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So schlimm war die Bewerberlücke laut IHK noch nie – Jede dritte Azubi-Stelle bleibt vorerst verwaist

(ty) Die Betriebe im Landkreis Pfaffenhofen haben offensichtlich weiterhin große Mühe, genügend Azubis zu finden. Kurz vor Beginn des Ausbildungsjahres am 1. September sind nach Angaben der IHK noch 251 Lehrstellen frei. Damit zeichnet sich heuer eine Rekord-Bewerberlücke ab. Im Vergleich zum Vorjahr hat die Zahl der unbesetzten Stellen noch einmal um über 25 zugelegt, wie aus der aktuellen Statistik der Arbeitsagentur hervorgeht. Weil die Unternehmen im Landkreis laut IHK heuer 842 Lehrlinge einstellen wollten, ist vorerst noch fast ein Drittel der Ausbildungsplätze unbesetzt.

Die Zahl der gemeldeten Lehrstellen im Landkreis Pfaffenhofen stieg im Vergleich zum Vorjahr um über fünf Prozent, das entspricht einem Plus von über 40 Stellen. „Angesichts der guten Konjunktur setzen die Betriebe stark auf den eigenen Fachkräfte-Nachwuchs, finden aber zu oft keine passenden Bewerber. Der Bewerbermangel macht dabei vor keiner Branche halt“, sagt Eduard Kastner, der Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Pfaffenhofen.

Insgesamt treten mit Beginn des Ausbildungsjahrs 383 Jugendliche eine Lehre bei IHK-zugehörigen Unternehmen im Landkreis an, wie aus einer aktuellen Zwischenbilanz der IHK für München und Oberbayern hervorgeht. Das Plus von 36 Ausbildungsverträgen bedeutet einen Zuwachs von 
10,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Vor Jahresfrist meldete die IHK einen Zuwachs von 3,9 Prozent. Die Top-5 der IHK-Ausbildungsberufe im Landkreis sind Industriekaufleute, Einzelhandelskaufleute, Elektroniker, Fluggerätmechaniker und Kaufleute für Büromanagement.

Kastner führt den Bewerber-Engpass auf stagnierende Schulabgänger-Zahlen sowie den Trend zur Akademisierung zurück. Die Zahl der Absolventen der Mittelschulen (früher Hauptschulen) ist in Oberbayern seit dem Jahr 2005 um 28 Prozent zurückgegangen. Gleichzeitig nahm die Zahl der Abiturienten um 56 Prozent zu.

Um das Image der Ausbildung zu verbessern, fordert Kastner eine bessere Berufsorientierung an den Schulen: „Schülern und auch ihren Eltern muss besser vermittelt werden, dass eine abgeschlossene Lehre viel mehr Karrierepotenzial bietet als ein abgebrochenes Studium“, appelliert er. „Gleichzeitig brauchen wir aber auch mehr Förderung von leistungsschwächeren Schülern, um sie gezielt für den Ausbildungsmarkt fit zu machen.“

In einer IHK-Umfrage sagen 72 Prozent derjenigen Betriebe, die Probleme in der Ausbildung haben, dass die unklaren Berufsvorstellungen der Schulabgänger das größte Hindernis seien. Die Unternehmen bieten deswegen mehr Praktikumsplätze an und verbessern ihr Personalmarketing. Insgesamt gibt es im Landkreis Pfaffenhofen zurzeit 200 IHK-zugehörige Ausbildungsbetriebe, die für fast 60 Prozent aller Ausbildungsverhältnisse stehen. 


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