlungen festzulegen“, erklärte Kappelmeier stellvertretend für alle Beteiligten. Dabei gehe es zum Beispiel auch um Themen wie den Auf- und Abbau, Öffnungszeiten und Brandschutz, Sanitäts- und Rettungsdienst, Sicherheitspersonal, Jugendschutz und Lebensmittelrecht.

 

Das bereits bestehende, umfangreiche Sicherheitskonzept sei heuer hinsichtlich der jüngsten Ereignisse überprüft worden, wie von allen Seiten betont wurde. Dabei sei festgestellt worden, dass sich die schon in den vergangenen Jahren offensiv gezeigte Präsenz von Polizei und Sicherheitsdienst „absolut bewährt“ habe. „Im Hinblick auf die derzeitigen Diskussionen über eine abstrakte Gefährdungslage“ sei das Sicherheitskonzept in Teilbereichen angepasst worden. „Eine erhöhte Aufmerksamkeit von Polizei und Ordnungsdienst wird durch eine größere Präsenz auf dem Volksfestgelände gewährleistet.“ 

Konkret bedeutet das Folgendes: Von Seiten der Stadtverwaltung wurde laut Kappelmeier für heuer die Man-Power der Platzstreife verdoppelt – auf jetzt sechs bis acht Leute. Außerdem gibt es Security-Kräfte in den drei Zelten. Und im Umfeld des Volksfests-Areals ist die städtische City-Streife unterwegs. Was die erhöhte Polizeipräsenz in Zahlen bedeutet, war von den Verantwortlichen – wie in solchen Fällen üblich – nicht zu erfahren. Helmut Fink, der Leiter der Pfaffenhofener Inspektion, signalisierte aber, dass man Unterstützung aus Ingolstadt bekomme. Und Polizei-Vize Pöpsel betonte: „Wir werden Uniformen sehen.“ Außerdem seien freilich auch Zivilpolizisten im Einsatz.

 

Volksfest-Auftakt am Freitag

Das Pfaffenhofener Volksfest beginnt am Freitag, 2. September, mit dem traditionellen Festzug vom Hauptplatz zum Festplatz. Um 22.30 Uhr steigt am Eröffnungstag auch wieder ein großes Feuerwehr, ebenso noch einmal zum Finale am 13. September ab 21.30 Uhr. Die neue Festkönigin wird am Montag, 5. September im großen Zelt gewählt; Moderator ist wieder Roland Hefter, der auch mit seiner Band „Isarrider“ für Stimmung sorgt. 

Der Kindernachmittag steigt am 7. September von 13 bis 18 Uhr, ehe an diesem Tag ab 19 Uhr der große Landkreis-Vereinsabend mit einem Spiele-Wettbewerb beginnt. Am 8. September ist Seniorentag. Das beim Publikum beliebte Steinheben der Männer und Frauen findet am Abend des 12. September im Stiftl-Zelt statt. Das komplette Volksfest-Programm finden Sie hier

Im Vergnügungspark gibt es heuer insgesamt 45 Buden und Fahrgeschäfte. Neben den Los- und Schießbuden, den Brotzeitbuden und Wurfspielen dürfen der beliebte Kettenflieger, die Kinderkarussells und der Autoscooter nicht fehlen. Daneben gibt es mal wieder den klassischen „Hau den Lukas“, das bekannte „Happy Monster“ sowie eine Schiffschaukel mit sechs normalen Schiffen und einer Überschlagschaukel.

Neu auf dem Festgelände sind diesmal die „Geisterhöhle“ mit gruseligen Effekten und verkleideten Live-Erschreckern sowie folgende drei großen Fahrgeschäfte:

  • „The Flash“ ist mit 38 Metern der zweithöchste Freefall-Tower in Deutschland, der mit echtem freien Fall und neuester Technik Nervenkitzel pur verspricht.
  • „Street Fighter“ bietet eine rasante Schaukelfahrt in 20 Metern Höhe
  • „Wild Amazonas“ ist die erste Kinderwasserbahn, in der sich schon kleine Bootfahrer ab drei Jahren wie im Dschungel fühlen dürfen.  

Die Familie Stiftl zeichnet einmal mehr für das große Bierzelt mit knapp 4900 Sitzplätzen verantwortlich. Außerdem gibt es wieder die Weißbierhütte der Familie Spitzenberger und sowie das kleine, lautsprecher-freie Traditionszelt von Siegfried und Sylvia Schön. Die Getränkepreise sind in allen drei Zelten gleich.

Wer sich heuer auf dem Pfaffenhofener Volksfest die eine oder andere Maß genehmigen will, der muss allerdings deutlich tiefer in die Tasche greifen als noch im vergangenen Jahr. Wie die Stadtverwaltung kürzlich im Rahmen einer Pressekonferenz bekanntgegeben hat, kostet der Liter Bier diesmal 7,90 Euro – das bedeutet eine satte Erhöhung um 30 Cent.

Tisch-Reservierungen in den drei Festzelten sind bereits möglich; hier die Links:

Großes Stiftl-Zelt 

Weißbierhütte "Zum Spitz" 

Traditionszelt "Beim Schön" 

Weitere Informationen zum Pfaffenhofener Volksfest finden Sie hier:

Strahlender Vorgeschmack auf das Pfaffenhofener Volksfest

Die Maß wird um 30 Cent teurer


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